Beschreibung
Patrick ist ein US-Amerikaner, der sich mit Haut und Haaren den Walen verschrieben hat. Seine Faszination für die riesigen Meeressäuger begann schon als Teenager. Patrick Dykstra: „Ich glaube, das fing an, als ich im Smithsonian Natural History Museum (Anm. das weltberühmte Naturkundemuseum in Washington, D.C., in den Vereinigten Staaten von Amerika) war. Ich kam um die Ecke und sah eine lebensgroße Nachbildung eines Blauwals. Als ich die Tafel las, wurde mir klar, dass Blauwale nicht nur die größten Tiere sind, die jemals auf der Erde gelebt haben – größer als jeder Dinosaurier –, sondern dass sie auch zu einer Zeit leben, in der ich noch lebe. Also machte ich es mir an diesem Tag zur Aufgabe, hinauszufahren und Wale im Meer zu finden und so viel Zeit wie möglich mit ihnen zu verbringen.“
Es sollte noch ein paar Jahre dauern, bis er die Weltmeere bereiste. Seine Leidenschaft finanzierte er zu Beginn als Wirtschaftsanwalt in einer der renommiertesten Kanzleien der Welt. Heute ist Dykstra ein ausgezeichneter Kameramann (BAFTA-Award für „Blue Planet 2“ mit Brit-Naturfilmgröße David Attenborough), Tierschützer und Walkenner. Und Dolores? Sie ist zwar kein Blauwal, aber ein Pottwalweibchen, das Patrick auf einem seiner Tauchgänge vor der Karibikinsel Dominica kennenlernte.
Der Grund für den Tauchgang des Filmemachers an jenem Tag im Jahr 2021 war Dosenöffner – eine Pottwaldame, deren Schwanzflossenkante an einen Dosenöffner erinnert. Doch statt Dosenöffner tauchte Dolores auf. Sie war sofort zutraulich und suchte den Kontakt. Schnell hatte Patrick den Dreh raus, wie er mit Dolores kommunizieren konnte: Er imitierte die für Pottwale ganz typischen Klicksequenzen. Mithilfe von Kamera und Schnorchel gelang auf „Pottwalisch“ ein kurzes „Hallo“. Patrick Dykstra war hin und weg, emotional sehr berührt: „Zu ihr hatte ich die beglückendste Beziehung, die ich je zu einem Tier hatte“.
Terra-Mater-Chef Walter Köhler, der Dykstras Beziehung zu Pottwalkuh Dolores im Kinofilm „Patrick and the Whale – Eine außergewöhnliche Freundschaft“ (2023) erzählte war von der Story ebenso überrascht. „Wir kennen Patrick schon seit geraumer Zeit. Und als ich auf dieses Projekt gestoßen bin, war ich sofort fasziniert. Ich erinnere mich genau, als mir das Material zum ersten Mal gezeigt wurde, in dem Patrick auf Dolores trifft – so etwas hatte ich davor noch nie gesehen. Dieser individuelle Blick auf einen einzelnen Pottwal hat mich überwältigt.“
Rezension: Unsere Kritik zum Film
„Patrick and the Whale – Eine außergewöhnliche Freundschaft“ (2023; im TV auch unter dem Titel „Patrick und der Wal“ angeführt) ist eine außergewöhnliche Doku, die die Beziehung Mensch/Tier in den Mittelpunkt rückt.
Statt um reine Fakten geht es viel mehr um Gefühle (Patrick weinte nach einem Date mit Dolores) und um Wale als Individuen, die es zu schützen gilt. Dazu Patrick Dykstra: „Es gibt so viele Themen, die wir ansprechen, eine der wichtigsten Botschaften ist aber, dass Wale genauso individuell sind wie wir.“
Fun Fact: Während der Dreharbeiten zu „Patrick and the Whale – Eine außergewöhnliche Freundschaft“ kam der Premierminister von Dominica aufs Schiff und war mit Patrick und Dolores tauchen. Er versprach damals, alles zu tun, um die Wale rund um die Karibikinsel zu schützen …