Beschreibung
Im Zuge eines Konflikts in naher Zukunft legen von Künstlicher Intelligenz (KI) gesteuerte Roboter Los Angeles durch Zündung einer Atombombe in Schutt und Asche. Während die Regierungen des Westens in der Folge beschließen, KI und Roboter zu verbieten, setzen zahlreiche Nationen im Fernen Osten deren Entwicklung jedoch fort.
Dort gehören Roboter, die teilweise schon sehr menschlich wirken, bald zum normalen Straßenbild und werden sogar als gleichberechtigt akzeptiert (Anm. man denke an dieser Stelle kurz an Filme wie Alex Proyas’ „I, Robot“ mit Will Smith in der Hauptrolle, das dieses Bild bereits Anfang der 2000er-Jahre zeichnete). Worauf die Vereinigten Staaten dem asiatischen Block den Krieg erklären.
15 Jahre nach dem Fiasko in L.A. ist US-Soldat Joshua (John David Washington) im Rahmen einer Undercover-Operation in Asien tätig. Es gilt, den titelgebenden „Creator“, einen sagenumwobenen KI- Entwickler, aufzuspüren. Doch während eines ungeplanten Angriffs wird Joshua von seiner hochschwangeren Frau Maya (Gemma Chan) getrennt. Im Glauben, sie sei tot, kehrt er als gebrochener Mann in die USA zurück.
Fünf Jahre später, anno 2070, versucht ihn General Andrews (Ralph Ineson) für eine geheime Mission im östlichen Kriegsgebiet zu rekrutieren. Es gilt, eine neue Superwaffe des immer noch unbekannten KI-Schöpfers aufzuspüren und zu vernichten, mit dem der Krieg zugunsten des Ostens entschieden werden könnte. Joshua nimmt das Angebot aber erst an, als ihm Colonel Howell (Allison Janney) offenbart, dass Maya noch lebt.
Als Joshuas Trupp im Zuge des Einsatzes ins Herz des bunkerähnlichen Verstecks vordringt, muss er überrascht feststellen, dass es sich bei besagter Waffe um ein sechsjähriges Mädchen (Madeleine Yuna Voyles) handelt. Er nennt es Alphie und flieht mit ihm.
Verfolgt von der Polizei und den eigene Leuten, beginnt Joshua, seine Mission und alles, was er über Künstliche Intelligenzen zu wissen glaubte, nach und nach in Frage zu stellen …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Viele Menschen fürchten sich vor Künstlicher Intelligenz. Künstliche Intelligenz (kurz „KI“) spiegelt uns. Sie kann sich mittlerweile auch schon sehr menschenähnlich verhalten. Das macht vielen Angst, weil es unheimlich wirkt. Der technische Fortschritt ist indes nicht mehr rückgängig zu machen, viele Berufsgruppen drohen durch den Einsatz von ChatGPT & Co „ersetzt“ zu werden und Experten zermartern sich die Hirne über den korrekten Umgang mit KI.
Mit Universals Monsterverse-Auftakt „Godzilla“ (2014) und „Rogue One: A Star Wars Story“ (2016) etablierte sich der britische Regisseur Gareth Edwards ziemlich rasch als versierter Sci-Fi-Regisseur, dessen Liebe zum Genrekino unübersehbar ist.
Nach langjähriger kreativer Pause meldet sich der 48-jährige Brite jetzt mit „The Creator“ (2023) zurück, einem modernen Science-Fiction-Märchen, das unter anderem von einem Kampf mit Künstlicher Intelligenz und ganz nebenbei auch von der Conditio humana in naher Zukunft – und natürlich auch von heute – erzählt.
Das Science-Fiction-Genre erfreut sich seit jeher größter Beliebtheit. Die besten Werke werfen dabei meist nicht nur einen Blick in eine mögliche Zukunft, sondern behandeln zugleich auch als Spiegel unserer Welt wissenschaftliche sowie gesellschaftliche und manchmal auch politisch brisante Themen. Dazu Regisseur Gareth Edwards: „Wir leben in einer Welt, in der sich viele vor dieser anderen Person fürchten, vor Menschen, die anders sind als wir selbst. Wir werden zunehmend polarisiert. Plötzlich heißt es, all jene, die anderer Meinung sind, sind die Bösen und wir die Guten – und umgekehrt. Ich habe mich gefragt, was passiert, wenn jemand mit Vorurteilen gegenüber einer bestimmten Gruppe plötzlich inmitten eben dieser Gruppe landet. Wie verändert ihn das? Genau das widerfährt im Film auch Joshua.“
Das KI-Thema und die damit verbundenen Fragen machen „The Creator“ anno 2023 hochaktuell. Im Kern erweist sich der Streifen als spannendes, vielschichtiges Märchen um einen Mann auf der Suche nach seiner Frau, der erst durch die Liebe zu einem Kind Erlösung findet. Ein Film mit Hirn und Herz – was will man mehr?
Was den Film jedoch zum absoluten Pflichttermin aller Sci-Fi-Fans macht, sind die Bilder. „The Creator“ ist eines der optisch spektakulärsten, faszinierendsten Sci-Fi-Werke der letzten Jahre, hat „nur“ 80 Millionen US-Dollar gekostet, sieht aber aus, als hätte er 300 Mio. verschlungen. Insider munkeln, dass Edwards’ Streifen die Art, wie die Blockbuster der Zukunft entstehen werden, revolutioniert. „The Creator“ (2023) wirkt jedenfalls jetzt schon wie ein Klassiker.
Also: Ab ins Kino – und auf der größtmöglichen Leinwand genießen!