Beschreibung
Der Fantasy von Harold waren schon im zarten Alter von vier Jahren keine Grenzen gesetzt. Dank eines magischen lilanen Wachsmalstifts konnte er sich von Kindheit an, im Wortsinn, seine eigene Welt erschaffen. Der Zauberstift macht alles zur Realität, was Klein-Harold zeichnet, egal ob Mondschein beim nächtlichen Spaziergang oder gar ein ganzes Meer. Wie das geht? Nun, Harold ist in Wahrheit der Protagonist des Kinderbuchs „Harold und der lila Wachsmalstift“.
Doch auch Harold reift im Lauf der Zeit zu einem erwachsenen Mann heran (jetzt gespielt von Zachary Levi) und kommt nicht drum herum, sich den Problemen des Alltags zu stellen. So verschwindet beispielsweise der Erzähler seiner Geschichte auf mysteriöse Weise.
Harold malt sich daraufhin ein Portal in die reale Welt und reist, in Begleitung seines Freundes Moose (Lil Rel Howery), in die „echte Welt“. Dort fängt der Trubel erst richtig an, denn Familienmutter Terry (Zooey Deschanel) fährt das Duo mit ihrem Auto fast über den Haufen. Als Wiedergutmachung bietet sie den beiden an, den Abend gemeinsam zu verbringen – was zur Folge hat, dass sie Terrys Sohnemann Mel kennenlernen. Der kleine Kreativkopf freundet sich mit Harold an, der ihm wiederum ein Stück seines magischen Stifts schenkt.
Nichtsahnend, was das für Folgen mit sich bringt. Denn natürlich bleibt der zauberhafte Wachsmalstift nicht lange unbemerkt und in den Händen der falschen Personen, könnte das gefährlich werden …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Der brasilianische Filmemacher Carlos Saldanha hat ein Gespür für Kindergeschichten, was er u. a. bereits als Co-Regisseur bzw. Produzent der „Ice Age“-Filmreihe, sowie mit Animationsfilmen wie „Robots“ (2005) und „Rio“ (2011) unter Beweis stellte.
2017 saß er außerdem im Regiestuhl von „Ferdinand – Geht STIERisch ab!“, der auf dem 1936 erschienenen Kinderbuch „Ferdinand, der Stier“ von Munro Leaf und Robert Lawson basierte.
Mit seinem aktuellen Werk, dem Fantasy-Abenteuer „Harold und die Zauberkreide“ (im Original „Harold and the Purple Crayon“), schlägt er in eine ähnliche Kerbe und verfilmt damit das gleichnamige Kinderbuch aus dem Jahr 1955 des amerikanischen Autoren Crockett Johnson. Das Drehbuch stammt von David Guion und Michael Handelman, die auch das Skript zur 2022 erschienenen Romanadaption „Schlummerland“ verantworten.
Auch wenn das Kinderbuch so etwas wie einen Kultstatus genießt, stand die Produktion von „Harold und die Zauberkreide“ (2024) unter keinem guten Stern. Die Idee, eine Verfilmung des Buches zu realisieren, gab es schon in den 90er-Jahren, seinerzeit hätte Spike Jonze („Being John Malkovich“) Regie führen sollen. Nach etlichen Verschiebungen, Neukonzipierungen und zahlreichen Besatzungswechseln, wurde das Projekt 2010 wieder in Angriff genommen, die hier nun vorliegende Fassung von „Harold und die Zauberkreide“ hätte schließlich 2023 in den Kinos anlaufen – wurde aber ebenfalls wieder zweimal verschoben und kommt jetzt, mit einem Jahr Verspätung, doch noch in die Kinos.
Ob sich das Warten gelohnt hat? Sagen wir so, es gibt Filme, die nicht ohne Grund im „Giftschrank“ landen. „Harold und die Zauberkreide“ hatte ein Budget von rund 40 Millionen US-Dollar und konnte global gerade einmal etwas mehr als die Hälfte dessen einspielen. Ein Grund dafür könnte sein, dass man von dem Film hierzulande im Vorfeld faktisch nichts gehört hat, also keinerlei Form von Marketing vorhanden war.
„Harold und die Zauberkreide“ (2024) ist ein netter Familienfilm wenn man einmal nichts besseres zu tun hat. Die hölzerne Performance der Darsteller und die konfuse Story (wer gibt so etwas als Kinderfilm frei?) tragen aber ihren Teil dazu bei, dass man das Unterfangen „einmal wieder ins Kino gehen“ überdenken sollte.
Fazit: „Harold und die Zauberkreide“ ist einer jener Filme, die im Kino floppen, aber durchaus Potenzial am Streamingmarkt haben.