Ron läuft schief

Beschreibung

Obwohl keine Jahreszahl genannt wird, ist schnell klar, dass der Streifen in der nahen Zukunft spielt. Zu Beginn sind wir Zeugen einer Produktpräsentation, wie wir sie von Apple & Co kennen. Ein flotter junger CEO des Technikkonzerns Bubble stellt seine neue Erfindung vor: B-Bots.

Das sind kleine, sehr herzig aussehende Roboter à la R2D2 aus „Star Wars“, die immer online und ausschließlich für Kinder gedacht sind. Man kann Fotos und Videos in ihnen abspeichern, wobei der Robobauch als Display genützt wird. Wenn jedes Kind sich einen zulegt, dann suchen die B-Bots anhand der Daten untereinander nach „Matches“ und führen so Kids zusammen, die Freundschaft schließen können.

Wie man in der Folge sehen kann, funktioniert die Idee auch: Jedes Kind hat einen B-Bot, jedes findet dank ihm leicht Freunde. Nur einer hat an einer Schule als einziges Kind keinen Roboter und deswegen auch null Freunde: Sein Name ist Barney Pudowski (Stimme im Original: Jack Dylan Grazer; deutsche Synchronstimme: Manik Gaschina).

Dieser wohnt zusammen mit seinem zerstreuten Papa (Originalstimme: Ed Helms; dt. Stimme: Karlo Hackenberger) und seiner resoluten Oma (Originalstimme: Olivia Colman; dt. Stimme: Katrin Fröhlich) und ist an sich ein ganz normaler netter Bursche. Aber weil er auch schüchtern ist und sein Dad ihm den Kauf eines B-Bots verbietet (u. a. weil er zu teuer ist), bleibt er sozial auf der Strecke. Sogar zu seinem Geburtstag bekommt Barney keinen Roboter!

Erst jetzt kapiert der Papa, wie unglücklich sein Sohn ist, und besorgt ihm doch noch einen Billig-B-Bot, der von einem Truck gefallen ist. Barney gibt ihm den klingenden Namen Ron (Originalstimme: Zach Galifianakis; dt. Stimme: Marius Clarén), wirklich happy ist er mit seinem neuen Kompagnon aber trotzdem nicht: Ron tickt technisch nicht ganz richtig – er ist komplett weiß, läuft oft gegen die Wand und nimmt das Prinzip „Freunde suchen“ eine Spur zu ernst.

Er verteilt Freundschaftsanfragen auf der Straße und schleppt so einen komplett durchgeknallten Motorradfahrer und eine alte Frau in Barneys Schule an, weil sie die einzigen waren, die darauf reagiert haben (wobei die alte Frau zu allem ja gesagt hätte, nur damit Ron sie in Ruhe lässt). Doch dadurch, dass Ron nicht ganz dicht ist, ist er auch sehr lustig.

Bald haben Barney und sein B-Bot großen Spaß miteinander – auch weil Rons Sicherheitseinstellungen einen Defekt haben. Was zur Folge hat, dass Ron die bösen Kids, die es auf Barney abgesehen haben, verprügelt. So etwas macht sonst kein B-Bot, Ron schon!

Weil es den bösen Kids aber auch gelingt, die Sicherheitseinstellungen ihrer Robos zu entsperren, ist in der Schule bald der Teufel los. Jetzt muss Barney Ron verstecken, denn der Techkonzern Bubble hat natürlich Wind von diesem Roboterradau bekommen und will das schwarze Schaf aus dem Verkehr ziehen …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Es ist gar nicht so leicht, einen Film für Kids zu machen, der unsere Abhängigkeit von Social Media und Internet kritisiert, aber dabei den moralischen Zeigefinger unten lässt und auch realistisch bleibt. Diese Gratwanderung ist den Machern von „Ron läuft schief“ (2021) ganz gut gelungen.

Die Botschaft ist klar: Echte Freunde aus Fleisch und Blut sind wichtiger als jedes digitale Hightech-Produkt.

Manche US-Kritiker warfen dem Film aber vor, zu wenig antidigital in seiner Aussage zu sein. Andererseits wäre es unrealistisch, wenn die Kinder jeglicher Technik entsagen würden. Und die Macher des Films sehen sowieso die Erwachsenen in der Bringschuld: Barneys Dad hängt selbst öfter am Handy, als ihm lieb sein kann, und klarer Bösewicht ist der Tech-CEO, der einem gewissen Tim Cook (CEO von Apple) extrem ähnlich sieht.

Abseits irgendwelcher Botschaften ist „Ron läuft schief“ ein netter, witziger Film, der obendrein tadellos animiert wurde.

Fun Fact: Das Produktionsstudio Locksmith Animation gehörte ursprünglich zu 20th Century Fox, welches widerum 2019 von der Walt Disney Company übernommen wurde – deswegen wird der Animationsfilm „Ron läuft schief“ unter dem Disney-Label vermarktet.