Lightyear

Beschreibung

1995 bekam der junge Andy im ersten abendfüllenden Pixar-Film „Toy Story“ eine mit allerlei Schnickschnack ausgestattete Actionfigur des Space-Rangers Buzz Lightyear zum Geburtstag geschenkt – der in Folge mit Cowboy-Puppe Woody und dem restlichen Spielzeug im Kinderzimmer um die Gunst des Burschen konkurrierte. 27 Jahre nach dem Erstlingswerk erzählt „Lightyear“ als erstes „Toy Story“-Spin-off die Vorgeschichte eben jenes realen Astronauten, der als Vorbild der High-Tech-Figur herhielt.

Buzz Lightyear hat gemeinsam mit seiner Kommandantin Alisha Hawthorne sowie einer großen Crew voller Wissenschaftler und Techniker eine anstrengende Weltraum-Mission hinter sich gebracht und befindet sich auf dem Weg zurück zur Erde – als sie plötzlich ein Signal empfangen. (Anm. Filmfans und Sci-Fi-Kenner jubeln allein schon bei dieser Eröffnungssequenz und erinnern sich sofort an Ridley Scotts „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ aus dem Jahr 1979 erinnert.) Immer noch rund 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, macht ein Sensor die Besatzung darauf aufmerksam, dass sie in unmittelbarer Nähe eines unbekannten Planeten sind, der über ein gewaltiges Vorkommen wertvoller Ressourcen verfügen könnte. Als Pilot entscheidet sich Buzz dazu, das Raumschiff, das er seiner Form wegen liebevoll als Rübe bezeichnet, auf Kurs in Richtung T’Kani Prime zu schicken. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um einen recht morastigen Planeten, der von gefährlichen Schlingpflanzen und Käfern bewohnt wird. Als ein panischer Versuch, den Planeten auf schnellstem Wege wieder zu verlassen, in einer Bruchlandung mündet, bei dem auch noch ihr für den Antrieb unerlässlicher Energiekristall zerstört wird, ist guter Rat teuer. Mit einem Schlag sitzen Alisha, Buzz und die restliche Crew der Rübe auf dem unwirtlichen Planeten fest. Für den stets makellosen Space-Ranger eine ungute Situation. Von Schuldgefühlen geplagt macht es Buzz zu seiner Mission, einen Ausweg aus dieser Situation und eine neue Energiequelle zu finden, die eine Rückkehr zur Erde ermöglicht. Doch das könnte längere Zeit dauern, wie sich bald zeigt. Bei jedem Flug, den er absolviert, um eine neue Treibstoffmischung zu testen, lernt er nämlich den Effekt der Zeitdilatation kennen. Während der Testflug für ihn dabei nur vier Minuten dauert, verstreichen auf T’Kani Prime mehr als vier Jahre. Das Leben zieht buchstäblich rasend schnell an Buzz vorbei. Alisa und die Crew der Rübe führen inzwischen ihr Leben – gründen Familien, werden älter und versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen, während Buzz unverändert bleibt. Jahrzehnte – und Freunde – vergehen. Buzz, fest entschlossen, seine Mission abzuschließen und alle wieder zurück zur Erde zu schaffen, fährt unverdrossen fort, immer neue Treibstoffkombinationen auszuprobieren. Doch ausgerechnet als es ihm gelingt, die Formel zu entschlüsseln, muss er nach seiner Rückkehr feststellen, dass die Kolonie von außerirdischen, offenbar feindlichen Robotern bedroht wird. Mit einer dreiköpfigen Gruppe leicht tollpatschiger Rekruten –darunter auch Alishas Enkelin Izzy – sagt Buzz diesen Fieslingen den Kampf an …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

„Lightyear“ (2022) entpuppt sich als rasant-witziges Science-Fiction-Abenteuer, das uns die wahre Ursprungsgeschichte von Buzz Lightyear erzählt – und dabei den legendären Space-Ranger aus der Welt der hochbeliebten und erfolgreichen „Toy Story“-Filme auf einem intergalaktischen Kinoabenteuer begleitet.

Der visuelle Einfallsreichtum und die tricktechnische Brillanz lassen einen – wie bei Filmen aus den Pixar Animation Studios üblich – einfach nur staunen. Und so ganz nebenbei erzählt das erste Sci-Fi-Abenteuer aus der amerikanischen Kreativschmiede mit Leichtigkeit, feinem Humor sowie mit einem Schuss Melancholie auch von großen Themen wie Freundschaft, Liebe, Pflichtgefühl und Loyalität. „Lightyear“ (2022) ist ein Film für die ganze Familie und eine perfekte Möglichkeit, um Kinder für Science-Fiction zu begeistern.

Nachdem zuvor die Filme „Soul“ (2020), „Luca“ (2021) sowie „Rot“ (2022) bedingt durch die Coronapandemie (COVID-19) keine regulären Kinostarts spendiert bekamen, sondern direkt beim Streamingdienst Disney+ veröffentlicht wurden, schaffte es „Lightyear“ vielerorts doch auf die große Leinwand. Zwar kam der Film bereits wenige Wochen später auch für den Heimgebrauch zum Streamen auf die publikumsstarke Onlineplattform, doch es reichte aus, um weltweit immerhin doch 225,4 Millionen USD zu lukrieren.

Somit entpuppt sich „Lightyear“ auch als so etwas wie ein Lichtblick für die Zukunft des Kinomarkts. Weitere Pixar-Filme befinden sich nämlich in der Mache und sie hätten es bestimmt verdient, auf der größtmöglichen Bildfläche begutachtet zu werden!

Große Aufregung gab es um eine Szene, in der sich (im Bruchteil weniger Sekunden) ein lesbisches Paar küsst – eine Premiere bei Pixar und generell im Animationsfach! In der Folge wurde „Lightyear“ in 14 Ländern (allen voran den Vereinigten Arabischen Emiraten) auf den Index gestellt und durfte weder in den Kinos, noch via Streaming gezeigt werden. Pixar ging mit dem Boykott gelassen um und weigerte sich, den Kuss nachträglich zu entfernen – Verbot hin oder her.

Mit „Elemental“ folgte im Jahr 2023 der 27. Pixar-Film – der nach dem Ende der Lockdowns auch wieder regulär in den Kinos anlaufen konnte.