Beschreibung
Die Laufzeit von mehr als dreieinhalb Stunden sollte einen nicht vor Brady Corbets Drama „Der Brutalist“ (2024) abschrecken. Spätestens als am Ende des packenden Beginns die Freiheitsstatue von oben ins Bild ragt, ist klar, dass man hier etwas Besonderes erlebt. Außerdem gibt es, wie schon lange nicht mehr im Kino, eine eingeplante Pause.
Diese markiert gleichzeitig einen thematischen und stilistischen Bruch im Leben des fiktiven jüdischen Architekten László Tóth (Adrien Brody). Der wandert nach Ende des Zweiten Weltkriegs in die USA aus, lässt seine Frau (Felicity Jones) und deren Nichte aber in Ungarn zurück. Trotz großer Erfolge in seiner Heimat fängt er in Amerika bei Null an, bis er auf den reichen Unternehmer Harrison Lee Van Burren (Guy Pearce) trifft, für den er ein ambitioniertes Bauprojekt umsetzen soll.
Was folgt, ist ein Epos in der Tradition von Meisterwerken wie Sergio Leones „Es war einmal in Amerika“ (1984) oder Paul Thomas Andersons „There Will Be Blood“ (2007).
Rezension: Unsere Kritik zum Film
Der erst 36-jährige Regisseur Brady Corbet schafft es bei seinem Architektenepos „Der Brutalist“ (2024), mit feinem Gefühl für Maßstäbe, Musik und Bildgestaltung – trotz des unglaublich niedrigen Budgets von 10 Millionen Dollar – einen gigantischen, stilsicheren Film zu inszenieren.
Die auf dem seit Jahrzehnten nicht verwendeten VistaVision-Format gedrehten Bilder sind beeindruckend und passen zu den großen Themen wie Migration, Kapitalismus und dem Holocaust, die elegant mit dem Schicksal der Familie Tóth verbunden werden. Heißer Tipp: Wenn möglich im Kino die 70mm-Projektion ansehen!
Corbet und seine Co-Autorin und Partnerin Mona Fastvold verlieren trotz der Monumentalität des Werks nie die emotionale Tiefe aus den Augen.
Fazit: „Der Brutalist“ (2024) ist in jeder Hinsicht gigantisch!