Beschreibung
Im Herzen des prächtigen Tierreichs steht Rafiki, der weise Mandrill und Bewahrer der Geschichten (gesprochen von John Kani), der die Vergangenheit mit der Gegenwart verwebt. Diesmal widmet er sich Kiara (Blue Ivy Carter), der neugierigen Tochter von König Simba (Donald Glover) und Königin Nala (Beyoncé), und erzählt ihr die beeindruckende Lebensgeschichte ihres Großvaters, Mufasa (Aaron Pierre).
Die Legende beginnt mit einem bescheidenen Ursprung: Mufasa, später als gerechter König bekannt, war einst ein verwaistes Löwenjunges ohne Perspektive. Sein Schicksal wendete sich jedoch, als er auf Taka (Kelvin Harrison Jr.) traf, den damaligen Thronfolger, der später als Scar berüchtigt wurde. Taka, selbst zerrissen von Selbstzweifeln und den Erwartungen seiner Position, fand Trost bei einer Gruppe Außenseiter, zu der er sich gesellte. Auch Mufasa schloss sich ihnen an und erlebte mit ihnen seine ersten Abenteuer.
Doch was als aufregendes Miteinander begann, entwickelte sich zu einer harten Prüfung, als die Gruppe mit einer düsteren Bedrohung konfrontiert wurde, die ihre Gemeinschaft auf die Probe stellte. In dieser Zeit lernte Mufasa die Tugenden von Mut und Führungsstärke, die ihn später zum König der Savanne machen sollten.
Die Geschichte, erzählt von Rafiki, ist jedoch nicht nur eine dramatische Reise in die Vergangenheit. Humorvolle Zwischenspiele liefern Timon (Billy Eichner) und Pumbaa (Seth Rogen), deren komödiantische Anekdoten die Erzählung auflockern und Kiara – sowie das Publikum – immer wieder zum Schmunzeln bringen. Diese Kombination aus fesselnder Erzählkunst und humorvollen Momenten macht die Geschichte von Mufasa zu einer bewegenden Lektion über Herkunft, Bestimmung und das Erwachsenwerden.
Rezension: Unsere Kritik zum Film
„Nants ingonyama bagithi Baba! Sithi uhm ingonyama.“ Mit diesem Ruf in der Sprache der Zulu („Seht, da kommt ein Löwe/König, mein Vater! Ja, da kommt ein Löwe/König“) begann im Jahr 1994 eine Geschichte, die bis heute in der Welt des Films, vor allem der Animation, ziemlich einmalig dasteht: „Der König der Löwen“ (1994).
Es war der 32. abendfüllende Zeichentrickfilm aus dem Hause Walt Disney. Damals war diese technische Zuordnung noch berechtigt, da hauptsächlich Hintergründe und Massenszenen mit Hilfe der noch jungen Computeranimation entstanden, die Hauptcharaktere aber von Hand gezeichnet waren. Aufgeladen mit Magie, Emotionen, Gänsehautmomenten und den musikalischen Geniestreichen von Hans Zimmer, Elton John („Can You Feel the Love Tonight“) und Tim Rice entstand ein Disney-intern unterschätztes – die meisten im Konzern dachten damals, dass anno 1994 „Pocahontas“ alles schlagen würde – Meisterwerk, das alle Rekorde brach. Regisseur Rob Minkoff und seine Drehbuchautoren bedienten sich in einem perfekten Mix an der Bibel, William Shakespeare und Leni Riefenstahl; bis heute stehen allein an globalen Kinoeinnahmen 982 Mio. Dollar in den Bilanzen; nach heutigem Geldwert wäre es rund das Doppelte. Ein Zigfaches davon lukrierte Disney in den letzten 30 Jahren bis heute durch Merchandising.
Außerdem zog die Story von Löwenprinz Simba, der durch ein tragisches Schicksal weit weg von seiner Familie aufwächst, während sein tyrannischer Onkel Scar mit seiner Hyänen-Schar das Rudel in den Untergang führt, einen Kometenschweif an Folgeproduktionen nach sich: zwei Zeichentrickfilm-Fortsetzungen („Der König der Löwen 2 – Simbas Königreich“ und „Der König der Löwen 3 – Hakuna Matata“), allerdings für den Video- bzw. DVD-Direktmarkt konzipiert und daher nur schwer mit dem Original zu vergleichen; die Sidekicks Timon und Pumbaa bekamen eigene TV-Serien; und seit 1997 spielt eine in jeder Hinsicht beeindruckende Bühnen-Musicalversion weltweit ungebrochen Milliarden ein. Vorletzter Meilenstein war 2019 das computeranimierte Realfilm-Remake Jon Favreaus, das nichts Neues zum „Der König der Löwen“-Universum beisteuerte – sieht man von weiteren 1,7 Milliarden Dollar Umsatz ab.
Mit „Mufasa: Der König der Löwen“ (2024) folgt nun die nächste Großproduktion aus dem Löwen-Universum und blickt im realistisch animierten Stil des 2019er-Remakes zurück auf die Geschichte von Simbas tragischem Vater, des mächtigen und gerechten Mufasa. Tatsache ist, dass diesmal manches (auch aus Gründen) eine Nummer kleiner angesetzt wurde, trotz eines Produktionsbudgets von mindestens 200 Millionen Dollar.
Als neue Synchronstimmen holte sich Regisseur Barry Jenkins („Moonlight“, „Beale Street“) die aufstrebende, schwarze Schauspielgeneration. Voice-Ikone James Earl Jones, der Mufasa im Original und im Remake sprach und im September 2024 starb, kam aus Altersgründen der Figur nicht mehr in Frage – ebenso fehlt Jeremy Irons als Scar. Auch bei der Musik griff man diesmal lieber auf Disneys Haus- und Hofkompositeur Lin-Manuel Miranda zurück, denn auch der in Ehren alt gewordene Elton John stand nicht mehr zur Verfügung.