Beschreibung
Vor 30 Jahren jobbte Student Martin (Nikolaj Coster-Waldau) als Nachtwächter in der Kopenhagener Gerichtsmedizin und wurde dort von einem Serienmörder tyrannisiert – die Rede ist vom dänischen Psychothriller „Nightwatch – Nachtwache“ (1996).
Bei der hier vorliegenden, späten Fortsetzung bedient sich Regisseur Ole Bornedal nun eines narrativen Kunstgriffs: Generationentrauma. Wie leiden wir noch Jahrzehnte später unter unseren Traumata, wie geben wir sie an unsere Nachkommen weiter?
Dass die „Nightwatch“-Filme Familienbusiness sind, sieht man an der Besetzung: Bornedals Tochter Fanny Leander spielt in „Nightwatch: Demons Are Forever“ nun Martins Tochter Emma, die nie verstand, was den Vater einst so verstört hat.
Alte Zeitungsausschnitte bringen sie auf die Spur von Mörder Peter Wörmer (Ulf Pilgaard). So nimmt sie nicht nur den alten Job ihres Vaters an, sondern arrangiert auch ein Treffen mit Wörmer. Damit tritt sie aber tragische Ereignisse los …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Fortsetzungen sind oft ein Dilemma. Wie spinnt man eine erfolgreiche Geschichte weiter, ohne noch einmal dasselbe zu erzählen? Welche Botschaft kann man noch aus dem Material herauskitzeln? Und: Wie vermeidet man, dass das Ganze nach Abkassieren riecht?
Der dänische Filmemacher Ole Bornedal hatte 1994 mit dem Thriller „Nightwatch – Nachtwache“ einen Sensationserfolg – nur wenige Regisseure können direkt mit ihrem Erstlingswerk einen Hit verbuchen, zudem markierte der Film seinerzeit den Durchbruch für Hauptdarsteller Nikolaj Coster-Waldau (der vor allem Serienfans als Jaime Lannister aus der HBO-Fantasyserie „Game of Thrones“ im kollektiven Gedächtnis geblieben ist).
Im besagten Originalfilm „Nightwatch – Nachtwache“ bekommt es Student Martin (Coster-Waldau) als Nachtwächter in der Pathologie mit einem Serienmörder (Pilgaard) zu tun, der erst seine Opfer skalpiert und sich dann an ihnen vergreift. In Dänemark ein Riesenhit, das englischsprachige Remake „Freeze – Alptraum Nachtwache“ (1997), bei dem Bornedal abermals Regie führte und Ewan McGregor und Nick Nolte in den Hauptrollen verpflichten konnte, floppte jedoch.
30 Jahre später und einige Werke mehr in der Vita (u. a. den wirklich ansehnlichen Horrorstreifen „Possession – Das Dunkle in dir“) will es Ole Bornedal noch einmal wissen und tischt uns mit „Nightwatch: Demons Are Forever“ anno 2024 den späten Nachschlag zu seinem Regiedebüt auf.
Ob sich das lange Warten gelohnt hat? Wenn man über gewisse Logiklöcher und Vorhersehbarkeiten in der Handlung hinwegsieht, kann man sich mit „Nightwatch: Demons Are Forever“ durchaus an einem stimmigen Psychothriller mit wertvollen Einblicken in Traumabewältigung erfreuen.