Smile 2 – Siehst du es auch?

Smile 2 – Siehst du es auch?

Beschreibung

Im Erstlingswerk „Smile – Siehst du es auch?“ (2022) beobachtete die Therapeutin Dr. Rose Cotter (Sosie Bacon) einen Selbstmord, kurz danach stand die Tote aber mit einem grausig verzerrten Grinsen wieder lebendig vor ihr. In den kommenden Tagen hatte Rose finstere Visionen von mehreren Menschen mit demselben Horror-Grinser und verlor langsam den Verstand. Am Ende musste auch sie sterben und gab den Fluch an den Polizisten Joel (Kyle Gallner) weiter.

Der zweite Teil der Horrorthriller-Reihe „Smile 2 – Siehst du es auch?“ (2024) legt mit Cop Joel los, der ein Versteck von Drogengangstern stürmt, um den Fluch an sie weiterzugeben. Nur so kann er selbst davon befreit werden. Doch die Aktion geht tragisch (und verdammt brutal!) schief, Joel wird von einem Auto überfahren.

Wir switchen zu Skye Riley (Naomi Scott), der Protagonistin von „Smile 2“. Sie ist ein globaler Popstar, war aber ein Jahr lang in einem schwere Psycho-Tief, weil ihr Exfreund (Ray Nicholson; Sohn von Schauspiellegende Jack Nicholson) bei einem Autounfall starb. Da sie selbst damals im Wagen saß, wird sie psychisch von dunklen Erinnerungen an das Unglück heimgesucht und physisch von schweren Rückenschmerzen geplagt. Coole Tanzmoves für die Bühne kann sie nur dank Schmerzmittel meistern.

Doch die Schmerzmittel gehen ihr aus. Weil sie schon einmal drogensüchtig und alkoholabhängig war, bekommt sie kein Vicodin mehr auf Rezept und sucht den Dealer ihres Vertrauens auf. Dieser war auch bei Joels Razzia in der Anfangszene des Films dabei und hat von ihm den „Smile-Fluch“ übernommen. Skye wird Zeuge, wie der Dealer sich vor ihren Augen (ultrabrutal!) umbringt – und kurz danach mit einem diabolischen Grinser vor ihr steht.

Skye ist ab sofort – natürlich ohne es noch selbst zu wissen – verflucht. Ihr Leben im Rampenlicht gerät von Tag zu Tag mehr aus den Fugen, ausgerechnet als ihre große Welttournee ansteht. Als ihr droht den Verstand zu verlieren, bekommt sie eine Nachricht auf ihr Handy: Jemand behauptet, ihr helfen zu können. Aber wer ist dieser Jemand? Und kann sie ihm trauen?

Jetzt ansehen

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Im Jahr 2022 geriet der Horrorfilm „Smile – Siehst du es auch?“ zum Überraschungserfolg, der weltweit 217 Millionen US-Dollar einspielte – und das bei einem Budget von „läppischen“ 17 Mio. USD. Logisch, dass eine Fortsetzung folgen musste und knapp zwei Jahre später in Form von „Smile 2 – Siehst du es auch?“ (2024) vorliegt.

Regisseur und Drehbuchautor Parker Finn traf eine weise Entscheidung, eine komplett neue Welt in den Mittelpunkt seiner Fortsetzung zu stellen. Damit fühlt sich „Smile 2“ originell an, obwohl die Handlung ähnlich zum ersten Teil abläuft. Denn Skye Riley ist ein Popstar, damit wirkt die Fallhöhe noch größer – und ihre Aussetzer irrsinnig peinlich: Die Sängerin sieht die grässlichen Fratzen bei Meet & Greets, beim Proben auf der Bühne oder bei einem Wohltätigkeitsempfang. Immer fällt sie komplett aus der Rolle und zerstört ihre Karriere vor der ganzen Welt quasi live, für jeden Fan online zu sehen.

Diese Situationen nutzt Finn auch, um sich über den Wahnsinn der Unterhaltungsindustrie lustig zu machen. Da kommen verrückte Fans und speichelleckende Angestellte gleichermaßen schlecht weg. Diese beißende Ironie ist eine echte Steigerung zum (eh guten) ersten Teil, dem es an Humor aber komplett mangelte.

Dafür hat Finn aber auch die Brutalitäts-Dosis deutlich erhöht. Was hier an Gliedmaßen abgetrennt, Knochen gebrochen oder Körperstellen generell demoliert werden, sucht im Mainstream-Horror seinesgleichen und erinnert an die expliziten Kills der „Saw“-Reihe – an die absolut kranken Gewaltvorstellungen von Art dem Clown aus den „Terrifier“-Filmen kommt das Ding aber nicht heran. Wer es hier schafft, seine Augen nicht von der Leinwand abzuwenden, verfügt über einen beeindruckend stabilen Magen. Über die vergossenen Hektoliter an Kunstblut wollen wir gar nicht reden.

Hut ab aber vor Hauptdarstellerin Naomi Scott, die man vor allem als Prinzessin Jasmin aus Guy Ritchies Live-Action-Adaption des Disney-Zeichentrickklassikers „Aladdin“ (2019) oder als pinker Power Ranger aus dem gleichnamigen Sci-Fi-Actionfilm „Power Rangers“ (2017) kennt. Abgesehen von der Intro-Sequenz, ist die 31-jährige Britin in jeder Einstellung zu sehen und spielt sich dabei die Seele aus dem Leib: Sie schreit, brüllt, leidet, blutet, rotzt, kotzt, tanzt, singt, hyperventiliert so glaubwürdig, dass man nach der zweistündigen „Tour de Force“ am liebsten sofort bei der Academy anrufen und deponieren möchte „Springt über euren Schatten und gebt einer Frau aus einem Horrorfilm einen Oscar!“

Zu den negativen Seiten: „Smile 2 – Siehst du es auch?“ (2024) ist rund eine viertel Stunde zu lang geraten und das Ende nicht ganz überzeugend. Damit ist nicht der Schlusstwist gemeint, sondern die Logik des Fluchs an sich und was der Smile-Dämon kann und was nicht. Das mögen Haarspaltereien sein, aber nach dem Film ergeben sich bei neuerlichem Durchdenken der Handlung einfach Fragen, die von Parker Finn nicht beantwortet werden.

Trotzdem: Allein dank Naomi Scotts uneitel-intensiver Performance ist „Smile 2 – Siehst du es auch?“ über Durchschnitt und bekommt von uns daher 3 von 4 Punkten!