Beschreibung
Anno 10.191 fliegt die Menschheit in riesigen Raumschiffen durch den Weltraum, tausende Lichtjahre stellen kein Problem mehr dar. Das liegt aber nicht an hochentwickelter Technik, sondern an einer bewusstseinserweiternden Droge – das sogenannte Spice.
Diese Substanz gibt es nur an einem einzigen Ort: Auf Arrakis, einem Wüstenplaneten, den viele Dune nennen. Besagte Spice-Vorräte werden dort von bis zu 500 Meter langen Sandwürmern verteidigt, die die schier endlosen Wüsten durchpflügen.
Wir sehen, wie der junge Paul Atreides (Timothée Chalamet) an der Seite seines Vaters, des Herzogs Leto (Oscar Isaac), auf dem Planeten ankommt. Das Haus Atreides soll die Gewinnung des Spice übernehmen und beaufsichtigen, nachdem die Harkonnen, ein verfeindetes Herrscherhaus, vom Imperator abgezogen wurden.
Man spürt von Anfang an, dass etwas nicht stimmt. Auf Arrakis wird Paul dank des Spice von finsteren Träumen geplagt, die bald einer monströsen Intrige wegen Form annehmen. Eines Nachts kehren nämlich die Harkonnen zurück und fallen über den Atreides-Clan her.
Paul und seiner Mutter Jessica (Rebecca Ferguson) gelingt die Flucht in die Wüste zu den Fremen. Für die Ureinwohner von Arrakis ist Wasser das teuerste Gut, zudem erwarten sie einer Prophezeiung zufolge einen Messias, und bereiten sich im Untergrund auf einen Dschihad vor. Ob Paul besagter Messias ist, der den Planeten von seinen ökologischen Ausbeutern befreien kann?
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Mit seinem sechsbändigen „Wüstenplanet“-Zyklus hat der amerikanische Autor Frank Herbert Literaturgeschichte geschrieben: Seit Erscheinen des ersten Bandes „Der Wüstenplanet“ (1965) verfolgten weltweit unzählige Leser die Abenteuer von Paul Atreides in jener legendären Welt, die nur aus Wüste besteht.
Heute gilt der Wälzer als Meilenstein der Sci-Fi-Literatur – ein monumentales Epos, das für viele nur mit J. R. R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“ vergleichbar ist. Seit mehr als 50 Jahren mühen sich Regisseure mit der Verfilmung – die meisten bissen sich daran die Zähne aus. Alejandro Jodorowskys Version mit Mick Jagger, Orson Welles und Salvador Dalí etwa scheiterte bereits während der Vorproduktion (Anm.: Einblicke gewährt der Dokumentarfilm „Jodorowsky’s Dune“), David Lynchs opulente Adaption „Der Wüstenplanet“ (1984; u. a. mit Kyle MacLachlan, Francesca Annis, Jürgen Prochnow und Sting) ging sowohl bei Kritikern als auch an den Kinokassen baden. Und an die TV-Serie „Dune – Der Wüstenplanet“ aus dem Jahr 2000 mag sich keiner mehr erinnern.
Umso gespannter durfte man auf die Neuadaption von Denis Villeneuve („Blade Runner 2049“) sein, der die Verfilmung des Sci-Fi-Klassikers (vorerst) auf zwei Teile ausgelegt hat.
Nach der Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Venedig stellte sich Regisseur Denis Villeneuve der Presse. Auf die Frage, womit er bei der 160-Millionen-Dollar-Produktion am meisten zu kämpfen hatte, antwortete er: „Ich musste das richtige Maß an Information für Uneingeweihte liefern, ohne das Publikum damit zu erdrücken. Ich wollte keine überbordende Exposition, sondern so filmisch wie möglich sein.“
Genau das ist dem Frankokanadier bei seiner Adaption „Dune“ (2021) gelungen. Denn inhaltlich steckt ziemlich viel drin in dieser famosen Geschichte – Villeneuve erzählt weniger mit Dialogen als mit Bildern, zudem ein bisschen langsamer und viel konzentrierter auf die Figuren, als man vom Hollywood-Sci-Fi-Kino erwartet.
In „Dune“ geht es um politische Machtkämpfe, ökologische Ausbeutung, Unterdrückung, Religion, Widerstand. Villeneuve hält aber auch wiederholt inne, lässt den Blick über die Wüste schweifen, zeigt uns das in der Luft schwirrende Spice, den sich kräuselnden, vibrierenden Sand, macht die Gluthitze von Arrakis geradezu spürbar.
Der erste Teil seiner „Dune“-Saga ist in jeder Hinsicht wundervoll – bildgewaltig, dicht, toll besetzt und von meditativer Schönheit. Wenn die von Zendaya verkörperte Fremenfrau Chani am Ende sagt „Das ist erst der Anfang!“, trifft das zu: „Dune“ (2021) erzählt nur die halbe Geschichte. Es hilft, den Roman zu kennen, um Villeneuves Leistung richtig wertschätzen zu können.
Wohl auch ein bisschen auf Mädchenschwarm und Hauptdarsteller Timothée Chalamet zurückzuführen (der urplötzlich junge Girls für das „Buben-Genre“ Sci-Fi begeistern konnte), spielte „Dune“ (2021) an den weltweiten Kinokassen 434,8 Millionen US-Dollar ein!
Mit „Dune: Part Two“ kam im Februar 2024 die langersehnte Fortsetzung in die Kinos!