Beschreibung
Die Anwältin Rita (Zoe Saldaña) wird vom gefährlichen Drogenbaron Juan „Manitas“ del Monte (Karla Sofía Gascón) angeheuert, um seinen Lebenstraum wahr werden zu lassen: Der Gangster will eine Frau werden, Rita soll die geschlechtsangleichende OP organisieren und sich um Juans Frau (Selena Gomez) und die gemeinsamen Kinder kümmern. Denn seine Familie weiß nichts von dem Plan und soll glauben, der Vater wäre emordet worden.
Rezension: Unsere Kritik zum Film
Ein Gangsterthriller, ein Musical, eine überhöhte Krimikomödie und nicht zuletzt die Geschichte der transsexuellen Selbstfindung eines mexikanischen Kartellbosses: Klingt wild und ist es auch! Mit „Emilia Pérez“ (2024) liefert der französische Regisseur Jacques Audiard („Der Geschmack von Rost und Knochen“) einen der außergewöhnlichsten Filme des Jahres und vor allem eine spezielle Kinoerfahrung, dürfte ein breites Publikum damit aber gehörig vor den Kopf stoßen. Wobei gilt: Je weniger man vorab weiß, desto überraschender gestaltet sich der wendungsreiche Genremix.
Die Genre-Kombination und die unzähligen, teils haarsträubenden Wendungen bewirken, dass „Emilia Pérez“ auf keinen Fall langweilig ist. Mehr als einmal wird man überrascht sein, welche Richtung die Handlung plötzlich einschlägt.
Emotionale Tiefe kommt dadurch aber nie auf, obwohl Audiard das spanisch gesungene Musical gehörig melodramatisch anlegt. Das weibliche Quartett wurde zu Recht in Cannes prämiert, und die Kreativität und Leichtigkeit, mit der hier heikle Thematiken verhandelt werden, muss man bewundern.
Dennoch ist das Resultat „Emilia Pérez“ (2024) ein vor allem unrunder Film, der zu viele Ideen und Motive auf einmal aufgreift und dadurch weder der Transgeschichte noch dem mexikanischen Kriminalitätsproblem richtig gerecht wird.