Beschreibung
Im Dezember 1970 hatte Bundeskanzler Willy Brandt seinen fortschrittlichen Regierungsentwurf zur Reform des Sexualstrafrechts vorgelegt, nach dem u.a. die Herstellung und Verbreitung der so genannten durchschnittlichen Pornographie nicht mehr strafbar sein sollte. Wohl hervorgerufen durch reaktionäre Kräfte, die den Untergang des Abendlandes befürchteten, wenn Pornographie nicht mehr verboten ist, widerrief Brandt sein eigenes Gesetz drei Monate später. Im Land der Dichter und Denker führte das zu erhitzten Gemütern und erregten Diskussionen. Ein zorniger Oswalt Kolle empörte sich gegen die aufgezwungene, staatlich verordnete Moral und ging der Frage auf den Grund: Was ist eigentlich Pornographie? In allen Epochen gab es Pornographie, heute ist es Kunst. Ein Buch, ein Bild oder ein Film muss nur von vielen Sachverständigen als Kunst bezeichnet werden, dann wird es nicht verboten, besonders nicht, wenn es obendrein noch teuer ist.