Beschreibung
Eigentlich läuft alles perfekt im titelspendenden Hotel, das Graf Dracula (Stimme im US-Original: Adam Sandler; deutsche Stimme: Rick Kavanian) ursprünglich nur für gestresste Monster mit Wellnessbedarf betrieb und nun auch auf sterbliche Menschen erweitert hat: Seine rebellisch-hübsche Tochter Mavis (US-Stimme: Selena Gomez; deutsche Synchronsprecherin: diesmal Palina Rojinski und nicht wie in Teil 1 Josefine Preuß) kommt mit 125 untoten Jahren endlich unter die Haube – sie heiratet den jungen, kalifornischen Rucksacktouristen Johnny (Originalstimme: Andy Samberg; deutscher Sprecher: Andreas Bourani und nicht wie im Vorgänger Elyas M’Barek), dem sie in Teil 1 im Zuge der transsilvanischen Zielgruppenerweiterung nähergekommen ist.
Johnnys Familie ist anwesend; Menschen und Monster tanzen Walzer, besser geht’s nicht. Und bald stellt sich Nachwuchs ein, Mavis wird Mama des süßen kleinen Dennis (O-Stimme: Asher Blinkoff; Sprecher der deutschen Synchronfassung: Vicco Clarén). Allerdings zeigt sich nach gewisser Zeit, dass der Knabe eindeutig in die väterliche Richtung zu tendieren beginnt.
Da kann Opa Dracula noch so hingebungsvoll versuchen, dem wuscheligen Rotschopf eine elegante, vampirfürstengerechte Glatthaar-Anprackfrisur zu verpassen – die menschlichen Gene scheinen die Oberhand zu haben. Und auch in Sachen spitzer Beißerchen tut sich genau nichts.
Noch sind Opa Dracula und seine Monsterkumpels Frankensteins Monster (US-Stimme: Kevin James; deutscher Sprecher: Hans-Eckart Eckhardt), der unsichtbare Griffin (US-Stimme: David Spade; deutscher Sprecher: Simon Desue), Werwolf Wayne (US-Stimme: Steve Buscemi; deutscher Sprecher: Tobias Lelle) und Mumie Murray (US-Stimme: Keegan-Michael Key; deutscher Sprecher: Daniel Zillmann) einigermaßen entspannt. Immerhin können sich die Eckzähne bis zum fünften Lebensjahr einstellen.
Doch dann taucht zu allem Überfluss ein zusätzlicher Druckmacher auf: Draculas alter Papa Vlad (im Original gesprochen von der damals 90-Jährigen, aber immer noch topfitten Komiklegende Mel Brooks) auf. Der ist konservativ bis in die untoten Knochen und hält überhaupt nichts von der neumodernen Fraternisierung zwischen Monstern und Menschen – die sind nur widerspenstiges Futter für ihn.
Entsprechend misstrauisch steht er daher seinem viel zu humanen Urenkel gegenüber. Weil die Fünfjahresfrist für die durchbrechenden Spitzzähne bald zu Ende geht, bleibt Dracula nur noch eines zu tun: Als Mavis und Johnny zu einem Verwandtenbesuch aufbrechen und Dennis in Opas Obhut lassen, packt der den Kleinen und seine Freunde zusammen und reist zu einem speziellen Trainingscamp für hoffnungsvollen Vampirnachwuchs …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Als die Animationsabteilung von Sony Pictures vor drei Jahren mit „Hotel Transsilvanien“ (2012) den ersten Teil der „Hotel Transsilvanien“-Reihe in die Kinos brachte, gingen die Augenbrauen hoch. Abgesehen davon, dass der nicht ganz unumstrittene Sony Haus-Clown Adam Sandler (u. a. „Billy Madison – Ein Chaot zum Verlieben“, „Leg dich nicht mit Zohan an“, „Kindsköpfe“, „Murder Mystery“ und „Der schwarze Diamant“) als Stimme von Graf Dracula auch dafür gesorgt hatte, seine Freunde Kevin James, Steve Buscemi, David Spade & Co akustisch mit in das Projekt zu intervenieren, erwies sich die monströse Komödie als Goldgriff. Zwar nicht ganz so genial wie vergleichbare Pixar-Filme (man denke z. B. an „Die Monster AG“), aber mit einem Dauerfeuer familientauglicher Gags und einem feinen Vater-Tochter-Konflikt sowie einer tadellosen visuellen Leistung saugte „Hotel Transsilvanien“ (2012) rund 360 Millionen US-Dollar aus den globalen Kinoadern.
Und siehe da. Auch die Fortsetzung „Hotel Transsilvanien 2“ (2015) hat die Flughöhe dieser urkomischen filmischen Fledermaus locker gehalten. Hinter den Kulissen hat sich Sandler intensiver eingebracht. Er schrieb diesmal kräftig am Drehbuch mit – es hat dem Spaß nicht geschadet, im Gegenteil. Zwar weiß man jetzt schon ungefähr, welches Monster welche Gags produzieren kann, aber es ist immer noch sehr viel Lachdruck in „Hotel Transsilvanien“.
„Familien sind nun mal eigenartig, und unsere ist in diesem Fall auch noch gruselig. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche,“ lacht Adam Sandler im Interview mit TV-MEDIA. „Aus so einer Konstellation müssen sich lustige Situationen ergeben. Vor allem deswegen, weil der kleine Dennis so zum Fressen herzig ist und jeder sprichwörtlich durch den Reifen springt, um ihn auf seine Seite zu bekommen.“
Damit hat Sandler recht. Und es kommt dazu, dass all die monströsen Sidekicks wieder wirklich großartig getroffen sind. Da findet jeder seinen Liebling. Auch liebevolle Kleinigkeiten wie Draculas Unvermögen, wegen seiner spitzen Fingernägel mit dem Smartphone richtig zu hantieren, haben Charme und geben dem Spaß einen gewissen Tiefgang. Wie schon für Teil eins gilt: Wer Monsterfilme mag und sich mit Werwolf, Mumie, Frankenstein und Dracula auskennt, wird auch an dieser Produktion großen Spaß haben.
Wie bereits beim ersten Ableger der „Hotel Transsilvanien“-Reihe, nahm auch bei „Hotel Transsilvanien 2“ (2015) Genndy Tartakovsky im Regiestuhl Platz – ihm verdanken wir auch solch kultige Kinderserien wie „Dexters Labor“ (1996–2003) „Powerpuff Girls“ (1998–2002), „Samurai Jack“ (2001–2004, 2017) und „Star Wars: Clone Wars“ (2003–2005).
„Hotel Transsilvanien“ (2012) wurde für rund 80 Millionen US-Dollar realisiert (günstiger als der Vorgänger!) und spielte weltweit 474,8 Mio. USD ein – über eine saftige Mille mehr als Teil 1! Das Erfolgsrezept scheint zu funktionieren und eine zweite Fortsetzung ließ nicht lange auf sich warten: „Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub“ kam 2018 in die Kinos.
Insgesamt umfasst die „Hotel Transsilvanien“-Saga bereits vier Filme: „Hotel Transsilvanien“ (2012), „Hotel Transsilvanien 2“ (2015), „Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub“ (2018) sowie „Hotel Transsilvanien – Eine Monster Verwandlung“ (2022). Ebenfalls aus diesem filmischen Universum stammt die Zeichentrickserie „Hotel Transsilvanien: Die Serie“, die in zwei Staffeln zu insgesamt 52 Episoden als abgeschlossen gilt, und von 2017 bis 2020 ausgestrahlt wurde.