Ein Glücksfall

Beschreibung

Fanny Fournier (Lou de Laâge) und Alain Aubert (Niels Schneider) waren einst in New York Klassenkameraden. Als sie sich in Paris über den Weg laufen, gesteht ihr Alain, dass er seinerzeit in sie verliebt war. Dem Glück der beiden steht allerdings Fannys Ehe mit dem reichen Geschäftsmann Jean (Melvil Poupaud) im Weg.

Zur Affäre reicht es erst einmal, Alains winzige Wohnung gibt Fanny mehr Geborgenheit als Jeans pompöse Stadt- und Landresidenzen. Doch als Jean dorthin zur Jagd einlädt, ist klar, dass diese Geschichte ein brutales Ende finden wird …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Einen Woody-Allen-Film heute noch auf der Leinwand zu sehen, ist fast eine Seltenheit geworden. Einst ein gefeierter Filmemacher („Der Stadtneurotiker“, „Hannah und ihre Schwestern“, „Midnight in Paris“), der New Yorker Neurotizismus zur Filmsprache erhob und später seine Faszination für Künstler und menschliche Beziehungen nach Europa transportierte, wurde er in filmischen Kreisen inzwischen zur Persona non grata.

Grund dafür ist seit #MeToo der erneute Fokus auf die Vorwürfe, dass Allen seine Adoptivtochter Dylan Farrow sexuell missbraucht haben soll, als sie sieben Jahre alt war. Etwas, das Allen stets bestritt. Auch schienen kritisch gescheiterte Werke wie „A Rainy Day in New York“ (2019) zu beweisen, dass er seine Sprache, seinen Humor und sowieso seinen Anschluss an den Zeitgeist verloren hatte.

Doch was macht der geschasste Hollywoodstar, wenn ihn in der Heimat niemand will? Er geht nach Europa (siehe Johnny Depp oder Kevin Spacey) und macht dort weiter. Dabei verschlägt es ihn mit seinem Werk „Der Glücksfall“ erneut nach Paris. Und auch wenn die Protagonisten Fanny (Lou de Laâge) und Alain (Niels Schneider) Französisch reden – es ist Allens erster fremdsprachiger Film – erinnert das Geschehen in seinem Tempo, in seiner Vitalität, seiner Atmosphäre seit langem wieder an den alten Woody Allen.

Die altbekannten Themen von Schuld und unbequemem Begehren drücken sich so selbstsicher wie schon lange nicht mehr aus – ein Tapetenwechsel, der inspiriert.