Beschreibung
In New York City forscht der vereinsamte Wissenschaftler Baxter Stockman (Stimme im US-Original: Giancarlo Esposito) heimlich an einem Mutagen – dem sogenannten „Ooze“; eine grüne schleimige Substanz –, das Tieren ein menschenähnliches Aussehen sowie höhere Intelligenz verleihen kann. Anhand einer Stubenfliege treibt der Forscher seine Experimente voran, nachdem er beim zwielichtigen Konzern T.C.R.I. (kurz für Techno Cosmic Research Institute) geschasst wurde. Nun, da seine langjährigen Experimente scheinbar Früchte tragen, möchte auch seine ehemalige Vorgesetzte, die sinistre Cynthia Utrom (Sprecherin im US-Original: Maya Rudolph), ein Stück vom Kuchen abhaben. Eine von ihr beauftragte Truppe Söldner stürmt Stockmans Labor, killt den Erfinder versehentlich und lässt sein Stubenfliegen-Experiment gemeinsam mit weiteren Mutanten-Embryos entkommen. Mission erfolgreich gescheitert, auch seine Forschungsunterlagen gehen dabei fast zur Gänze drauf. Während des Intermezzos rollt allerdings eine mit Ooze gefüllte Ampulle in den Abwasserkanal und soll dort noch für ein Spektakel sorgen.
Zeitgleich kämpft eine kleine Ratte namens Splinter ums Überleben im Big Apple. Klar, der Nager fristet kein einfaches Dasein in der Großstadt: Er steht auf dem Speiseplan von Waschbären und größeren Viechern und gehört auch zu den „natürlichen Feinden“ der Menschen, die ihn als Ungeziefer sehen und mit gezückten Besen davonjagen, wann immer sie ihn erblicken. Ähnlich wie beim Pixar-Film „Ratatouille“ (2007) wird im Schnelldurchlauf sein erbärmliches und trauriges Schicksal gezeigt, ehe sich Splinter in die Kanalisation verkriecht. Dort erwartet ihn allerdings eine Überraschung – vier ausgesetzte Babyschildkröten, die mit einem grünlich leuchtendenen Schleim überzogen sind. Dieser kommt uns doch bekannt vor!
Erstmals in seinem Leben wird Splinter nicht von einer anderen Spezies gehasst und muss um sein Rattenleben bangen. Er nimmt die vier Reptilien unter seine Fittiche und erlebt schon bals sein blaues (besser wohl grünes) Wunder: Der Kontakt zu den Schildkröten und dem giftgrünen Schleim lassen die Ratte zu einem „Mann“ mutieren. Plötzlich geht Splinter auch auf zwei Beinen und kann sogar sprechen (die Synchronstimme liefert im US-Original Jackie Chan!). Auch seine Schützlinge scheinen plötzlich Züge anzunehmen, die den Menschen nicht unähnlich sind – sie entwickeln sogar eine Vorliebe für im Gulli runtergespülte Pizzareste und die faszinierende Welt außerhalb des New Yorker Kanalsystems.
Dass der „Rattenmann“ und seine Schildkröten-Jungs in der Menschenwelt aber trotz ihrer Mutation noch immer als Außenseiter gelten, soll sich nach einem Kurzbesuch an der Erdoberfläche wieder einmal bewahrheiten. Da sich Splinter keine Akzeptanz seitens der Menschen mehr erwartet, geht er in die Defensive und trainiert die vier Kriechtiere, die sein Ein und Alles sind, in diversen asiatischen Kampfrichtungen – auf Basis von Kerry-Li-Trainingsvideos und natürlich Filmen von Kung-Fu-Legende Jackie Chan.
15 Jahre später sind die humanoiden Schildkrötenbrüder zu Teenagern gereift. Anführer Leonardo (Stimme im US-Original: Nicolas Cantu), der kämpferische Raphael (Originalsprecher: Brady Noon), Witzbold Michelangelo (Originalsprecher: Shamon Brown Jr.) und Nerd Donatello (Originalsprecher: Micah Abbey) beherrschen zwar Martial-Arts-Künste und können mit Katana, Sai, Bo-Stab und Nunchakus umgehen, wirklich benötigt hätten sie diese aber noch nicht. An die Oberfläche müssen sie sowieso nur für Einkäufe und Haushaltsbesorgungen, beim Stibitzen von Klopapier und Snacks mussten sie aber noch nicht ernsthaft zu den Waffen greifen.
Das soll sich allerdings bald ändern, denn neuerdings verschwinden in der Stadt immer häufiger wissenschaftliche Gerätschaften – besonders Überfälle auf Transporter, die mit Maschinen der Firma T.C.R.I. beladen sind, stehen dabei im Fokus. Die Nachrichten geben dem unbekannten Bösewicht den Namen Superfly, hinter dem auch die Schülerin und angehende Jungreporterin April O’Neil (Sprecherin: Ayo Edebiri) her ist.
Nachdem sich die Wege der Turtles mit April kreuzen, und das Mädchen auch keinerlei Irritationen zeigt, sich mit sprechenden Ninja-Schildkröten einzulassen, lernen sie besagten Fiesling auch schon bald persönlich kennen. Hinter Superfly (die Stimme kommt im Original von Rapper und Hip-Hop-Ikone Ice Cube) verbirgt sich natürlich niemand geringeres als Baxter Stockmans Stubenfliege – die im Lauf des letzten Jahrzehnts eine Reihe weiterer Mutanten um sich geschart hat und auf Vergeltung für den Mord an ihrem „Vater“ sinnt.
Wenig überzeugt von Superflys Plan, sehen neben den Turtles auch bald die anderen mutierten Tiere – darunter „TMNT“-Kultfiguren wie Warzenschwein Bebop (Stimme: Seth Rogen), Nashorn Rocksteady (Stimme: John Cena), Alligator Leatherhead (Stimme: Rose Byrne), die skatende Eidechse Mondo Gecko (Stimme: Paul Rudd), Fledermaus Wingnut (Stimme: Natasia Demetriou), Mantarochen Ray Fillet (US-Stimme: Post Malone; die deutsche Stimme kommt von YouTuber Jens „Knossi“ Knossalla) sowie Küchenschabe Scumbug – ein, dass es noch eine andere Möglichkeit geben muss, damit Menschen und Mutanten in friedlicher Koexistenz leben können. Was dem radikalen Superfly natürlich wenig taugt …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Unter der Regie von Jeff Rowe („Die Mitchells gegen die Maschinen“) und nach einem Drehbuch, an dem u. a. Schauspieler/Regisseur/Komiker Seth Rogen („Superbad“, „The Interview“, „Preacher“) mitgeschrieben hat, wird den kultigen 90er-Zeichentrickhelden und Comic-Ikonen aus der Feder von Kevin Eastman und Peter Laird frisches Leben eingehaut.
Sowohl Fans der ersten Stunde wie auch „TMNT“-Neueinsteiger:innen bekommen mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ einen erstklassigen Film serviert, der zahlreiche Anspielungen auf und „Easter Eggs“ aus den Comics aufwartet, aber auch nicht davor zurückschreckt, moderne Einflüsse (wie z. B. Memes, Social-Media-Trends und Videospiel-Anekdoten) zu verarbeiten.
Visuell orientiert sich der actiongeladene Animationsfilm „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ (2023) dabei an jüngsten Oscar-Hits wie „Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch“ (2022) und „Spider-Man: A New Universe“, der bei der Verleihung der 91. Academy Awards im Jahr 2019 in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ ausgezeichnet wurde und mit seiner außergewöhnlichen Art-Direktion bestach. Die „gekritzelte“ Optik versteht sich als Hommage auf die Comics und darf sehr wohl als originell-eigenständig bezeichnet werden – mehr davon!
Gepaart mit einem fetzigen Soundtrack (darunter auch kuratierte Songs wie Hip-Hop-Klassiker der Künstler/Bands M.O.P., De La Soul, A Tribe Called Quest, Naughty by Nature und Busta Rhymes) vom oscarprämierten Erfolgsduo Trent Reznor (u. a. Frontman der US-Band Nine Inch Nails) und Atticus Ross – die gemeinsam bereits bei Filmen wie „The Social Network“ (2010), „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ (2014), „Soul“ (2020), „Mank“ (2020) sowie der Serie „Watchmen“ (2019) zusammenarbeiteten – wird die Coolness der Turtle-Brüder untermalt und der Zeitgeist New York Citys transportiert.
Fans der „Teenage Mutant Ninja Turtles“, die nach den verbockten und von Michael Bay produzierten Realfilmen „Teenage Mutant Ninja Turtles“ (2014; u. a. mit Megan Fox als April O’Neil) und „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“ (2016) enttäuscht über das cineastische Schicksal ihrer Lieblingsschildkröten waren, bekommen mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ (2023) endlich wieder einen Lichtblick spendiert, der an die Erfolge der alten Cartoon-Serie sowie das legendäre TV-Special „Teenage Mutant Ninja Turtles: Turtles Forever“ (2009) anschließen kann!
Fun Fact: Die legendäre Zeichentrickserie „Teenage Mutant Ninja Turtles“ (lief von 1987 bis 1996 im Fernsehen) lief in Großbritannien, wie auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz unter dem Titel „Teenage Mutant Hero Turtles“. Grund dafür war eine Entscheidung der Programmverantwortlichen, die der Meinung waren, das Wort Hero (dt. Held) würde sich besser im Kinderprogramm machen, als das gewaltbehaftete Ninja. Das legendäre Titellied des Cartoons wurde in der deutschen Fassung von Frank Zander gesungen!