Wald

Beschreibung

Es hätten nur ein paar Tage werden sollen. Doch als Marian (Brigitte Hobmeier) im Haus ihrer verstorbenen Großmutter ankommt, ein alter Hof ohne Strom zehn Kilometer vom nächsten Dorf, wird bald klar, dass sie länger zu bleiben gedenkt.

Von einem traumatischen Erlebnis verfolgt, verbringt sie ihre Tage damit, Essen aufzutreiben, da sie sich nicht mehr unter die Menschen im Supermarkt traut, durch den Wald um ihr Grundstück zu laufen oder den Nachrichten ihres Ehemannes Gheorghe (Bogdan Dumitrache), der in der Stadt blieb, auszuweichen.

Doch Marians Ankunft ist auch von der lokalen Bevölkerung nicht unbemerkt geblieben. Darunter finden sich die besten Freunde ihrer Kindheit, Gerti (Gerti Drassl) und Franz (Johannes Krisch). Die beiden sowie der Rest des Dorfes sind nicht gerade glücklich darüber, dass Marian zurück ist. Doch die will sich nicht vertreiben lassen …

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Basierend auf Doris Knechts gleichnamigen Roman „Wald“ (2015 erstmals im Rowohlt Verlag erschienen) inszenierte die österreichische Spiel- und Dokumentarfilmregisseurin, Drehbuchautorin sowie Radio- und Fernsehmoderatorin Elisabeth Scharang (verfilmte u. a. 2015 mit „Jack“ die Geschichte des steirischen Serienmörders Jack Unterweger) einen verletzlich anmutenden, ruhigen Film, der von kargen, nebeligen Geisterlandschaften, ausufernden grünen Baumwipfeln, dem minimalistischen Spiel Brigitte Hobmeiers und der ausgedehnten Langsamkeit der Erzählung lebt.

Sich im Alltag zu verlieren und an einem prägsamen Ort der Stille wiederzufinden – als Zuseher:in sollte man sich auf die eine oder andere Weise in Marian wiedererkennen.