Beschreibung
Joe Gardner (Stimme im US-Original: Jamie Foxx; in der deutschen Synchronfassung hören wir Charles Rettinghaus) liebt Jazzmusik, sie ist alles, worüber er spricht, alles worüber er nachdenkt. Joe verdient seine Brötchen als Musiklehrer in New York, träumt aber schon immer davon, eines Tages als Jazzmusiker auf einer großen Bühne zu spielen.
Just an dem Tag, an dem ihm ein Lehrauftrag in Vollzeit mit Pension und Sozialleistungen angeboten wird, erhält er auch einen Anruf von seinem einstigen Schüler Curley, der nun ein gefragter Schlagzeuger ist. Der bittet ihn, in den renommierten Jazzclub „Half Note“ zu kommen, da sie einen Pianisten brauchen, um am Abend mit der berühmten Dorothea Williams, einer Ikone des Jazz, zu spielen.
Joe ignoriert die Bitten seiner Mutter, die Stelle anzunehmen und seinen Traum, Jazzmusiker zu werden, aufzugeben. Stattdessen eilt er zum Vorspielen in den Club, wo er Williams beeindruckt. Beschwingt eilt Joe danach durch die Stadt, besorgt sich einen Anzug, fällt dann aber in eine Kanalöffnung – und stirbt.
So trennt sich Joes Seele von seinem Körper und steht plötzlich auf einer Art Förderband, das sich rasant auf ein grelles Licht zubewegt. Was tun? Joe will sich seinen großen Tag durch den Tod nicht verderben lassen, springt ab und findet sich an einem Ort namens „Davonseits“ wieder, wo Seelen ihre Leidenschaften ausbilden und ihnen ihre Persönlichkeiten zugewiesen werden, bevor sie zu einem neugeborenen Baby transportiert werden.
Hier trifft Joe auf 22 (Originalstimme: Tina Fey; deutsche Synchronsprecherin: Anna Carlsson), eine Seele mit einer eher trüben Sicht auf das Leben, obwohl sie noch keinen Körper bewohnt hat. Nicht einmal Mentoren wie Mutter Teresa, Gandhi oder Muhammad Ali – um nur einige zu nennen – konnten sie überzeugen.
Joe hingegen gibt nicht auf: Er ist fest entschlossen, seinen Auftritt am Abend wahrzunehmen …
Jetzt ansehen
Rezension: Unsere Kritik zum Film
Was ist der Sinn des Lebens? Woher kommen, wohin gehen wir? Das sind nur ein paar der großen Fragen, die Menschen sich stellen. Fragen, die man nicht unbedingt in einem Animationsfilm erwartet. Doch Pixar scheut bekanntlich keine Themen, so komplex sie auch erscheinen mögen. Das beweisen u. a. Werke wie „Oben“ (2009), in dem es um die Erfüllung von Lebensträumen, das Altern und den Tod geht, oder „Alles steht Kopf“ (2015), das die Gefühlswelt einer Elfjährigen ergründet. „Soul“, das 23. Werk der Pixar Animation Studios, wälzt in der gleichen Tradition stehend ähnlich essentielle Fragen.
Leicht hatte es der Film leider nicht, immerhin war es der erste Pixar-Film, dessen regulärer Kinostart auf Grund der Coronapandemie (COVID-19) mehrmals verschoben werden musste, bevor „Soul“ in vielen Teilen der Welt auf den Streamingdienst Disney+ ausgelagert wurde. Was sich auch am Box Office bemerkbar machte: weltweites Einspiel „nur“ 121 Millionen USD. Unter diesen Voraussetzungen zwar immer noch ein nettes Sümmchen, aber mit geschlossenen Lichtspielhäusern klingeln die Kinokassen eben nur halb so laut.
Immerhin erschien im März des selben Jahres noch „Onward: Keine halben Sachen“ in den Kinos, der zwar auch bereits seine Startschwierigkeiten hatte, jedoch ebenfalls mit 141,9 Millionen USD zu Buche schlug.
Dafür regnete es Preise! Bei der Oscarverleihung 2021 wurde „Soul“ als „Bester Animationsfilm“ in den Abend entlassen, dazu kam der Academy Award für „Beste Filmmusik“ (Trent Reznor, Atticus Ross, und Jon Batiste). Eine weitere Nominierung gab’s in der Kategorie „Bester Ton“. Ein solch musikalischer Film durfte natürlich auch bei den Grammy Awards nicht ungeachtet bleiben – „Bester komponierter Soundtrack für visuelle Medien“. Weiters gab es Preise und Nominierungen bei u. a. den BAFTA Awards („Bester Animationsfilm“ und „Beste Filmmusik“), den Golden Globe Awards (ebenfalls „Bester Animationsfilm“ und „Beste Filmmusik“) sowie den Annie Awards (sechs Auszeichnungen!).
In der neuen Tradition der Streaming-Veröffentlichungen und bedingt durch die globale Coronapandemie (COVID-19), erschien 2021 mit „Luca“ der 24. Pixar-Film bei Disney+.