Schneewittchen

Beschreibung

Vor langer Zeit, in einem fernen Königreich, bekamen ein gerechter König und seine gute Königin ein Kind – ein Mädchen, das wegen der verschneiten Winternacht, in der es geboren wurde, Schneewittchen genannt wurde. Sie erzogen das Kind zu Fairness, Gerechtigkeit und Mitgefühl. Doch dann starb die Königin.

Der trauernde Vater verfiel einer wunderschönen, aber kalten Frau (Gal Gadot) und heiratete sie. Die Stiefmutter sandte den König zu einem Kreuzzug in den Süden, von dem er nicht zurückkehrte. Schneewittchen wurde zur Dienerin degradiert. Doch als die böse Königin von ihrem Zauberspiegel bestätigt bekommt, dass Schneewittchen (Rachel Zegler) jetzt schöner ist als sie, soll sie sterben.

Schneewittchen entkommt jedoch, hilft im Wald den schlampig-zerstrittenen sieben Zwergen, schließt sich aber lieber der Bande von Dieb und Rebell Jonathan (Andrew Burnap) an, den sie schon einmal gerettet hat. Sie will herausfinden, ob ihr Vater noch lebt, diesen auch befreien und singend das Regime der bösen Königin beenden. Aber die hat Tricks im Ärmel …

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Als vor über 90 Jahren Walt Disney den Entschluss fasste, aus dem Märchen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ – er hatte als Kind eine Stummfilmfassung gesehen und liebte diesen Stoff seitdem – den ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm seiner Firma zu machen, ahnte er nicht, dass ihn die Umsetzung viele Jahre kosten würde.

Ähnlich erging es den Nachfahren der 1966 verstorbenen Ikone: Der Disney-Konzern gab 2017 grünes Licht für eine digital-reale Neuverfilmung des Hausklassikers, in der man zeitgemäß und modern sein wollte – ein riskantes Unternehmen, weil die Vorlage laut American Film Institute zu den „besten 100 Filmen aller Zeiten“ zählt und gar als bedeutendster Animationsfilm der Geschichte gilt.

Seit 2019 war Regisseur Marc Webb an Bord, um sich mit „Snow White“ in die Reihe der erfolgreichen Live-Action-Neuverfilmungen wie „Cinderella“, „Das Dschungelbuch“, „Aladdin“, „Die Schöne und das Biest“ und „Der König der Löwen“ einzureihen. Aber die Zeiten waren herausfordernd. Erst bremste die Corona-Pandemie die Arbeiten ein, dann warf der große Hollywood-Streik 2023 die Fertigstellung so weit zurück, dass die Premiere des Fantasy-Musicals um ein Jahr verschoben werden musste.

Diese Wartezeit hat dem Film mehr geschadet als genutzt. Kaum eine andere Produktion hatte mehr Debatten über Philosophie und Besetzung als das neue Schneewittchen: Fans und Kritiker stritten auf niedrigstem Niveau, ob Rachel Zegler (bekannt aus Steven Spielbergs „West Side Story“) als Latina die richtige Wahl sei. Die wiederum feuerte aus allen Rohren mit feministischer Munition zurück, verdammte das klasssiche Original als Stalking-Verherrlichung und verkündete, ihr Schneewittchen träume nicht passiv von Liebe und Erlösung, sondern davon, die Führung des Landes zu übernehmen. Und das in einer Tonalität, dass Disney sie zurückpfeifen musste.

Auch die Ereignisse des 7./8. Okt. 2023 färbten ab: Zegler solidarisierte sich lautstark mit den Palästinensern, ihre Co-Schauspielerin Gal Gadot stand naturgemäß auf der Seite ihrer Heimat Israel. Die Stimmung zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen soll danach nicht die beste gewesen sein.

Ganz nebenbei sorgte der Umstand, dass die sieben Zwerge nicht von kleinwüchsigen Schauspielern dargestellt wurden, für Ärger mit betroffenen Stars wie Peter Dinklage („Game of Thrones“), der eine öffentliche Debatte anzündete, was da „für ein rückwärtsgerichtetes Bild“ gezeichnet würde. Ein Shitstorm, in den viele Kinofans einstimmten, nachdem sie im Dezember 2024 den Trailer von „Schneewittchen“ sahen: Die digital gezauberten Zwerge haben da eher die visuelle Anmutung eines von der KI animierten Baumarkt-Werbespots.

Ob all diese Aufregung nun tatsächlich gerechtfertigt war und „Schneewittchen“ tatsächlich die Box-Office-Bombe geworden ist, die Fans und Kritiker gleichermaßen heraufbeschworen haben? Zuerst die beiden klaren Pluspunkte des „Schneewittchen“-Remakes: Hauptdarstellerin Rachel Zegler kann schön singen. Und die vielen CGI-Tiere, die durchs Bild hopsen oder flattern, sind echt süß.

Allerdings, und damit zu den Schwachpunkten, wird in den zwei Stunden Laufzeit zu oft gesungen. Einige Original-Songs plus neue Gebrauchsnummern ohne Erinnerungswert – warum? Die Sets wirken, als hätte man sie sich mit „Wicked“ teilen müssen, Disney hat nur weniger Farbe gekriegt. Rachel Zegler liefert kaum Charisma, dafür viel Overacting. Gal Gadot hätte Charisma, spielt (und singt) aber so schwach, dass es an Arbeitsverweigerung grenzt. Wie da die Frage nach der Schönsten im Land überhaupt aufkommt, ist nicht nachvollziehbar. Und die Zwerge? Sagen wir so: die Rache der KI an menschlicher Kreativität – weit unter Disney-Niveau.

Einige nette Szenen gibt‘s trotzdem; Kids ohne große Ansprüche könnten den Film mögen. Aber gegen dieses schlappe Mittelmaß waren Otto Waalkes’ „7 Zwerge“-Filme ein Feuerwerk der Ideen.

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