Beschreibung
Eine weibliche Elitekampftruppe in Westafrika muss sich eines gefährlichen Gegners erwehren. Nein, dabei handelt es sich nicht um die Dora Milaje aus dem Marvelfilm „Black Panther“ (2018), sondern um die Agojie. Amazonenhafte Kriegerinnen, die einst das ehemalige Königreich Dahomey beschützten.
Als eines der wenigen historisch dokumentierten weiblichen Militärregimente boten sie sich geradezu für einen Film an. Mit der großartigen Viola Davis als Generälin Nanisca entfaltet sich dabei ein spannendes und visuell gewaltig umgesetztes Kriegs- und Rachedrama, in dem die Frauen den europäischen Kolonialisten und anderen (männlichen) afrikanischen Stämmen in den Sklavenhandel pfuschen.
Zu Beginn des Films 1823 sind Nanisca und ihre Kriegerinnen (u. a. Lashana Lynch, Sheila Atim) auf der schier endlosen Mission, ihr Volk aus den Fängen des mächtigen Oyo Imperiums, das dieses als Sklaven an die Europäer und Amerikaner verkauft, zu befreien. An das Gewissen ihres Königs Ghezo (John Boyega) appellierend, will Nanisca andere Einnahmequellen finden, damit dieser nicht mehr mit den Oyo Menschenhandel betreiben muss.
Gleichzeitig stößt auch die junge Nawi (Thuso Mbedu) zu den Agojie. Deren Eigensinn wird von Nanisca wenig geschätzt, bis sie bemerkt, welche wichtige Rolle Nawi nicht nur für sie, sondern auch im Kampf gegen die Sklavenhändler (u. a. Hero Fiennes Tiffin, Jimmy Odukoya) spielen wird …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
„Wenn man Menschen in Ketten legen will, muss man sie erst überzeugen, dass sie dazu bestimmt sind“, ruft Ghezo seinem Volk zu. Das ist auch die Botschaft des Films „The Woman King“ (2022), den US-Regisseurin Gina Prince-Bythewood („The Old Guard“) mit viel durchchoreografierter Action, wunderbaren Kostümen und emotionalen Momenten in Szene gesetzt hat.
Historisch nicht immer korrekt, spinnt der Film eine spannende Fabel um Schwesternschaft, Vergeltung und Machtverhältnisse.
Mit einem Budget von rund 50 Millionen US-Dollar realisiert, spielte „The Woman King“ global eher schlappe 97,6 Mio. USD ein – von einem großen Erfolg kann an dieser Stelle leider keine Rede sein. Dafür erhielt „The Woman King“ immerhin immerhin bei der Verleihung der British Academy Film Awards 2023 drei Nominierungen in den Katagorien „Beste Regie“ (Gina Prince-Bythewood), „Beste Hauptdarstellerin“ (Viola Davis) sowie „Beste Nebendarstellerin“ (Lashana Lynch).
Fazit: „The Woman King“ ist mitreißend und tiefgründig – großes Kino!