Beschreibung
Lang ist’s her, dass Felice (Pierfrancesco Favino) seiner Heimatstadt Neapel einen Besuch abgestattet hat. Vor 40 Jahren wanderte der gebürtige Italiener in den Libanon aus, fand dort privat wie auch beruflich sein Glück. Weil jedoch seine Mutter Teresa (Aurora Quattrocchi) nunmehr alt und krank daheim liegt, reist er zurück dort hin wo er aufgewachsen ist, um sie noch einmal zu sehen – vielleicht zum letzten Mal.
Anfangs erscheinen ihm die verwinkelten Gassen des Viertels Sanità im Stadtteil Stella fremd, mit seiner Vergangenheit scheint Felice abgeschlossen zu haben. Doch nach und nach dringt sie ihm wieder stärker ins Bewusstsein und beginnt zugleich an ihm zu nagen. In der Heimat der Camorra, einer der ältesten und größten kriminellen Organisationen Italiens, scheint jeder ein Geheimnis zu haben und zwielichtige Figuren streifen hier nicht gerade wenige umher.
Eine seine Erinnerungen aus Kindheitstagen führt ihn zum Priester Don Luigi (Francesco Di Lena), der mittlerweile vom katholischen Glauben abgekommen ist, für Felice jedoch schon bald ein Freund und eine Bezugsperson wird. Er setzt ihn u. a. auch davon in Kenntnis, dass sein ehemaliger Schulfreund Oreste (Tommaso Ragno) für viele Missstände im Bezirk verantwortlich scheint …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
„Nostalgia“ (2022) ist ein bedächtig inszeniertes und hochinteressantes Drama, das nach und nach an Fahrt aufnimmt. Anhand filmischer Rückblenden, die die Erinnerungen des Protagonisten darstellen, setzt sich die anfangs noch etwas konfuse Handlung wie ein Puzzle immer mehr zusammen und gewährt realistische Einblicke in die Lebenswelten Neapels sowie das Zusammenlenleben der Bevölkerung mit der dort ansässigen Mafia.
Der italienische Regisseur Mario Martone verwirklichte mit „Nostalgia“ seinen 17. Spielfilm und verfasste zusammen mit Ippolita di Majo das Drehbuch – mit ihm arbeitete Martone auch bereits bei seinem vorangegangen Film „Qui rido io“ (2021) zusammen.
Der Stoff basiert übrigens auf dem 2018 erschienenen gleichnamigen Roman des neapolitanischen Schriftstellers Ermanno Rea (1927–2016).