Beschreibung
Seit 50 Jahren ist Shadow the Hedgehog (Stimme im US-Original: Keanu Reeves) in einem Hochsicherheitslabor gefangen und schläft in seinem Pod. Da träumt er von seiner großen Liebe Maria, ein Mädchen, das in dem Labor, wo er geschaffen wurde, als Enkelin des leitenden Professors geduldet war, bis sie beim Zugriff der G.U.N.-Agenten, bei dem alles zerstört wird, tragisch zu Tode kommt. Shadow wurde überwältigt – und nun träumt er von Liebe und Rache.
Als er eines Tages erwacht, sein Gefängnis überwindet und spektakulär ausbricht, ist Alarmstufe Rot. So ein übermächtiger Gegner erfordert ein ganz besonderes Team, das ihm gegenübertreten könnte: Sonic the Hedgehog (US-Stimme: Ben Schwartz), sein Wingman Knuckles (Stimme: Idris Elba) und natürlich der kluge Fuchs Tails (Synchronsprecher: Colleen O’Shaughnessey). Doch schnell stellt sich heraus, dass die drei nicht viel gegen diese übermächtige Bedrohung ausrichten können. Also muss ein zusätzlicher Verbündeter her, mit dem keiner rechnet: der hinterlistige Dr. Ivo Robotnik (Jim Carrey)!
Doch der ist nicht lange alleine – denn völlig überraschend ist plötzlich ein alter Mann da, der ihm verblüffend ähnlich sieht. Und der auf sinistre Art noch genialer ist als Ivo: Gerald Robotnik, sein Opa (ebenfalls Jim Carrey). Was noch keiner ahnt: Der Alte hat ganz eigene Pläne angesichts des Chaos, das auf der Welt wegen Shadow gerade herrscht …
Rezension: Unsere Kritik zum Film
Vor 30 Jahren war Sega ein bedeutender Player im Videospiel-Business; „Sonic the Hedgehog“ wurde erschaffen, um Nintendos Super Mario als buntere, schnellere, spannendere Alternative herauszufordern. Heute ist Sega lange weg vom Konsolen-Biz, als Spielehersteller mit dem ewig jungen Veteran Sonic jedoch immer noch vorn dabei. Seit 2020 ist der rasende Igel endlich auch Filmstar.
Trotz radikaler Covid-Einbremsung schaffte das erste Kinoabenteuer „Sonic the Hedgehog“ (2020) weltweit rund 320 Millionen Dollar, die Fortsetzung „Sonic the Hedgehog 2“ (2022) steigerte sich dank einer zwar nicht ganz so großen, aber eingeschworenen Fangemeinde auf 405 Millionen. Davon kam rund die Hälfte aus dem Heimmarkt USA (wo die Margen für das Studio am höchsten sind), also war auch Teil 3 rasch fixiert, der rund ums Weihnachtsgeschäft 2024 in die Kinos sprintete.
Genau für diese Fans ist auch „Sonic the Hedgehog 3“ gemacht. Eine richtige Geschichte oder Seele sucht man im digital optimierten Zusammenspiel zwischen computeranimierten Videogame-Figuren und realen Menschen vergeblich – was für Aficionados keine große Rolle spielt. Hauptsache bunt, schnell und voller Easter Eggs aus der Sonic-Gamewelt! Auch, dass die Figuren die Tiefe eines Fußabdrucks auf Beton haben, ist zweitrangig.
Große Ausnahme und möglicher Grund für alle, die sich außerhalb des Fankreises aufhalten, „Sonic the Hedgehog 3“ (2024) trotzdem anzusehen, ist der doppelte Jim Carrey. Der tut nämlich das, was er immer noch am besten kann und was ihn zum bestbezahlten Schauspieler der 90er-Jahre machte: Er grimmassiert, zuckt durch die Gegend und verrenkt sich, dass einem nichts anderes übrig bleibt, als mindestens ganz breit zu grinsen. Vielleicht hat er deswegen auch gefühlt mehr Screentime als der blaue Igel, der dieses Mal eher blass wirkt.
Fazit: ein Fest für Fans von Videospielverfilmungen, halbwegs erträglich für den Rest.