Beschreibung
Lehrkräfte wie Miss Elizabeth Halsey (Cameron Diaz) dürften an keiner Schule dieser Welt unterrichten! Den Grund dafür liefert sie täglich und nachdrücklich: Sie wackelt auf High Heels durch die Schulgänge einer Chicagoer Middle School – wobei es weniger schlimm ist, dass die Absätze hoch wie das Empire State Building sind, als dass besagtes Gewackel den Nachwirkungen von Alkohol oder rezeptpflichtigen Rauchwaren geschuldet ist.
Die Schüler sind ihr egal, die Kollegen sogar scheißegal. Und genau so würde sie es auch sagen, denn verbale Zurückhaltung stand noch nie am Lehrplan der attraktiven Anfangsvierzigerin. Ihre vier Wochenstunden Unterricht sind nur ein beschäftigungstechnisches Feigenblatt – ihr Fokus liegt auf shoppen, Party machen und das Geld ihres Verlobten Mark (Nat Faxon ) ausgeben. Nach den Ferien bzw. ihrer Hochzeit soll auch diese Minimalverpflichtung Geschichte und sie nur noch Luxusweib sein.
Als Mark jedoch eines Tages überraschend die Notbremse zieht und sich vor der Hochzeit von Elizabeth trennt, ist es vorbei mit Kreditrahmen, Mercedes Cabriolet und Dolce Vita. Sie muss wieder unterrichten. Aber das in gewohnter Manier.
Während die Kinder Filme aus den 80er-Jahren schauen, schläft die Frau Lehrerin ihren Kater am Katheder aus. Bis sie den Plan fasst, ihre Jagd nach einem reichen Versorger durch größere Brüste zu unterstützen. Leider kostet der operative Eingriff über 14.000 Dollar, welche die etwas aus der Art geschlagene Pädagogin natürlich nicht hat.
Also beginnt sie auch noch, Klassengeld zu klauen, sich bestechen zu lassen und sonstige linke Aktionen zu setzen, um zu ihrem neuen Busen und damit ans Objekt ihrer Begierde zu kommen. Das ist in diesem Fall der junge Vertretungslehrer Scott Delacorte (Justin Timberlake). Der ist zwar ein politisch korrekter Softie, stammt aber aus der Dynastie der Uhrmacherfamilie Jaeger-LeCoultre und ist reich wie Onassis. So einer steht als Beute ganz weit oben!
Leider hat das Weichei nur Augen für die völlig verrückte Kollegin Amy (Lucy Punch), der total unsportliche Turnlehrer Russell (Jason Segel) stellt ihr ganz offen nach, und das Geld für die OP ist auch noch nicht beisammen.
Da erfährt sie, dass jene Lehrkraft, deren Klasse im großen Leistungslandesvergleich vom doofen Direktor am besten abschneidet, über 7.000 Dollar Prämie bekommt. Von einem Tag auf den anderen ist die Laschiererei im Klassenzimmer passé, und Elizabeth drillt ihre Kinder wie ein Master Gunnery Sergeant auf dem Kasernenhof. Und zu allem Überfluss klaut sie auch noch die streng geheimen Prüfungsfragen der staatlichen Kommission. Wenn das nicht großen Ärger bringt …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
„Bad Teacher“ (2011) klingt auf dem Papier zwar witzig und hätte tatsächlich das Potenzial für 90 durchlachte Minuten, aber leider hat sich Regisseur Jake Kasdan (der Sohn von Hollywood-Legende Lawrence Kasdan) erstens auf ein Drehbuch eingelassen, das seine Hauptfigur eindimensional wie einen Scherenschnitt zeichnet und das Publikum mit einer zutiefst unsympathischen und auf die Dauer langweiligen, weil sich ständig wiederholenden und nicht weiter entwickelnden Bitch alleinlässt. Den Nebenfiguren gibt das Skript kaum die Chance, Punkte abseits von ein paar Grimassen zu sammeln.
Zweitens, und das ist vor allem Kasdans Fehler, sind das Um und Auf einer gelungenen Komödie Tempo und Timing. Beides vergeigt der Regisseur über weite Strecken spürbar. Gags werden zerquatscht, in die Länge gezogen oder vorhersehbar gemacht. Und so reicht es leider nicht für mehr als ein paar Schmunzler, trotz einer immer noch extrascharf figurierten Cameron Diaz und interessanten Mitstreitern.
Immerhin kostete die romantisch angehauchte Komödie „nur“ 20 Millionen US-Dollar – und spielte weltweit sogar 216,2 Mio. USD ein. Ein Publikum gibt’s also für alles.