The Batman

Beschreibung

Seit nunmehr zwei Jahren ist der düster vor sich hinbrütende Milliardärssohn Bruce Wayne (Robert Pattinson) als Batman unterwegs, um Vergeltung am Verbrechen zu üben, das in Gotham City so allgegenwärtig ist wie gelbe Taxis in New York City. Sein Vater Thomas wurde ermordet, weil er sich ums Amt des Bürgermeisters bewarb; auch die Mutter ist tot.

Die ganze Stadt ist korrupt und im Würgegriff oder auf den Bestechungslisten von Gangsterbossen wie dem Pinguin (nicht zu erkennen: Colin Farrell) und dem mächtigen Clanchef Carmine Falcone (John Turturro). Bruce traut keinem außer seinem Butler Alfred (Andy Serkis) und seinem Polizeifreund Lieutenant Jim Gordon (Jeffrey Wright), über den er auch Zutritt zu Tatorten bekommt und an (Mord-)Fällen mittüfteln darf.

Besonders gefordert wird er, als ein irrer Serienkiller an Halloween den Bürgermeister killt. Nein, der Täter gibt sich nicht als Michael Myers sondern als „Riddler“ (Paul Dano) zu erkennen, versteckt kryptische Botschaften am Ort des Verbrechens und entfacht mit seinen Rätselspielchen einen morbiden Wettlauf gegen die Zeit – denn weitere prominente Leichen sollen folgen.

Auf der Suche nach dem Riddler, wo bald nicht mehr klar ist, wer Jäger und wer Gejagter ist, muss sich Batman tief ins Verbrechen Gotham Citys abseilen, mit der Nachtclub-Kellnerin Selina Kyle (Zoë Kravitz) alias Catwoman zusammentun – und sogar seine eigene Familiengeschichte in Frage stellen …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Und wieder ein Reboot der „Batman“-Saga bzw. ein Versuch, eine neue Filmreihe rund um den „Dunklen Ritter“ zu etablieren. Regisseur Matt Reeves („Let Me In“, „Planet der Affen: Survival“) tritt jedenfalls in große Fußstapfen, gehen doch die schrillen Burton/Schumacher-Filme – „Batman“ (1989), „Batmans Rückkehr“ (1992), „Batman Forever“ (1995) und „Batman & Robin“ (1997) – sowie Nolans epische „Dark Knight“-Trilogie – „Batman Begins“ (2005), „The Dark Knight“ (2008) und „The Dark Knight Rises“ (2012) – voraus und zollten dem Kult-Superhelden schon mehr als genügend Tribut.

Trotz des massiven Comic-Fundus und den daraus bereits erzählten Geschichten, fand Reeves noch eine Spielfläche für seine Interpretation und stellte Bruce Wayne/Batman nicht als Überwesen mit technischen Gadgets dar, sondern als – im wahrsten Sinn – geerdeten Verbrechensbekämpfer (dieser Batman ist kaum in der Luft), der fast schon terminatorartig im schweren Kostüm durch seine Fights stapft und dabei auch viel einstecken muss. Visuell gesehen ist „The Batman“ (2022) vor allem eines: finster!

Einen so dunklen Batman-Film gab es tatsächlich noch nie und die paar wenigen Szenen, die unter Tags spielen, sind ein Segen für die Augen. Gepaart mit einer Laufzeit von knapp drei Stunden (!), vielen unaufgeregten und theatralisch getragenen Sequenzen, sowie einem melancholischen Soundtrack (Nirvanas „Something in the Way“ ist der Ohrwurm des Film!), muss man beim Genuss dieses Werks entweder gut ausgeschlafen sein oder eine ordentliche Kanne Kaffee am Wohnzimmertisch bereit stehen haben. Was natürlich nicht heißen soll, dass der Film langweilig ist. Im Gegenteil: allem voran die schauspielerischen Leistungen von Bösewicht Paul Dano und dem anfangs viel belächelten Robert Pattinson (der für viele Leute immer noch Edward aus den „Twilight“-Filmen ist) sind nennenswert hervorzuheben.

Bei all der Düsternis und dem bedrohlichen Unterton des Films, hätte allerdings die Altersfreigabe von 12 Jahren (FSK) überdacht werden müssen. Hier wurde klar versucht, einen weiteren Batman-Film für die breite Masse zugänglich zu machen, der natürlich möglichst gewaltfrei bleibt (kein Vergleich zu „Joker“ (2019) mit Joaquin Phoenix). Eine Fortsetzung wurde bereits fixiert – was bei einem weltweiten Einspielergebnis von 764,5 Millionen USD und diesem Top-Cast allerdings vorherzusehen war.