The Bastard King

The Bastard King

Beschreibung

Ein ausgestoßener Löwe, der um sein Geburtsrecht kämpft, gegen seine Familie rebelliert und sie dennoch vor einer drohenden Gefahr schützen muss? Wer kurz in Schnappatmung verfällt, es könnte sich hier um eine Fortsetzung der wenig gelungenen, seelenlosen Live-Action-Adaption von Disneys „Der König der Löwen“ (2019) handeln, der kann beruhigt sein. „The Bastard King“ ist eine französisch-österreichisch-deutsche Koproduktion (unter der Leitung der beliebten Dokureihe „Terra Mater“), ein Spielfilm-Naturfilm-Hybrid, in dem zwar der Kreislauf des Lebens bedient wird, der aber von starren Regeln, Diskriminierung, und einem noch größeren Bösewicht außerhalb der Natur pervertiert wird.

Ungleich den fotorealistisch-bizarren Löwen des Disney-Films, die mit dem „Uncanny Valley“, also dem Punkt, in dem der Realismus einer künstlichen Figur sich verstörend ins Gegenteil umschlägt, geflirtet haben, gibt es hier echte Löwen in der Savanne zu sehen – mit strahlend blau und gelb gefärbten Augen.

Diese gelben und blauen Augen sind auch eine visuelle Verdeutlichung des zentralen Konflikts zu Beginn. Zwei Rudel beherrschen die Savanne, getrennt durch einen mächtigen Fluss, der nun mysteriöserweise zu versiegen droht. Auf der einen Seite die stattlichen Gelbaugen, auf der anderen die nomadischen Blauaugen. Als durch die sich auflösende Flussgrenze die verfeindeten Rudel in Kontakt kommen, entspinnt sich eine stürmische Romanze zwischen dem König der Gelbaugen und der Prinzessin der Blauaugen. Doch diese Allianz darf nicht sein.

Der König wird zurück in sein Reich verbannt, die Löwin ausgestoßen. Doch zu spät. Vier Löwenbabys werden geboren – Bastarde, von denen nur einer überlebt. Zwischen den Welten wandelnd, stets von Seinesgleichen und der Natur bedroht, wird er zu einem stattlichen Löwen. Eine Weile findet der Bastard Anschluss bei den Blauaugen, doch als sich die Geschichte seiner Eltern mit ihm zu wiederholen droht, verjagt man ihn.

Sein Kampf um Anerkennung wird bald zweitrangig, denn eine Gefahr von jenseits der Berge bedroht das Leben aller Tiere. Die einzige Lösung ist, den Konflikt der beiden Löwenrudel zu beenden. Das zu erreichen, und seinen rechtmäßigen Platz als König einzunehmen, wird zur großen Mission des Bastards …

Rezension: Unsere Kritik zum Film

Wer denn nun dieser neue Feind ist, wird jede:r, die/der den einen oder anderen Ökofilm schon einmal gesehen hat, unschwer erraten können. Aber das macht nichts, da Regisseur Owen Prümm durchaus etwas über das delikate Gleichgewicht der Natur und die Ausbeutung unseres Planeten zu sagen hätte.

Die zehn Jahre, in denen er für seinen Film „The Bastard King“ Löwenrudel durch Afrika folgte, machen sich visuell bezahlt. Aber hier enden auch schon die Lorbeeren. Der Rest versinkt in unerträglichem Kitsch, in dem der Zuseher sich durch schwülstige Sager wie „Die Welt weinte über das, was kommen sollte“, „Unerschütterliche Gesetze waren gebrochen worden aus purer Leidenschaft“ oder „Das Geburtsrecht in mir wollte entfesselt werden“ quälen muss, und alles mit Farbkorrektur, Weichzeichner und melodramatischer Musik unterlegt und verfremdet wurde.

Statt zu berühren und zum Nachdenken zu bringen, wirkt das Resultat oft unfreiwillig komisch. Was wohl kaum die Ambition dieses Filmes war.

Fazit: Ein wichtiges Thema, mit etwas zu viel Pathos!