Beschreibung
Ihr Kindheitstrauma quält Dr. JoAnne Thornton-Harding (Helen Hunt) immer noch: Als kleines Mädchen musste sie einst zusehen, wie ihr geliebter Vater (Richard Lineback) von einem Wirbelsturm der Kategorie F5 mitgerissen und getötet wurde (Anm. Tornados dieser Fujita-Stufe kommen mit Windgeschwindigkeiten von 419–512 km/h und können Asphalt von der Straße schälen!).
Wohl um dies furchtbare Erlebnis zu verarbeiten, machte sie die Erforschung dieser todbringenden Starkwinde zu ihrem Beruf – sie wurde eine sogenannte Sturmjägerin. Was außerordentlichen Mut erfordert, denn um einen Tornado wirklich zu „verstehen“, müssen Wissenschaftler wie sie und ihr Noch-Ehemann Bill (Bill Paxton) in dessen Zentrum vordringen.
Die Gelegenheit ergibt sich, als sich über Oklahoma ein Jahrhundertsturm zusammenbraut. Bald fliegen Autos, Kühe, Häuser, ganze Lastzüge durch die Luft. Und schon rittern Jo und Bill mit ihrem Meteorologen-Rivalen Dr. Jonas Miller (Cary Elwes) darum, als Erste ins Auge des Sturms vorzudringen …
Jetzt ansehen
Rezension: Unsere Kritik zum Film
Filme wie „Eraser“ (u. a. mit Arnold Schwarzenegger), „Der verrückte Professor“ (u. a. mit Eddie Murphy), „The Rock – Fels der Entscheidung“ (u. a. mit Sean Connery, Nicolas Cage und Ed Harris) und „Mission: Impossible“ (u. a. mit Tom Cruise und Jon Voight) prägten den amerikanischen Kinosommer des Jahres 1996.
Ebenfalls in diesem Jahr kamen „Kopfgeld – Einer wird bezahlen“ (u. a. mit Mel Gibson), „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“ (ebenfalls mit Tom Cruise), die Disney-Filme „Der Glöckner von Notre Dame“ und die Realverfilmung des Zeichentrickklassikers „101 Dalmatiner“ (u. a. mit Glenn Close als Cruella De Vil), sowie der Animations-Fantasy-Mix „Space Jam“ (Stichwort: NBA-Legende Michael Jordan trifft auf Bugs Bunny und die Looney Tunes) heraus.
Als wäre diese Flut namhafter Hits nicht bereits genug um in Erinnerungen an ein extrem starkes Blockbusterjahr zu denken, setzte sich Roland Emmerich mit „Independence Day“ und dessen astronomischen Einspielergebnis von global 817,4 Millionen US-Dollar die Krone des Kinojahrs auf!
Und mit 495,7 Mio. USD weltweitem Einspiel katapultierte sich Jan de Bonts „Twister“, ein Katastrophen-Actioner um eine waghalsige Truppe Tornadojäger auf Rang zwei der Kinocharts des Jahres 1996. Dieser überraschte viele Experten, denn zu Beginn der Sommerkinosaison hatte den Film nämlich kaum jemand auf dem Zettel.
Die Handlung von Jan de Bonts („Speed“) zweitem Regiewerk „Twister“ ist überschaubar. Sein Hauptaugenmerk legt der frühere Kameramann auf die Bilder, die rasend spektakulär sind: Hier fliegt alles durch die Luft, was nicht niet- und nagelfest oder angebunden ist – Häuser, Landmaschinen und sogar Kühe!
Die Kritiker nahmen „Twister“ einst eher verhalten auf, zu sehr lag ihnen der Fokus auf den spektakulären und für damalige Verhältnisse Maßstäbe setzenden Spezialeffekten. Letztere wurden bei den Academy Awards des Jahres 1997 völlig zu Recht für einen Oscar nominiert (die Goldstatuette ging letztendlich an „Independence Day“). Darüber hinaus war „Twister“ auch in der Oscar-Kategorie „Beste Tonmischung“ nominiert, musste sich aber Anthony Minghellas „Der englische Patient“ geschlagen geben.
Im Jahr 2024 stürmte mit „Twisters“ (2024; u. a. mit Glen Powell und Daisy Edgar-Jones) eine späte, im Filmuniversum des Originals angesiedelte späte Fortsetzung in die Kinos.