Beschreibung
Miraculix ist untröstlich: In all den Jahren ist ihm so was noch nie passiert! Der berühmteste Druide der Comic- und Filmgeschichte ist nämlich beim Mistelschneiden vom Baum gefallen. An sich hüpft der gefühlt steinalte Zaubertrankbrauer wie ein Eichhörnchen von Baum zu Baum, jetzt aber ist er ein paar Meter in die Tiefe gestürzt.
Der gebrochene Fuß plagt Miraculix dabei weit weniger als der Knacks in der Psyche: Denn fortan hockt der Druide melancholisch in seinem Heim und starrt den Horizont an, kein Wunder, dass Asterix und Dorfchef Majestix sich Sorgen machen.
Und das zu Recht: Denn Miraculix erklärt, einen Nachfolger suchen zu wollen, nein, zu müssen! Auf seinen Körper sei offenbar kein Verlass mehr, und wer braut im Fall der Fälle den Zaubertrank für das von Römerlagern umringte gallische Dorf? Miraculix ist der Einzige, der das Rezept des Gebräus kennt, das Asterix, Obelix & Co übermenschliche Kräfte verleiht – das soll sich jetzt ändern!
Das macht Asterix ganz unrund, denn der pfiffige Krieger befürchtet, dass das Rezept in falsche Hände gelangen könnte. Dennoch muss er sich dem Willen des Druiden beugen, und so bricht fast das gesamte Dorf (nur Barde Troubadix und die Frauen bleiben daheim) auf zu einer Art Casting-Tour durch Gallien.
Den Gesetzen der Komödie geschuldet, sind die Nachwuchs-Druiden, denen Miraculix auf die Finger schaut, aber nahezu allesamt Totalversager, denen es vermutlich Mühe bereitet, eine einfache Suppe zu kochen. Wie sollen die erst den Zaubertrank auf die Reihe bekommen?
Die Tage vergehen, die Kandidatenliste wird kleiner, die Chuzpe der Römer größer. Dass die unbeugsamen Gallier unterwegs sind, hat natürlich auch Julius Cäsar mitbekommen, der seine Legionen anweist, das Dorf anzugreifen. Noch holen sich die Römer eine Ohrfeige nach der anderen, weil Troubadix und die Frauen einen vollen Zaubertrankkessel zur Verfügung haben. Doch irgendwann wird auch der leer sein, wenn Miraculix nicht endlich seine Wahl trifft.
Der geeignetste Kandidat ist ein etwas angeberischer, aber sehr talentierter Jungspund-Druide. Was Miraculix nicht ahnt: Der junge Mann wird im Hintergund von einem Bösewicht namens Dämonix gecoacht, der noch eine Rechnung mit Miraculix offen hat …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Nach acht „klassischen“ Asterix-Zeichentrickfilmen (u. a. „Asterix der Gallier“, „Asterix und Kleopatra“ und „Asterix bei den Briten“) wagten die prügelnden Gallier im Jahr 2014 erstmals den Sprung in 3D-animierte Gefilde – der erste Asterix-Animationsfilm „Asterix im Land der Götter“ (2014) wusste zu überzeugen und bewahrte sogar den Charme der legendären Cartoons der 60er-, 70er- und 80er-Jahre.
Mit „Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks“ (2018) folgt Animationsabenteuer Nr. 2 der Zaubertrankschlürfer, der keine direkte Comic-Vorlage hat. Die braucht es auch nicht zwingend: schon „Asterix erobert Rom“ (1976) hatte eine originäre Geschichte und gilt heute als bester Asterix-Film der gesamten Saga.
Regie führten, wie auch bereits beim Werk vier Jahre zuvor, wieder Alexandre Astier und Louis Clichy – zweiterer lernte sein Handwerk übrigens beim US-Maus-Giganten Disney und arbeitete an Pixar-Hits wie „WALL-E – Der Letzte räumt die Erde auf“ (2008) und „Oben“ (2009) mit. Aber an den Animationen hapert’s auch nicht.
Weil Gallier Asterix keine begleitende TV-Serie und kein nennenswertes Videospiel hat, um die Aufmerksamkeit der Kids zu packen, muss er sich auf die Kraft der Comics verlassen – und deren Qualität hat schon seit dem Tod des Texters René Goscinny 1977 gelitten.
Das Regie-Duo Clichy/Astier beschritt für „Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks“ (2018) deswegen den Weg der Modernisierung: Synthesizer-Musik, ein vifes Mädchen namens Vitrine als neue Figur und ein bombastisches Actionfinale sind den heutigen Sehgewohnheiten geschuldet.
Asterix-Puristen werden daran vermutlich keine Freude haben, andererseits übertreiben es die Macher nicht: Figuren und Umgebung sind sehr liebevoll animiert und orientieren sich an den Originalwerken.