Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott

Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott

Beschreibung

Horsti (Andreas Kiendl) und Toni (Michael Ostrowski) sind auf der eher prekären Seite des Lebens zuhause. Gemeinsam versuchen die beiden Grazer, einen Stretchlimo-Service auf die Beine zu stellen, scheitern aber schon an Grundlagen wie der richtigen Telefonnummer auf den Werbeflyern oder einer schlichten Haftpflichtversicherung für die Limousine.

Dann die Katastrophe: Horsti hat der Sozialversicherung das Ableben seiner Oma verschwiegen und kassiert weiter Pension bzw. Pflegegeld. Und jetzt kommt der Bezirksvorsteher vorbei, um der Oma zum 95. Geburtstag zu gratulieren. In all der Aufregung hat Toni – er hat wohl auch ein schlechtes Gewissen, weil er es heimlich mit Horstis Freundin treibt – eine irre Idee: Er „borgt“ sich im Krankenhaus einfach eine anscheinend demente Oma im Rollstuhl aus und bringt sie heim.

Was er nicht weiß: Die Frau ist Kammerschauspielerin Elfriede Ott (spielt sich in dieser Austrokomödie freilich selbst), die nach einem Bühnenunfall leicht benebelt im Spital lag. Plötzlich sucht ganz Graz den offenbar entführten Publikumsliebling.

Wie kommen Horsti und Toni aus dieser Nummer bloß wieder raus? Noch dazu, wo die zuständige Krankenschwester Vroni (Angelika Niedetzky) versucht, hinter das Losungswort zu einem fetten Sparbuch aus Otts Tasche zu kommen. Vronis Lebensgefährte, der windige Gebrauchtwagenhändler Gerry (Gerhard Liebmann), dem Toni noch viel Geld schuldet, mischt mit. Und auch der Neffe (Thomas Mraz) von Elfriede Ott versucht, seine Schäflein ins Trockene zu bringen. Nicht zu reden vom knochentrockenen Polizisten Kramer (Simon Hatzl), dem alles sehr suspekt ist …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Regisseur Andreas Prochaska, u. a. Macher von „In 3 Tagen bist du tot“ (2006) und „Das finstere Tal“ (2014), hat aus einem typischen Drehbuch nach Michael Ostrowski (Grazer Loser lassen sich auf ein Ding ein, das ihnen drei Nummern zu groß ist) höchst vergnügliche 90 Filmminuten gemacht – und der 85-jährigen Elfriede Ott zum Kinofilmdebüt verholfen.

„Es ist schon ziemlich komisch, wenn der eigene Name im Titel eines Filmes verewigt wird. Aber ich habe mir gedacht, dass man auch im fortgeschrittenen Alter nicht zur Ruhe kommen darf, und zugesagt. Die Leute fragen mich immer, wie ich das mache, dass ich mit 85 noch so vital bin. Ich glaube, dass die Arbeit mit jungen Menschen, so wie bei diesem Film, mein wahres Geheimnis ist“, meint Ott. Und Ostrowski revanchiert sich: „Jeder kennt Elfriede Ott. Da haben wir uns gedacht, dass wir doch gleich einen ganzen Film nach ihr benennen könnten. Sie ist extrem präzis und perfekt vorbereitet. Da können wir alle noch was lernen!“

Regisseur Prochaska hat es geschafft, aus der Theaterdoyenne, weniger bekannten, aber punktgenauen Schauspielern und Spaß-Routiniers wie Michael Ostrowski oder Angelika Niedetzky (großartig als Spitals-Luder!) ein sympathisches Ensemble zu stricken, das es ordentlich krachen lässt. Da verzeiht man gerne, dass die Austrokomödie „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“ (2010) gegen Ende hin einiges von seinem Anfangstempo ablegt und mit einem nicht ganz passenden, aber wohl der Titelrollen-Inhaberin geschuldeten nestroyhaften Gemeinschaftcouplet endet.

Mit rund 240.000 Besucher:innen in den Kinos, zählt „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“ (2010) zu den erfolgreichsten österreichischen Filmen aller Zeiten!