All eure Gesichter

Beschreibung

Seit 2014 bietet die Restorative Justice in Frankreich Opfern und Tätern von Straftaten die Möglichkeit zum Dialog innerhalb eines sicheren Systems, das von Fachleuten und ehrenamtlichen Helfer:innen wie Judith (Élodie Bouchez), Fanny (Suliane Brahim) und Michel (Jean-Pierre Darroussin) betreut wird.

Im Dokudrama „All eure Gesichter“ sehen wir die drei Häftlinge Nassim, Issa und Thomas, die wegen Raubdelikten verurteilt wurden. Ihnen gegenüber sitzen Gregoire, Nawelle und Sabine, die Opfer von Homejacking, Raub und Handtaschendiebstahl waren.

In einem gesonderten Handlungsstrang wird das Schicksal der jungen Chloe (Adèle Exarchopoulos) geschildet, die Opfer von inzestuöser Vergewaltigung wurde.

Zusammen beteiligen sie sich an den Maßnahmen der Restorative Justice (dt. Wiederherstellende Gerechtigkeit; oft auch Täter-Opfer-Aussprache). Auf ihrem Weg gibt es Wut und Hoffnung, Stille und Worte, Bündnisse und Herzschmerz, Bewusstsein und wiedergewonnenes Vertrauen. Und am Ende der Straße, manchmal, Wiedergutmachung.

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Nach ihrem letzten Film „In sicheren Händen“, der 2019 für sechs Césars nominiert wurde, widmet sich Jeanne Herry mit „All eure Gesichter“ (2023) dem sensiblen Thema der Täter-Opfer-Aussprache. Restorative Justice ist seit 2014 in Frankreich gesetzlich verankert.

Im Zuge der 49. César-Verleihung war „All eure Gesichter“ in insgesamt neun Kategorien nominiert, darunter als „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Bestes Originaldrehbuch“. Ebenfalls waren vier (!) Nebendarsteller:innen für je einen César nominiert; Adèle Exarchopoulos bekam die Auszeichnung sogar.

Fazit: Eine aufwühlende Thematik, getragen von einem feinen Ensamble ambitionierter Schauspieler:innen.