John Wick: Kapitel 4

John Wick: Kapitel 4

Beschreibung

Dass John Wick (Keanu Reeves) noch immer am Leben ist, schmeckt der Hohen Kammer gar nicht. Nun soll sich der skrupellose Marquis de Gramont (Bill Skarsgård) um den abgetauchten Profikiller kümmern. Der bestraft zuerst aber Winston (Ian McShane), den Manager des New Yorker Continentals, dafür, dass er John nicht umgebracht hat: Das Hotel wird zerstört, Winston seines Amtes enthoben. Seine Schergen – unter der Führung des wuchtigen Chidi (Marko Zaror) – schickt der Marquis nach Japan, wo der Manager des Osaka Continentals (Hiroyuki Sanada) seinem alten Freund John Wick Zuflucht gewährt hat. Auch auf der Jagd nach John sind der blinde Assassine Caine (Donnie Yen), den der Marquis erpresst, sowie ein Kopfgeldjäger ohne Namen (Shamier Anderson) in Begleitung seines Hundes (bei John Wick Pflicht!).

Nach einem absoluten Massaker in Japan kann John fliehen. Doch der Marquis und seine Horden an Killern gönnen ihm kaum eine Verschnaufpause. In New York bekommt John vom rachsüchtigen Winston Unterstützung – und einen Plan: Er muss den Marquis zu einem Duell auf Leben und Tod fordern. Nur so kann John der Hohen Kammer entkommen. Doch damit die Forderung Gültigkeit hat, braucht John die Zustimmung eines großen Verbrechersyndikats. Er macht sich auf den Weg nach Berlin, um das Syndikat aufzusuchen, das ihn aufgezogen hat und verstoßen musste …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Der Plot hat bei den „John Wick“-Filmen nie eine große Rolle gespielt. Der erste Teil ist eine einfache Rachestory, in der Folge wurde nach und nach versucht, eine fesselnde Verbrecher-Parallelwelt zu erschaffen und auszuleuchten. Das gelang und gelingt nur mäßig, zu unnahbar zeigt sie sich immer wieder. Und wirklich wichtig ist die Story ja nicht, nur Mittel zum Zweck, um eine Überleitung zwischen den Actionszenen zu bieten. Die Schießereien und Prügeleien sind das Herzstück dieser Filme, und bei einer Laufzeit von knapp drei Stunden gibt es davon im vierten Teil reichlich. Doch irgendwie lässt einen das diesmal oft kalt.

Nur um eines klarzustellen: Das Erstlingswerk „John Wick“ (2014) ist ein Meisterwerk des modernen Actionkinos, Teil zwei („John Wick: Kapitel 2“) und drei („John Wick: Kapitel 3“) sind große Klasse. Doch hier wird man das Gefühl nicht los, dass die Luft ein wenig draußen ist. Ja, die Kampfszenen sind toll choreografiert. Aber das endlose Morden fühlt sich langsam repetitiv und unkreativ an. In vielen Szenen zitieren sich die Macher mehr oder weniger selbst. Es treten Ermüdungserscheinungen auf. Das soll nicht heißen, dass es nichts Sehenswertes gibt. Der eine oder andere superstylische Kill begeistert, und eine Actionsequenz im letzten Drittel (Schrotflinte!) ist allein den Eintritt wert. Doch der Film steckt ein wenig in seinem „Höher, weiter, schneller“-Denken fest. Gegen Ende gibt es eine Szene, die sich mitten auf dem riesigen Kreisverkehr rund um den Arc de Triomphe in Paris abspielt, vorbeirauschende Autos inklusive. Die Sequenz ist cool, aber sie hat auch etwas Parodistisches. Mehr ist nicht automatisch besser, eine zwingende Übersteigerung auch nicht. Eine der besten Kampfszenen der Reihe bleibt die erste im ersten Teil. Simpel, aber intensiv.

Intensiv sind auch die Auftritte der Martial-Arts-Größen Donnie Yen und Scott Adkins. Während Letzterer in einem Fatsuit akrobatisch Tritte verteilt, zeigt Ersterer einmal mehr, wieso er eine lebende Legende auf dem Gebiet ist. Dass die Charakterzeichnung seiner Figur bei seiner Blindheit anfängt und auch aufhört, dafür kann Yen nichts. Genauso wenig wie Shamier Anderson, dessen Rolle maximal dafür da ist, Halle Berry aus „John Wick: Kapitel 3“ (2019) zu ersetzen. Und auch Bill Skarsgård ist zwar ab und zu kurz gruselig, bleibt größtenteils jedoch blass. in einem „John Wick“-Film eigentlich reine Nebensächlichkeiten, doch wenn die vermeintlichen Stärken nicht ganz so überzeugen, fällt das umso mehr auf.

Fazit: Viele werden den Film aufgrund der starken Action mögen, als Fan der ersten Stunde fällt es aber schwer, nicht doch ein wenig enttäuscht zu sein.

Noch im selben Jahr, am 22. September 2023, lief mit „The Continental: Aus der Welt von John Wick“ die erste Spin-off-Serie der Action-Saga beim Streamingdienst Amazon Prime Video an.