Maaveeran

Beschreibung

Comiczeichner Sathya (Sivakarthikeyan) verkauft sich unter Wert, als er einer Zeitung erlaubt, seine Kreationen zu verwenden. Obwohl er ausgenutzt wurde bringt der gutgläubige junge Mann nicht den Mut auf, Geld oder gar eine Anstellung zu verlangen – jedoch setzt sich bald Nila (Aditi Shankar), eine Redakteurin, die bei besagtem Blatt schreibt, für Sathya ein und organisiert ihm sogar einen Job.

Den hat Sathya auch bitter nötig, denn er wohnt mit seiner Familie in den Slums und ihre Bude fällt ihnen im wahrsten Sinn des Wortes über dem Kopf zusammen. Ein riesengroßer Pfusch der Regierung, die mit minderwertigen Materialien und im Schnellverfahren Unterkünfte errichten ließ.

Während sich Sathyas Mutter Eshwari (Saritha) gegen diese Ungerechtigkeiten aufzulehnen versucht, nutzt er diese Troubles als Inspiration für seinen neuen Comic „Maaveeran“ – in dem ein Superheld die Probleme der Unterdrückten löst. Seiner Mutter schmeckt das natürlich weniger und sie würde sich wünschen, dass Sathya endlich sein Leben in den Griff bekommt.

Als der sich tatsächlich dazu entscheidet etwas an seinem Alltag zu verändern, stößt er sich den Kopf und hört fortan eine Stimme, die ihm sagt, wie der Hase läuft. Mehr noch: Die Stimme übernimmt die Kontrolle über Sathyas Handlungen – sein Körper wird quasi zur Hülle, die von einer „Superkraft“ gelenkt wird.

Fortan ist Sathya wie ausgewechselt, macht Nägel mit Köpfen, trifft Entscheidungen und eckt sogar mit anderen Leuten an. Einer davon ist der ungute Politiker Jeyakkodi (Mysskin), der u. a. auch hinter dem verpfuschten Bauprojekt in den Slums steckt.

Unweigerlich wird Sathya schon bald zum öffentlichen Sinnbild der unterdrückten Bevölkerung, die es satt hat, dass man ihr auf der Nase herumtanzt – ganz wie der starke „Maaveeran“ in seinen Comics …

Rezension: Unsere Kritik zum Film

„Maaveeran“ aus dem Jahr 2023 ist eines von vielen Remakes des Hindi-Films „Mard“ aus dem Jahr 1985 – bei dem seinerzeit u. a. die indischen Superstars Amitabh Bachchan und Amrita Singh, sowie der indische Ex-Wrestler Dara Singh mitwirkten. Federführend war damals Bollywood-Größe und Masala-Film-Pionier Manmohan Desai (1937–1994).

Unter dem Titel „Maaveeran“ (was übersetzt aus der dravidischen Sprache etwa „Großer Krieger“ bedeutet) ist bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung von „Mard“ ein Remake in Tamil entstanden – bei dem der Inder Rajasekhar im Regiestuhl Platz nahm.

Was viele nicht wissen, aber doch als spannender Fakt der Kinogeschichte gewertet werden darf: „Maaveeran“ (1986) war der erste Tamil-sprachige Film, der auf 70mm-Film gefilmt wurde und Dolby-Stereo-Sound hatte.

Mit solch „wertvollem“ Filmwissen kann die Neuverfilmung aus dem Jahr 2023 dann doch wieder nicht aufwarten – auch wenn der Versuch, die ursprüngliche Geschichte einer arroganten Prinzessin, die sich in einen einfachen Mann verliebt, in die Gegenwart zu hieven und ihr einen modernen Anstrich zu verleihen durchaus nett gemeint ist.

Für Fans von Bollywood- und Hindi-Filmen bestimmt eine Überlegung wert.