Beschreibung
In den 80ern war die Affäre der damals 36-jährigen Gracie (Julianne Moore) und des 13-jährigen Joe (Charles Melton) ein Riesenskandal und dominierte die Schlagzeilen. Mehr als 20 Jahre später führen die beiden ein scheinbar perfektes Vorstadtleben mit drei fast erwachsenen Kindern.
Ihr häusliches Glück wird aber gestört, als die Schauspielerin Elizabeth (Natalie Portman) auftaucht, um für ihre Hauptrolle in einem Film über Gracie direkt an der Quelle zu recherchieren.
Während sich Elizabeth ins Alltagsleben Gracies und Joes drängt, tun sich nach und nach Risse auf. Rasch bewahrheitet sich, dass die Abgründe umso tiefer sind, je weiter sie verdrängt wurden …
Rezension: Unsere Kritik zum Film
Mit „May December“ serviert US-Regisseur Todd Haynes („Carol“, „Dem Himmel so fern“) ein klassisches und hintergründig witziges Melodram. Wie kaum ein anderer versteht er es, Beziehungsgeflechte zu entwirren und das Innerste seiner gebrochenen Protagonisten zu sezieren.
„May December“ – der Titel verweist im Englischen auf eine Beziehung zwischen einer älteren und einer deutlich jüngeren Person – basiert lose auf dem authentischen Skandal um die US-Lehrerin Mary Kay Letourneau, die 1996 einen zwölfjährigen Schüler verführte. In den USA und Kanada erwarb Streamingriese Netflix die Veröffentlichungsrechte.
Ganz nebenbei ist der Streifen schon die sechste Zusammenarbeit des Regisseurs mit Schauspielerin Julianne Moore („Still Alice“). Szenenweise erinnert der Film an Ingmar Bergman, und lebt am Ende vor allem von der grandiosen Schauspielkunst der beiden Oscar-Preisträgerinnen Julianne Moore und Natalie Portman („Black Swan“), die mitreißend aufspielen.