Beschreibung
Der Bub Mahito zieht nach dem tragischen Tod seiner Mutter Hisako im Jahr 1943 von Tokio aufs Land. Sein Vater heiratet Hisakos jüngere Schwester Natsuko, aber Mahito fällt es schwer, sich mit seinem neuen Leben anzufreunden und die bereits schwangere neue Frau seines Vaters als Mutterfigur zu akzeptieren.
Auf dem Anwesen der Familie trifft er auf einen merkwürdigen Graureiher, der ihn zu einem mysteriösen verfallenen Turm im Wald führt und behauptet, Mahitos Mutter würde darin noch leben. Der Bub betritt also hoffnungsvoll den Turm und findet sich schon bald in einer magischen Welt wieder.
Gemeinsam mit dem Reiher, einer Fischerin und einem Mädchen macht er sich auf die Suche nach seiner Mutter …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Anime-Altmeister und Studio-Ghibli-Mitbegründer Hayao Miyazaki war zur Veröffentlichung des Films „Der Junge und der Reiher“ (2023) mittlerweile 82 Jahre alt und hat sich bereits öfter in die Pension verabschiedet, als manch anderer Filme dreht. Nach seinem letzten Streifen „Wie der Wind sich hebt“ (2013) sollte aber wirklich Schluss sein.
Der japanische Regiemeister, der durch Filme wie „Mein Nachbar Totoro“ (1988), „Prinzessin Mononoke“ (1997), „Das wandelnde Schloss“ (2004) und selbstverständlich den oscarprämierten Anime-Hit „Chihiros Reise ins Zauberland“ (2001) längst den Status einer Legende erreicht hat, verkündete mit „Der Junge und der Reiher“ – seinem nunmehr xxx Film – nun engültig das Ende seiner Karriere.
Fast sieben Jahre Produktionszeit stecken im neuesten Anime-Meisterwerk „Der Junge und der Reiher“ (2023), das trotz minimalistischem Marketing (vor dem Start in Japan wurde bewusst kein Trailer veröffentlicht) so erfolgreich am globalen Kinomarkt einschlägt, wie wie in den Bestzeiten des kultigen Animationsstudios Studio Ghibli – auch die Kritiker sind (weider) begeistert und feiern das neue Miyazaki-Werk als eines der Besten!
Inhaltlich erinnert die Geschichte an Miyazaksis Oscargewinner „Chihiros Reise ins Zauberland“, visuell könnten die Bilder aus dem Film „Das wandelnde Schloss“ stammen, und auch sonst wirkt „Der Junge und der Reiher“ wie eine Verdichtung der Filmografie des Anime-Meisters.
Mahitos semiautobiografische Reise verpackt schwere Themen wie Verlust, Tod, Schöpfung und Verantwortung in ein fantasievolles Abenteuer, das es dem Publikum durch die vielen Metaphern, Ebenen und Verweise aber nicht leicht macht.
Auch wenn sich der Mittelteil zieht und das Ende zu abrupt kommt, ist Miyazaki ein überwältigender Film gelungen, dessen volle Tragweite man wohl erst beim zweiten Mal Ansehen begreifen kann.
Fazit: „Der Junge und der Reiher“ ist ein überwältigender Anime, der bestimmt nicht nur bei Fans von Ghibli-Filmen Anklang finden wird!