Beschreibung
Jann (Archie Madekwe) träumt seit seinem fünften Lebensjahr von der Rennfahrerei. Doch sein Vater (Djimon Hounsou) sieht als ehemaliger Profispieler des FC Cardiff nur Fußball als legitime sportliche Berufskarriere an. Janns Pläne, es zum Rennfahrer zu bringen – bis dahin jobbt er in der Unterwäscheabteilung eines Kaufhauses –, und sein jahrelanges Training dafür an der PlayStation-Rennsimulation „Gran Turismo“ werden als sinnlose Spinnerei abgetan.
Mitten in die Debatte um die vermeintlich weggeworfene Zukunft platzt die Bombe: Nissan und „Gran Turismo“-Entwickler Polyphony haben auf Initiative von Marketingmann Danny Moore (Orlando Bloom) eine riskante, aber breitenwirksame Challenge initiiert: Die besten „Gran Turismo“-Spieler:innen der Welt sollen gegeneinander antreten. Die Sieger werden dann in echten Rennwagen ausgebildet und bekommen eine Chance in einer realen Rennserie!
Natürlich (!) schafft es Jann ins Trainingslager aufgenommen zu werden. Aber hier lernt er erst richtig, was für ein harter, gnadenloser und lebensgefährlicher Zirkus der Autorennsport sein kann. Vor allem der beinharte Ex-Rennfahrer und Instruktor Jack (David Habour) macht kein Hehl daraus, dass er „die Weicheier von der Spielkonsole“ für völlig ungeeignet hält …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Südafrikas Regiewunderknabe Neill Blomkamp musste seine ungewohnt cleane Erzählung zwischen zwei Polen aufstellen: Einerseits dem nachvollziehbaren Wunsch von Sony Pictures, zwei Stunden lang zu zeigen, wie geil und wirklichkeitsgetreu das Rennspiel „Gran Turismo“ ist. Und andererseits der Vorgabe der wahren Story von Jann Mardenborough zu folgen, der via der Spielekonsole tatsächlich die reale Rennstrecke eroberte.
Punkt eins hat der Macher von Filmen wie „District 9“ (2009), „Elysium“ (2013) und „Chappie“ (2015) tadellos erfüllt. Die Visualität der realen Rennen (da saß der echte Jann Mardenborough als Stuntfahrer im Auto) ist so an das PlayStation-Spiel angelehnt, dass Fans und Spieler sofort andocken können. Viele der Game-Features tauchen immer wieder auf und lassen nie vergessen, worauf der Film „Gran Turismo“ (2023) basiert.
Ein paar Abzüge gibt es für das Drehbuch, das zwar effizient, aber synthetisch ist wie das Motoröl der Nissan-Rennwagen im Film und sich zu oft auf den „Ziel in letzter Sekunde erreicht“-Effekt verlässt. Vor allem aber lässt es zugunsten der überstylishen Auto-, Motoren- und Rennsequenzen die wahren Konfliktfelder, die für Emotionen sorgen (Familie, erste Liebe, Konkurrenzkampf, Selbstzweifel), spürbar untermotorisiert hinterherfahren.
Obwohl man mit Orlando Bloom (Legolas in den „Herr der Ringe“-Filmen sowie Will Turner in den „Fluch der Karibik“-Filmen) einen A-Lister engagiert hat, ist der heimliche Star von „Gran Turismo“ jedoch David Harbour („Stranger Things“, „Hellboy“) als Jack, dessen Kommentare auch immer dort als Off-Screen-Erklärbär dienen, wo Strecken vorgestellt und technische Zusammenhänge doziert werden, die zwar jeder Rennfahrer kennt, aber dem Publikum gesagt werden müssen.
Fazit: „Gran Turismo“ (2023) entpuppt sich als ein bisschen zu saubere, aber solide Unterhaltung für alle, die gern an der Konsole daddeln und Videogames zocken und Benzin im Blut haben.