Beschreibung
Fünf Jahre sind vergangen, seit die vier Damen des Buchclubs – Diane (Diane Keaton), Carol (Mary Steenburgen), Vivian (Jane Fonda) und Sharon (Candice Bergen) – im Film „Book Club – Das Beste kommt noch“ das erste Mal auf der Leinwand zu sehen waren.
Damals wollten sich die Anfang-70-Ladys von Anastasia Steele und Christian Grey aus dem berühmtberüchtigten Buch „50 Shades of Grey“ inspirieren lassen, mehr Wagnisse im Leben einzugehen, mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören. Diane begann nach dem Tod ihres Mannes eine neue Beziehung mit Mitchell (Andy García), Sharon eröffnete ein Online-Dating-Profil, Carol versuchte, die eingeschlafene Sex-Beziehung zu Ehemann Bruce (Craig T. Nelson) zu beleben, und die stets so unabhängige Vivian gab sich einen Ruck und erhörte doch noch ihren Verehrer Arthur (Don Johnson) – jenen Mann, den sie einst, vor 40 Jahren, abgewiesen hatte.
Doch konnte sich diese Emanzipierung, dieser Drang, auch im fortgeschrittenen Alter noch das meiste herauszuholen, bis in die Fortsetzung hinüberretten? Man muss sagen: leider nein! Aber das ist auch nur bedingt die Schuld der Ladys.
Wie im realen Leben existiert in dieser filmischen Welt die Corona-Krise, und die vier Freundinnen sind erst einmal die nächsten zwei, drei Jahre fast ausschließlich an ihre luxuriösen Villen und die Tücken eines Zoom-Calls gebunden. Da wird noch für die Ersthelfer applaudiert und neuen Hobbys nachgegangen. Allein das obligatorische Brotbacken hat es nicht ins Skript von Regisseur Bill Holderman und Erin Simms geschafft.
Irgendwann ist die Pandemie dann vorbei, und beim ersten Treffen bringt Carol eine Idee mit in die Runde. Man könne doch endlich den Italien-Trip nachholen, den man vor 40 Jahren geplant hatte – vor allem, da Vivian nun Ernst macht und Arthur heiraten will.
Ein Polterabend und Sightseeing – eine Idee, die den drei anderen erst so gar nicht gefällt. Doch inspiriert davon, dass das eben nicht bloß eine Abfolge von Zufällen und Schicksalszeichen ist, sondern dass man etwas dafür tun muss, geht es doch bald darauf auf Reisen. Neben den für einen amerikanischen Italien-Film typischen Stopps in Rom, Venedig und der Toskana gilt es aber auch diesmal, einige zwischenmenschliche Konflikte zu lösen, wichtige Lektionen über das Leben zu lernen, sogar eine Nacht im Gefängnis zu verbringen – und, wenn Vivian keinen Rückzieher macht, auch noch eine Hochzeit zu feiern …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Vier Amerikanerinnen erobern Bella Italia, um sich selbst in der Schönheit der Landschaft, der Städte, im guten Essen und in der entschleunigten Lebensweise wiederzufinden. „Book Club – Ein neues Kapitel“ bedient sich einer Kitschformel, die noch immer gut funktioniert und die Regisseur Bill Holderman mit weichgespülten, sonnig warmen Bildern zu neuen Höhen treibt.
Bisweilen mehr ein romantisiertes Tourismusverband-Video als ein filmisches Handlungskonstrukt, plätschert die Geschichte so weitgehend ereignisarm vor sich hin. Die propagierten Herausforderungen und Konflikte sind dabei so flach wie Palatschinken und fallen schneller in sich zusammen als ein Soufflé. Aber es sei den Ladys gegönnt!
Wie selten sieht man schon Frauen im reiferen Alter durch jene flachen Romantikkomödien stiefeln, die fast immer Damen Anfang/Mitte 30 vorbehalten sind. Und wenn die Hauptdarstellerinnen Diane Keaton, Mary Steenburgen, Jane Fonda und Candice Bergen dadurch noch einen kostenlosen Italien-Trip für die Dreharbeiten verbuchen konnten – umso besser für sie!