Beschreibung
Seit ihrer Kindheit begleitet Anne Sophie Mutter die Musik Brahmss. Heute dürfte sie so alt sein, wie der melancholische Komponist seinerzeit, als er seine erste Violinsonate schrieb, der dann noch zwei weitere folgten. Bereits zu Beginn der 80er-Jahre hatte Mutter, damals begleitet von Alexis Weissenberg, sich den drei Werken zugewandt. Nun tut sie es noch einmal mit dem langjährigen Klavierpartner Lambert Orkis. „Meine Sichtweise von Brahms… hat sich natürlich verändert. Mein Musikverständnis hat sich weiterentwickelt“, sagt sie. Die G-dur-Sonate liege ihr besonders nahe, da sie „vielleicht das privateste der drei Werke ist. Brahms hat dieser Sonate das Thema seines von Clara Schumann so geliebten Regenlieds zugrunde gelegt, und dieses punktierte Thema zieht sich wie ein roter Faden durch alle drei Sätze. Clara hatte gerade ein Kind verloren, und ihr Sohn Felix hatte Tuberkulose. Es ging ihr also sehr schlecht, und Brahms schrieb diese Sonate, um sie zu trösten“.