Minions

Beschreibung

In einem wunderbar animierten Prolog erfahren wir, dass die Minions schon in der Frühzeit der Erdgeschichte existierten. Als sich die ersten Zellen im großen Meer teilen, sind auch die Minions da – und finden ihre Bestimmung auch sofort: den Großen und Bösen zu dienen.

Im Meer folgen sie natürlich dem großen Fisch. Dumm nur, dass dieser stets von einem noch größeren Fisch abgelöst bzw. gefressen wird. Kaum an Land, setzen die Minions ihre Suche nach dem ultimativen Meister des Bösen unermüdlich fort. Dabei stellt sich rasch heraus: Einen Meister zu finden, ist einfach, die wahre Kunst besteht vielmehr darin, diesen auch zu behalten.

Ihre Partnerschaft mit dem mächtigen T-Rex ist ob eines verheerenden Meteoriteneinschlags, der die Ära der Dinosaurier jäh beendete, nämlich nur von kurzer Dauer – und auch die ersten Begegnungen mit den Menschen Millionen Jahre später verlaufen für die Kandidaten, die für die Meister-Rolle auserkoren werden, alles andere als erfreulich.

Als sie es sich selbst mit dem berühmten Feldherrn Napoleon verscherzen, ziehen sich die Minions frustriert und müde in eine riesige Eishöhle zurück. Doch ohne einen Meister, dem sie dienen können, verfallen die knallgelben Bananenliebhaber zunehmend in Lethargie, werden lustlos und deprimiert. Bedeutet das etwa ihr Ende?

Eines Tages hat der überdurchschnittlich aufgeweckte Kevin die Idee: Sie müssen rasch wieder einen neuen Schurken finden, dem sie folgen können. Gemeinsam mit dem kleinen Bob und dem lässigen Ukulele-Spieler Stuart begibt sich Kevin auf die Suche, die sie in der Folge ins New York des Jahres 1968 verschlägt.

Im Zuge etlicher Abenteuer erfährt das Trio schließlich von der Villain-Con in Orlando, Florida – eine streng geheime Messe, auf der sich die größten Superschurken präsentieren. Vor Ort entpuppt sich die hinreißend-charmante Scarlet Overkill (im US-Original mit viel Leidenschaft gesprochen von Sandra Bullock; auf Deutsch hören wir die Synchronstimme von Komikerin Carolin Kebekus) – als der Star der Schurkenszene.

Kevin, Bob und Stuart sind sofort begeistert von ihrer Schönheit. Als das Trio eher glücklich einen Assistenz-Job bei ihr gewinnt, wähnen sich die Minions am Ziel ihrer Träume. Doch bevor sie ihre Freunde verständigen dürfen, betraut Scarlet sie mit einer wichtigen Mission: Kevin, Stuart und Bob sollen für sie die Krone von Queen Elizabeth II. aus dem Londoner Tower stehlen!

Dazu ein kurzer Dialog aus dem Film. Scarlet Overkill: „Arbeitet für mich und ihr bekommt alles, wovon ihr träumt: Respekt, Macht und …“ Stuart: „Bananaaa!“ Selbstverständlich geht bei dem Unterfangen so manches schief …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Als im Sommer 2010 der Animationsfilm „Ich – Einfach unverbesserlich“ in die Kinos kam, erwarteten die wenigsten einen Blockbuster, der sich mit Genrehits à la „Toy Story“, „Kung Fu Panda“ und „Ice Age“ messen könnte. Doch die Geschichte um den spitznasigen Superschurken Gru, der unerwartet drei süße Waisenmädchen ins Herz schließt, verzauberte das Publikum – und avancierte mit einem Einspiel von 543,6 Millionen US-Dollar zum globalen Blockbuster.

Als heimliche Stars des Streifens entpuppten sich die sogenannten Minions, Grus Heer winziger gelber und lustig bebrillter Assistenten. Für die ist Bösling Gru Meister, Idol und Vaterfigur in einem, den sie vergöttern und bei seinen Schandtaten, so gut sie können, unterstützen. Dass die Wichte dabei Chaos verursachen, ist ihrer Tölpelhaftigkeit zuzuschreiben.

Der Auftakt der „Ich – Einfach unverbesserlich“-Franchise (im Original lautet der Titel „Despicable Me“) wurde sowohl vom Publikum als auch von der Kritik enthusiastisch gefeiert – und vor allem die Minions erhielten dank ihrer köstlichen Slapstick-Einlagen Bestnoten. Weshalb sie in der Fortsetzung drei Jahre später („Ich – Einfach unverbesserlich 2“) bereits eine zentralere Rolle spielen durften. Nachdem sie dort erneut die Schau gestohlen hatten – und der Film weltweit 971 Mio. USD einspielte, war ein eigener Film mit den gelben Tölpeln nur mehr eine Frage der Zeit. Und so kam es, dass im Jahr 2015 das hier vorliegende erste „Minions“-Spin-off in die Kinos kam.

Aber kann „Minions“ (2015) mit dem Erfolg der Hauptreihe mithalten? Die Antwort lautet: Ja, und in finanzieller Hinsicht übertrumpft der anarchische Animationsjux die bisherigen Filme sogar! Während „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ das Einspielergebnis des Erstlingswerks fast verdoppeln konnte, pulverisierte „Minions“ (2015) das Box-Office und sprengte tatsächlich erstmals die Milliarden-Marke – weltweites Einspiel: 1,159 Mrd. USD!

Kinder werden diesen Film förmlich auffressen. Was die Minions in ihrem ersten Solo-Kinoabenteuer in ihrer typisch subversiv putzigen Art verzapfen, ist kaum in Worte zu fassen. Es ist schlicht eine Riesenhetz, wie die gelben kartoffelförmigen Kerlchen mit ihren überdimensionalen Taucherbrillen hier von einer haarsträubenden Situation in die nächste stolpern und dabei kein Fettnäpfchen auslassen.

Tatsache bleibt aber, dass die Minions wohldosiert am besten funktionieren. Darin ähneln sie vor allem dem Säbelzahn-Eichhörnchen Scrat aus den „Ice Age“-Filmen. Auch der hatte stets Auftritte, die mitunter für die größten Lacher sorgen. Indes ließe sich ein abendfüllendes Abenteuer, in dem Scrat einmal mehr seiner geliebten Eichel hinterherjagt, nur schwer realisieren, ohne dass sich Gags wiederholen und somit rasch abnützen. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den Minions, die ebenso vor allem durch Slapstick-Einlagen begeistern.

Im Grunde handelt es sich bei den gelben Kerlchen um Stummfilmfiguren. Sie sprechen zwar, das aber in einem unverständlichen Kauderwelsch, der wie ein irrwitziger Mix aus Englisch, Französisch, Spanisch und Indisch klingt. Manches versteht man aus dem Kontext sogar, vor allem wenn die Gelblinge wieder einmal ein übereuphorisches „Banana!“ herausplärren.

Im Vergleich zu „Ich – Einfach unverbesserlich“ (2010) und „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ (2013) ist „Minions“ (2015) episodischer strukturiert und wirkt wie eine atemlose Aneinanderreihung schrill-witziger Gags. Natürlich gibt es wieder viel zu lachen – von der wunderbaren Einstiegssequenz mit der Evolution der pillenähnlichen Filmhelden bis zum irrwitzigen Showdown mit Scarlet Overkill, der dem Nachnamen der Gegenspielerin zumindest in visueller Hinsicht alle Ehre macht.

Die gelben Helden sind aber dennoch süß, ihr Film ist keineswegs langweilig, die Originalität, die die beiden vorangegangenen Filme ausgezeichnet hat, fehlt hier aber. Sei’s drum, dem Erfolg hat es jedenfalls keinen Abbruch getan.

2017 folgte „Ich – Einfach unverbesserlich 3“, die Solo-Abenteuer der Minions wurden 2022 mit „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ weitergesponnen.