Beschreibung
Die 12-jährige Bea (Cailey Fleming) hatte schon früh das Gefühl, erwachsen sein zu müssen. Ihre Mutter starb an einer schweren Krankheit, seitdem will sie stark sein, auch für ihren Papa (John Krasinski; führte bei diesem Film auch Regie). Der versucht, mit regelmäßigen Blödeleien und Späßen aber immer wieder, die Ernsthaftigkeit in Beas Leben aufzulockern. Doch das gelingt nur bedingt, denn er soll operiert werden. Ein Routineeingriff zwar, die Anspannung ist aber trotzdem groß.
Bea kommt in der Zwischenzeit bei ihrer Großmutter (Fiona Shaw) unter, in einer Wohnung, die viele Erinnerungen an ihre frühe Kindheit und ihre Mama wecken. Eines Tages begegnet ihr im Stiegenhaus eine kleine Gestalt, die aber sofort die Flucht ergreift. Bea verfolgt sie bis ins oberste Stockwerk, wo sie bei einem Nachbarn verschwindet. Neugierig, wie das Mädchen ist, verfolgt Bea daraufhin in der Nacht diesen Nachbarn, der sich später als Cal (Ryan Reynolds) vorstellt.
Und was sie zu sehen bekommt, haut sie direkt um: Cal sammelt ein riesiges, lebendiges, lila Plüschmonster ein, das sich im Zimmer irgendeines Kindes verschanzt hat. Als Bea wieder zu sich kommt, befindet sie sich in Cals Wohnung. Das „Monster“ stellt sich als Blue vor (Stimme im englischen Original: Steve Carell; deutscher Synchronsprecher: Rick Kavanian).
Blue ist ein imaginärer Freund, ein IF, wie ihn sich Kinder als ständigen Begleiter ausdenken. Doch Blues Kind ist erwachsen und kann ihn nicht mehr sehen. Genauso erging es auch dem menschenähnlichen Schmetterling Blossom (Originalsprecherin: Phoebe Waller-Bridge; auf Deutsch hören wir Christiane Paul), den Bea im Stiegenhaus verfolgt hatte. Und die beiden sind nicht die einzigen.
Cal, der wie Bea die Wesen sehen kann, eröffnet ihr eine Welt voller IFs, die alle in Vergessenheit geraten sind. Also beschließen Bea und Cal, die IFs an neue Kinder zu bringen – quasi als Vermittlungsagentur oder „Tinder für imaginäre Monsterfreunde“ …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Manchmal hört man diesen einen Song, findet ein altes Foto oder eine Spielzeugfigur von früher und wird in die Vergangenheit katapultiert. Manchmal riecht man einen Kaiserschmarrn oder einen Eintopf und steht plötzlich bei der Oma in der Küche. Oder man schwelgt einfach so in Erinnerungen an die Kindheit, an eine Zeit, die unbeschwerter war, eine Zeit, in der Überraschungen noch überraschend schön waren – und keine unerwarteten Strafzettel.
Natürlich war nicht alles immer super. Aber es war einfacher – ohne das Gewicht der gelebten Jahre auf den Schultern. Und es gibt immer wieder Filme, die versuchen, uns daran zu erinnern, dass wir das Kind in uns bestenfalls nicht komplett aufgeben oder vergessen. John Krasinskis „IF: Imaginäre Freunde“ ist genau so ein Film.
Krasinski, der seinen Durchbruch als Schauspieler mit der Serie „The Office“ (wir sprechen in diesem Fall von der amerikanischem und nicht von der britischen Version) feiern durfte, entwickelt sich immer mehr zu einer hochinteressanten Aktie in Hollywood. Nach seinem Regiedebüt „Die Hollars – Eine Wahnsinnsfamilie“ (2016) machte er mit den starken Horrorstreifen „A Quiet Place“ (2018) sowie „A Quiet Place 2“ (2020) auf sich aufmerksam.
Bei der Fantasykomödie „IF: Imaginäre Freunde“ (2024) wechselt er das Genre komplett, Parallelen sind aber sichtbar. Familie und Erwachsenwerden (Krasinski hat selbst zwei Töchter) spielen abermals eine große Rolle. „IF: Imaginäre Freunde“ ist im Gegensatz zu „A Quiet Place“ jedoch auch tatsächlich ein Film für die ganze Familie, mit wunderschöner Botschaft und dem „Who is Who“ von Hollywood als Stimmencast (in der Originalfassung natürlich).
Es gibt Filme, die sind nicht perfekt, die sind nicht immer logisch oder wahnsinnig komplex. Die Rede ist von sogenannten „Vibe-Filmen“, die einem einfach ein bestimmtes (gutes) Gefühl beim Anschauen geben. „IF: Imaginäre Freunde“ kann einen genau dort abholen, wenn man sich darauf einlässt.
Fazit: Ein wohltuender Familienfilm mit süßen Figuren und netter Botschaft.