The Expendables

Beschreibung

Regisseur und Drehbuchautor Sylvester Stallone erzählt im Erstlingswerk der „The Expendables“-Saga die Geschichte einer eingeschworenen Söldnertruppe, die immer dann gerufen wird, wenn Regierungen überfordert sind oder sich zumindest nicht die Finger schmutzig machen wollen. Anführer Barney „The Schizo“ Ross (Sylvester Stallone) ist eine Koryphäe mit dem Colt und ein gewiefter Taktiker. Sein Buddy Lee Christmas (Jason Statham) ist ein Messerspezialist und ehemaliger SAS-Elitekämpfer. Yin Yang (Jet Li) ist der Kleinste der Truppe, aber wieselflink – und erstaunlich witzig. Umso größer ist Gunner Jensen (Dolph Lundgren), ein drogensüchtiges Wrack, das sich nicht mehr ganz unter Kontrolle hat und die Seiten wechselt. Dafür setzen Toll Road (Randy Couture) und Hale Caesar (Terry Crews) auf maximale Destruktion durch wirklich schwere Kaliber. Was diese Partie anrichten kann, darf gleich zu Beginn des Films eine Bande Geiseln nehmender somalischer Piraten am eigenen Leib erfahren.

Und nach den Einsätzen geht’s ab in die schmucke Tätowierstube von Veteran Tool (Mickey Rourke), der die Jungs mit frischen Körperbildern und erstklassigen Weisheiten versorgt. Und auch mit neuen Aufträgen. Etwa dem Job, den Mr. Church (Bruce Willis) anzubieten hat. Der offensichtliche Regierungsmann hat Probleme auf einer kleinen Karibikinsel, wo der eingesetzte Diktator samt US-Kontrollor James Munroe (Eric Roberts) auf eigene Faust ein privates Drogenkartell installiert hat.

Barney und seine Leute sollen – nachdem Söldner-Konkurrent Trench Mauser (Arnold Schwarzenegger) dankend abgelehnt hat – die Insel wieder säubern und die bösen Jungs liquidieren. Ausgerechnet die schöne, aber ihren Vater abgrundtief verachtende Sandra (Giselle Itié), ihres Zeichens Tochter des Diktators, erweist sich als wertvollste Hilfe bei dieser Operation, die den Söldnern wieder in Erinnerung ruft, wie es ist, nicht nur für Geld, sondern auch für eine gute Sache zu kämpfen …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

Es gibt im Fernsehen diese traurigen Shows, wo Hitparaden-Regenten früherer Jahrzehnte noch einmal ihre inzwischen eindrucksvoll gewachsenen Bäuche auf die Bühne schieben dürfen, die Glatzen durch Käppchen verdecken und dank Playback für 2:30 Minuten daran erinnern, was sie einst für große Nummern waren, ehe sie wieder hinter die Kulissen zu ihrem Bier verschwinden. Dass Helden von damals aber nicht nur mit Würde, sondern auch mit ordentlich Dampf im Kessel und viel Ironie heute noch die Wände wackeln lassen können, beweist hingegen einer, der mit dem Älterwerden offensichtlich auf Kriegsfuß steht: Sylvester Stallone mit seiner „Expendables“-Saga. Wenn darin eine gigantische Schar (alternder) A-Lister ihren Abzugsfinger krümmen, haben die Bösewichte dieser Welt die ganz fette A-Karte gezogen.

Geradlinig, laut, überdreht, brutal, voller Ironie und Anspielungen auf frühere Filme sowie in Summe absolut unterhaltsam (zumindest für nicht allzu erwachsene Buben): Das ist „The Expendables“ (2010), eine Würdigung des B-Kinos der 80er-Jahre ohne aufgesetzte künstlerische Nebengeräusche. Hier zählen Witz, Explosionen, Dauerfeuer sowie die immer wieder überraschende Fitness und Glaubwürdigkeit aller Akteure.

Neben Stallone, der mit seinen (damals) 63 Jahren aussieht wie Mitte 40, ist es vor allem der Film des Jason Statham. Der senkt zwar mit seinen (damaligen) 38 Jahren den Altersschnitt beträchtlich, aber erstens sieht er älter aus, und zweitens legt der Brite ein paar Kabinettstückerln hin, die Spontanapplaus verdienen. Jet Li ist richtig menschlich, Dolph Lundgren zeigt, dass er mehr kann, als sinnfreie Muskelberge darzustellen – und jedes Bild von Mickey Rourke ist ein Erlebnis.

Trotz unverdient lauer Kritiken schaffte der Actionreißer „The Expendables“ seinerzeit den besten Start eines Stallone-Filmes, und auch die Fortsetzung war damit mehr als nur sicher sein. Und weil die Gastauftritte von Bruce Willis und Austro-Exportschlager Arnie Schwarzenegger so gut ankamen, wurden auch in den nachfolgenden Filmen vermehrt Topstars engagiert.

„The Expendables“ (2010) spielte weltweit 274,5 Millionen US-Dollar ein – was bei einem Budget von rund 80 Mio. USD (wovon der Großteil wahrscheinlich auf die Gagen der Stars ausfiel) durchaus als Erfolg gewertet werden darf.

Bereits zwei Jahre später folgte mit „The Expendables 2“ die erste Fortsetzung (Drehbuch u. a. wieder von Stallone, aber keine Regie mehr), 2014 folgte „The Expendables 3“ (wieder unter Skript-Mitarbeit von Stallone) und anno 2023 wurde die Saga mit „The Expendables 4“ vollendet.

Fun Fact: Sylvester Stallone war im Jahr 2010 für seinen Actionfilm „The Expendables“ für eine Goldene Himbeere in der Kategorie „Schlechteste Regie“ nominiert – der Schmähpreis ging schlussendlich jedoch an Michael Bay für „Transformers – Die Rache“.