Beschreibung
In einer nicht näher definierten Zukunft, in der der technische Fortschritt auch im Segment der KI-Technologie weit über das Können unserer gegenwärtigen Helfer-Tools wie ChatGPT und Co. hinausreicht, haben Menschen Roboter an ihrer Seite, die vom Haushaltsmodell bis hin zum Babysitter-Robo so gut wie jede Tätigkeit übernehmen können, die man einst als „schweißtreibende Arbeit“ bezeichnet hat. Zu den Supermodellen am Arbeitsmarkt zählen die Einheiten der Rozzum-Klasse.
Eine Ladung solcher intelligenter und autonomer Roboter landet versehentlich auf einer einsamen Insel. Nachdem die Menschen sich in futuristische Städte zurückgezogen haben, konnte die Natur an solchen Flecken der Erde ihr Reich zurückerobern. Flüsse mit glasklarem Wasser, schneebedeckte Berge, meterhohe Bäume, wunderschöne Landschaften – all das beheimatet von allerlei Getier.
Roboterdame Rozzum 7134 (Stimme im US-Original: Lupita Nyong’o; auf Deutsch hören wir die Stimme von Judith Rakers), kurzum „Roz“ genannt, muss in diesem Habitat erst einmal zurechtkommen. Sie ist darauf programmiert, Aufgaben auszuführen – doch die dort ansässigen Tiere wie Biber, Rehe, Otter, Stinktiere und Bären können so etwas freilich nicht beauftragen. Im Gegenteil: Das fremde Wesen aus dem All finden sie eher zum Fürchten, fliehen sofort oder stellen sich tot, wenn sich das „Monster“ ihnen nähert.
Roz erkennt, dass sie sich an diese neue Umgebung erst einmal anpassen muss, schaltet für ein paar Tage in einen „Lern-Modus“ und beherrscht wenig später die Sprache der Tiere. Auch deren Bräuche eignet sie sich an und kommt langsam in Kontakt mit einigen der Waldbewohner. An der Tatsache, dass Roz dennoch eine Außenseiterin ist, ändert sich jedoch nichts.
Nach einem Zwischenfall mit Fuchs Fink (Pedro Pascal leiht ihm in der englischsprachigen Originalfassung seine Stimme, auf Deutsch spricht Axel Malzacher ins Mikrofon), rettet Roz das letzte verbliebene Ei einer Gänsefamilie. Da sie keine andere Aufgabe hat, kümmert sie sich fortan um das Ei – bis ein zuckersüßes Küken daraus schlüpft und Roz als seine Mutter ansieht. Gemeinsam mit Fink zieht Roz das Gänsebaby auf und gibt ihm den Namen Brightbill (Kit Connor / Sebastian Fitzner).
Doch wie es die Natur so will, müssen die Gänse mit dem sich nähernden Winter in den Süden fliegen, und Roz bleibt nicht viel Zeit, Brightbill auf die anstehende Reise vorzubereiten. Schwimmen und Fliegen will erst einmal gelernt sein. Und als es dann soweit ist, fällt der Abschied natürlich alles andere als leicht …
Rezension: Unsere Kritik zum Film
Neben den vielgelobten und mit Oscars überhäuften Pixar Animation Studios aus dem Hause Disney (u. a. „Toy Story“, „Die Monster AG“, „Findet Nemo“ und „Alles steht Kopf“) haben es mittlerweile auch andere Animationsschmieden geschafft, sich einen Ruf als renommierte Studios aufzubauen – DreamWorks muss man hier ganz vorne erwähnen.
„Shrek – Der tollkühne Held“ (2001), „Madagascar“ (2005), „Kung Fu Panda“ (2008) und „Drachenzähmen leicht gemacht“ (2010) sind nur einige der namhaften und gepriesenen Werke bzw. mittlerweile Reihen, die dem amerikanischen Studio entsprungen sind – das übrigens eine Tochtergesellschaft von Universal Pictures ist.
Mit „Der wilde Roboter“ (2024) schenkt Regisseur und Drehbuchautor Chris Sanders („Lilo & Stitch“, „Die Croods“) dem Publikum einen Animationsfilm, der das Zeug zum Klassiker hat. Basierend auf dem gleichnamigen Roman des amerikanischen Schriftstellers Peter Brown und in einem frischen Look gehalten – der an einen Mix aus klassischer Zeichentrick- und moderner 3D-Animation erinnert (u. a. auch zu sehen bei Filmen wie „Spider-Man: Into the Spider-Verse“, „Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch“ und „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“) – behandelt das Werk wichtige Themen wie Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Akzeptanz. Das ist für jüngere Zuseher definitiv lehrreich, aber auch Erwachsene sollten ruhig genauer hinsehen und zwischen den Zeilen lesen. Dass es dabei vor allem gegen Ende hin richtig emotional wird, unterstreicht die Message doppelt.
Rein von der Handlung erfindet „Der wilde Roboter“ (2024) das Rad zwar nicht neu; Szenarien à la „Fremdes Wesen muss sich in einem unbekannten Lebensraum zurechtfinden, schließt dabei Freundschaften und verabschiedet sich am Ende wieder auf seinen Heimatplaneten“ wurden u. a. 1982 von Steven Spielberg in „E.T. – Der Außerirdische“, in Brad Birds „Der Gigant aus dem All“ (1999) oder im Pixar-Meisterwerk „WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf“ (2008) bereits durchgekaut. Trotzdem sitzt man auch bei dem hier vorliegenden DreamWorks-Film da und hat mehr als nur einmal Tränen in den Augen.
Zu verarbeiten gibt’s bei „Der wilde Roboter“ auf jeden Fall einiges: Während in der ersten Hälfte noch viel gelacht wird, stehen später Rührung, Emotion und Botschaft im Fokus – auch wenn es manchmal etwas naiv ist, so hat der Animationsfilm das Herz immer am rechten Fleck.
Fazit: „Der wilde Roboter“ (2024) ist ein Meisterwerk für Jung und Alt!