Beschreibung
Barry Allen (Ezra Miller) arbeitet bei der Kriminalpolizei von Central City, wenn er nicht als Superheld allein oder bei der Justice League an der Seite von Bruce Wayne aka Batman (Ben Affleck) herumsaust. Aber es gibt einen Schatten in seiner Biografie: Seine Mutter wurde ermordet, sein Vater dafür fälschlich verurteilt.
Um das zu verhindern, macht Flash gegen alle Warnungen eine Zeitreise in die Vergangenheit. Dabei geht aber etwas ganz fürchterlich schief. Das Raum-Zeitgefüge verändert sich, und plötzlich ist Barry Allen in einer Welt, die von Krypton-General Zod (Michael Shannon; sah man in dieser Rolle bereits 2013 im Comic-Actioner „Man of Steel“ neben Superman Henry Cavill), ein alter Todfeind von Superman, bedroht wird.
Allerdings gibt es in dieser Welt zunächst keine Superhelden, die sich dem schurkischen Kryptonier entgegenstellen können. Nur einen pensionierten, abgehalfterten Batman – jenen, den einst Michael Keaton im Film gleichnamigen Film „Batman“ (1989) spielte. Dann taucht auch noch ein zweiter Flash auf – und Supergirl (Sasha Calle). Ob das gegen Zod und seine Leute reicht?
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Eigentlich gibt es The Flash, den Mann, der sich unfassbar schnell fortbewegen kann, seit dem Jahr 1940. Allerdings war es noch ein völlig anderer Flash, nämlich ein gewisser Jay, der nach einem Nickerchen neben schwerem Wasser neun Jahre lang mit Flügelhelm am Kopf Tempolimits brach, ehe die Reihe eingestellt wurde.
1955 gab es den Neuversuch, diesmal mit Barry Allen, bei dem ein Blitz ins Labor einschlägt und ihn verändert. Mit Barry Allen begann bei DC die Idee des Multiversums für Superhelden, die später durch weitere und jüngere Flash-Varianten aus anderen Dimensionen verfeinert wurde.
Grundsätzlich genießt die Figur bei den Fans hohen Stellenwert. Es ist kein Zufall, dass die Jungs aus der Sitcom „The Big Bang Theory“ allesamt riesige Flash-Fans sind. Ober-Nerd Sheldon Cooper trägt nicht nur immer wieder passende T-Shirts – er verkleidet sich hie und da gerne auch als Flash. Bei dieser popkulturellen Verankerung ist es verwunderlich, dass es bis jetzt gedauert hat, dass The Flash endlich seinen ersten Solo-Kinofilm bekommt.
Nun, Warner Bros. und DC Comics haben das versucht – 40 Jahre lang. Seit den frühen 80er-Jahren wurden unzählige Projekte begonnen und ohne Resultat wieder beendet. Die Technik war einfach noch nicht so weit. Zwar konnte man fünf Staffeln TV-Serie (mit Grant Gustin im roten Kostüm) erfolgreich realisieren und die hyperschnelle Figur als Sidekick in den „Justice League“-Filmen bzw. deren zugehörigen Ablegern (darunter „Batman v Superman: Dawn of Justice“ und „Justice League“ bzw. „Zack Snyder’s Justice League“) unterbringen. Aber über den Ideen zu einem Solofilm hing immer ein Fluch, sogar bis jetzt.
Denn die Produktion hatte nach zig verworfenen Drehbüchern und Umbesetzungen auf dem Regiestuhl, ehe man sich für Regisseur Andrés „Andy“ Muschietti (verfilmte u. a. die Stephen-King-Horrorgeschichten „Es“ sowie „Es Kapitel 2“) entschied, alles auf den US-Schauspieler Ezra Miller gesetzt. Von Physis und fragilem Spiel schien er der ideale Träger dieser Rolle zu sein. Miller erwies sich aber im Spannungsfeld einer grenzgängerischen Psyche und von verbotenen Substanzen als mehrmals explodierende Zeitbombe, die nur mit guten Anwälten und viel Geld vor dem Gefängnis bewahrt werden konnte. Für einen Abbruch des Films oder eine Umbesetzung war es zu spät, Warner Bros. Pictures und DC Studios zogen ihn zähneknirschend durch. Und was ist dabei herausgekommen?
Der Superheldenfilm „The Flash“ (2023) entpuppt sich als emotional, ironisch und kreativ. Er hält die Balance zwischen Humor und der nötigen Düsternis der DC-Comicvorlagen, dazu gibt’s Zitate und Anspielungen aus 100 Jahren Comic-Historie des ganzen DC-Universums und jede Menge grandiose Gastauftritte – die allerdings bereits in den diversen Trailern für Marketingzwecke vorab verraten wurden (u. a. Michael Keaton als Ur-Batman und Michael Shannons Wiederbelebung als Superman-Antagonist General Zod).