Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse

Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse

Beschreibung

Nachdem der finstere Schwarzmagier Gellert Grindelwald (in den beiden Vorgängerfilmen „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ und „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ noch in Gestalt von Johnny Depp zu sehen) nach seiner Festsetzung mittels spektakulärer Aktion die Flucht gelang, ist in der Zauberwelt sogleich klar, dass es wohl nur einen Magier gibt, der dem mächtigen Bösewicht entgegentreten könnte: Albus Dumbledore (Jude Law), der in der Zauberschule Hogwarts als Dozent „Verteidigung gegen schwarze Künste“ unterrichtet.

Doch der muss die Bitte der Zauberbürokraten, wenn auch nur widerwillig, ablehnen. Aus einem Grund, den er für sich behält, kann er nicht gegen Grindelwald antreten. Im dritten Abenteuer der „Harry Potter“-Spin-off-Saga „Phantastische Tierwesen“ erfahren wir, was hinter seinem Zögern steckt.

Direkt in der ersten Szene erfährt das Publikum vom titelgebenden Geheimnis des späteren Hogwarts-Schulleiters. Dumbledore war in seinen Jugendjahren nämlich Hals über Kopf in Grindelwald (nach dem Rauswurf von Johnny Depp nunmehr von Mads Mikkelsen dargestellt) verliebt. Auch Pläne für die Zukunft hatten die Zwei, die mit ihren Idealen die Zauberwelt aus den Angeln heben wollten.

Doch ihre Ambitionen entwickelten sich diametral auseinander: Während Albus für eine friedliche Koexistenz mit den Muggeln/No-Maj (Nicht-Zauberer) eintrat, wollte Gellert den Menschen den Krieg erklären und eine Herrschaft der Magier installieren. Genau diesen Traum möchte er immer noch umsetzen. Albus will es ihm ihrer früheren Freundschaft willen ausreden, stößt aber auf taube Ohren.

Während das Treffen ergebnislos endet, scharrt Grindelwald neue Anhänger um sich, um seine dunklen Pläne endlich in die Tat umzusetzen. Und auch Dumbledore sieht sich demnach gezwungen, weitreichende Entscheidungen zu treffen und eine Armee für den ausweglosen Kampf gegen seinen einstigen Freund aufzubauen.

Denn: Alleine kann er den Krieg nicht bestehen, das verhindert ein Schwur, den er und Grindelwald einst leisteten und der es ihnen unmöglich macht, in eine direkte Konfrontation zu treten. Ob der tollpatschige Magiezoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne) und dessen Truppe – No-Maj-Kumpel Jacob (Dan Fogler), Professor Eulalie Hicks (Jessica Williams), Newts Bruder Theseus (Callum Turner), der fürs Magie-Ministerium arbeitet, der französische Zauberer Yusuf Kama (William Nadylam) und Newts patente Assistentin Bunty Broadacre (Victoria Yeates) – dafür die richtige Wahl darstellen, wagt man Anfangs noch zu bezweifeln. Zumal Grindelwald neuerdings auch die Fähigkeit besitzt, in die Zukunft blicken zu können …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Während der zweite Ableger der „Phantastische Tierwesen“-Saga („Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“) im Jahr 2018 wirklich düster geraten war, hält „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ nun die Balance zwischen hell und dunkel um einiges besser.

Trotz der schönen Ausstattung, den sehenswerten Effekten (großartig getrickst: das Bankett des deutschen Zaubereiministeriums in Berlin!) und der bemühten Inszenierung, ist es am Ende jedoch die völlig überbordende Handlung des eigentlich recht simplen Plots, die den Film chaotisch und undurchsichtig wirken lassen. Wer die beiden Vorgänger nicht bereits schon fast in- und auswendig kennt, wird es schwer haben, den einzelnen Handlungssträngen zu folgen und die Vielzahl der Figuren auseinander zu halten.

Auch die Produktion des Films stand unter keinem guten Stern. Allem voran die negative Publicity rund um den Verleumdungsprozess von Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard – und die damit verbundene Neubesetzung des Antagonisten Gellert Grindelwald mit – Mads Mikkelsen führte zu einem Stilbruch, den es im „Harry Potter“-Universum so noch nie gab und einen sehr negativen Beigeschmack trug. Zwar gibt sich Mikkelsen alle Mühe und verkörpert die Grindelwald-Rolle in den Augen einiger Fans sogar besser als Depp es noch vier Jahre zuvor tat, dennoch wurde im Film in keinster Weise darauf eingegangen, warum der Bösewicht plötzlich sein Aussehen verändert hatte. Hier hätte ein einfacher „Zaubertrick“ seitens der Drehbuchschreiber wahrlich ein Wunder bewirkt.

Darüber hinaus verhinderte der Ausbruch der Coronapandemie den Produktionsstart, der ursprünglich für Juli 2019 angesetzt war und letzten Endes erst Anfang September 2020 begonnen werden konnte. Auch ein Infektionsfall innerhalb des Produktionsteams legte den Dreh kurzzeitig zusätzlich auf Eis. Mit fast zwei Jahren Verspätung kam „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ schließlich im April 2022 in die Kinos.

Anhand des „mauen“ Einspielergebnisses des Vorgängers („Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ spielte 2018 „nur mehr“ 654,9 Millionen US-Dollar ein) prognostizierten Kritiker der „Phantastischen Tierwesen“-Saga einen negativen Abwärtstrend, den „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ mit einem globalen Einspiel von 405,2 Millionen USD tatsächlich bestätigte. Der Fairness halber sei jedoch erwähnt, dass es sich bei diesen Zahlen innerhalb der Coronazeit und der vielerorts geschlossenen Kinos um ein kleines Box-Office-Wunder handelte, welches die Branche wieder Hoffnung schöpfen und vom ersehnten „Comeback der Kinos“ träumen ließ.

Ein vierter und ein fünfter Teil stehen noch aus, allerdings hat weder „Phantastische Tierwesen 4“ noch „Phantastische Tierwesen 5“ (beides Arbeitstitel) einen offiziellen Starttermin.