Berlin Nobody

Berlin Nobody

Beschreibung

In den USA gilt Psychologe Ben Monroe (Eric Bana) als Koryphäe auf dem Gebiet der Sektenforschung. Als er nach der Trennung von seiner Frau nach Berlin übersiedelt, wo er seine Forschungen weiter betreibt und ein Buch vorbereitet, holt ihn dieser Ruf ein.

Polizist Max (Stephan Kampwirth), ein alter Studienkollege Bens, und dessen Partnerin Nina (Sylvia Hoeks) vom Verfassungsschutz laden ihn ein, einen frischen, ganz besonderen Tatort mit ihnen zu besichtigen: Eine Gruppe von Menschen hat, offenbar unter dem Einfluss einer Weltuntergangssekte, kollektiven Suizid begangen.

Da trifft auch Bens Tochter Mazzy (Sadie Sink, bekannt aus der Netflix-Serie „Stranger Things“) in Berlin ein, um ihren Vater zu besuchen. Rasch gerät sie durch den jungen Berliner Martin (Jonas Dassler) in die Nähe genau jener als Umwelt-NGO getarnten Sekte, die für den Massenselbstmord verantwortlich sein könnte.

An ihrer Spitze steht die undurchsichtige, aber interessante Hilma (Sophie Rois), die vordergründig die Welt retten will. Ihre wahren Absichten könnten aber weit weniger nobel sein …

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Der Mystery-Thriller „Berlin Nobody“ (2024) basiert auf dem Roman „Tokyo“ des britischen Schriftstellers Nicholas Hogg und spielt auch dort, samt direkter Bezugnahme auf japanische Mythen und einschlägige Sekten.

Drehbuchautorin und Regisseurin Jordan Scott (eine Tochter von Regielegende Ridley Scott, die mit „Berlin Nobody“ ihre zweite Spielfilmarbeit realisierte) hat das Ganze nach Berlin verlegt, was ja noch halbwegs funktioniert. Auch die Grundidee hätte viel Potenzial.

Allerdings geht sowohl der Geschichte als auch der Kreativität der Macherin trotz ansprechender Visualität bald spürbar die Luft aus; gelegentlich vorhandene Spannung verdünnt sich zu homöopathischer Dosierung bei gleichzeitig wachsender Vorhersehbarkeit. Die Auflösung von „Berlin Nobody“ (der im US-Original übrigens als „A Sacrifice“ betitelt ist) könnte man als beinahe ärgerlich banal bezeichnen – aber das ist Geschmackssache.

Immerhin hat die deutsch-amerikanische Koproduktion mit der gebürtigen Oberösterreicherin Sophie Rois („Die Schule der magischen Tiere“, „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“) als verhuschter Sektenführerin auch einen soliden österreichischen Anteil, und ein Wiedersehen mit Eric Bana („Hulk“, „Troja“, „München“) ist immer okay.

Fazit: Leider bleibt „Berlin Nobody“ (2024) nur Mittelmaß – gute Idee, matt realisiert.