Beschreibung
Viele Jahre lang war Christina (Anna Maria Mühe), genannt Chrissi, in ihrem Metier eine Art Star: Als Stuntfahrerin war sie als Frau quasi ein Unikum und sorgte im Ausland für jede Menge kalkuliert verbeultes Blech und Krach – bis ein Unfall sie im Rollstuhl landen lässt. Ende des Lebens, wie sie es kannte. Unversichert und nach einem Rehaaufenthalt ein Sozialfall, muss sie zurück nach Deutschland in den Ort ihrer Kindheit und bei ihrem Vater Werner (Michael Wittenborn) unterkommen.
Der ehemalige Polizist kämpft allerdings selbst mit seinen inneren Dämonen, die mit Chrissis unvorhergesehener Heimkehr erneut geweckt werden. Denn: Als Jugendliche brach sie einst gemeinsam mit ihrer Clique zu einem Partyabend auf, der mit dem Unfalltod ihres Bruders Jochen endete.
Wieder daheim, sieht sich Chrissi erneut mit diesen Vorwürfen konfrontiert und auch Papa Werner weiß nicht so recht, wie er mit seiner nunmehr invaliden Tochter umgehen soll. Ihr Geld geben, damit sie wieder verschwindet? Blöd, dass der Bausparer auch Christinas Mutter Karin (Therese Hämer) gehört, mit der jedoch keiner der beiden Kontakt aufnehmen möchte.
Also müssen Vater und Tochter eine andere Lösung finden, sich langsam wieder anzunähern und mit der tragischen Situation umzugehen – auch wenn der Weg dorthin steinig und unbequem ist …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Karsten Dahlem kennt man vielleicht als Schauspieler aus der deutschen Telenovela „Das Geheimnis meines Vaters“ (2006) und aus TV-Krimis wie „SOKO Wismar“ und dem „Tatort“ (Folge 686 „Der Kormorankrieg“). Mit „Die Geschichte einer Familie“ liefert der in Limburg an der Lahn Geborene nun sein Debüt als Regisseur ab – und das kann sich sehen lassen!
Die auf mehreren Zeitebenen erzählte Geschichte ist tragisch, bietet inhaltlich allerdings viele Anknüpfungspunkte für die Zuseher:innen. Allen voran die gewohnt hingebungsvolle Hauptdarstellerin Anna Maria Mühe („Die Totenfrau“, „Sophia, der Tod und ich“) muss an dieser Stelle besonders hervorgehoben werden – ihre Leistung wurde 2022 zu Recht mit dem bayerischen Filmpreis in der Kategorie „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet!