Beschreibung
Es war einmal ein junger Magier namens Magnifico (Stimme im US-Original: Chris Pine; deutscher Synchronsprecher: Alexander Doering), der fuchste sich so richtig ins Thema Wünsche rein. Er war ehrgeizig und zielstrebig, und schließlich ein absoluter Kapazunder zum Thema. Er wurde groß und berühmt und gründete eine prächtige und prosperierende Stadt namens Rosas – auch hier stehen die Wünsche der Menschen im Zentrum.
Wer in Rosas wohnt, überlässt Magnifico seinen innigsten Wunsch. In einer feierlichen Zeremonie kommt das Sehnen in eine magische Kugel, und die Menschen vergessen es. Aber einmal im Monat wird ein Wunsch von Magnifico erfüllt.
Zu den Bewohnern der Stadt zählt auch die 17 Jahre alte Asha (US-Sprecherin: Ariana DeBose; auf Deutsch hört man Patricia Meeden). Gemeinsam mit ihrem 100 Jahre alten Großvater, ihrer Mutter und dem kleinen Ziegenbock Valentino hängt auch die junge Fremdenführerin ihren Wünschen nach. Zwei davon sind: Dass Opa zu seinem runden Geburtstag sein Lebenswunsch erfüllt wird – und dass sie den frisch ausgeschriebenen Job als Lehrling bei Magnifico kriegt.
Doch das Vorstellungsgespräch endet nach gutem Beginn in einem Desaster, und Asha stellt fest, dass der scheinbar so gütige Magnifico in Wahrheit ein wandelnder Abgrund ist, der die Wünsche der Menschen sammelt, um sie kontrollieren zu können, was ihr natürlich niemand glaubt.
Als Asha nachts verzweifelt ins Firmament blickt und sich Hilfe wünscht, kommt tatsächlich ein kleiner, frecher Stern herunter, der ihr hilft, gegen den Tyrannen anzutreten …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
1923 zogen die gerade mit ihrem ersten Trickfilmstudio gescheiterten Brüder Walt und Roy Disney nach Hollywood, um einen Neustart hinzulegen. Der Rest ist Filmgeschichte voller Meilensteine und Magie – und so ist das Jahr 2023 natürlich ein Pflichtanlass, das 100-Jahr-Jubiläum zu feiern.
Die Disney-Kreativen, allen voran Regisseur Chris Buck, grübelten schon lange, wie man das würdig begehen könnte. Bis sich Buck daran erinnerte, dass der rote Faden der Disney-Historie in Protagonist:innen besteht, die immer wieder in den nächtlichen Sternenhimmel blicken und sich hoffnungsvoll etwas wünschen.
Am berührendsten zum Ausdruck gebracht 1940 in „Pinocchio“, wo die bittersüßen Harmonien im Titelsong „When You Wish Upon a Star“ von Cliff Edwards, der zur Disney-Hymne wurde, einem heute noch wohlige Schauer über die Unterarme jagen.
Also erfand man die zum Thema Sterne und Wünsche passende Geschichte: „Wish“. Weil das bei Walt Disney solide Tradition ist, packte man einige hübsche Songs dazu und streute viele, viele kleine Bezüge (sog. Easter Eggs) zu 100 Jahren Disney-Zeichentrickfilme, immerhin mehr als 60, über die Handlung.
Schon seit 2018 wurde an „Wish“ gearbeitet. Dennoch ist, anders kann man es nicht sagen, pures Mittelmaß auf allen Ebenen herausgekommen. Die Computer haben sich einen Wolf gerechnet, um die handgezeichneten 2D-Bilder der Klassikerjahre zu imitieren, aber der Zauber stellt sich nicht ein.
Auch weil die Story von „Wish“ (2023) dünn und ohne Wendungen ist wie der Kontostand von Donald Duck. Die Figuren sind zwar modern-divers-emanzipatorisch (normale Männer also gefährlich oder doof, nur Ausgegrenzte in Ordnung), aber leidlich uninteressant.
Waren die frechen Sidekicks früher ein Ass im Ärmel der meisten Walt Disney-Filme (man denke z. B. an Klopfer aus „Bambie“, Timon und Pumbaa aus „Der König der Löwen“, oder Fabius und Seastian aus „Arielle“), hier stechen sie nicht. Und auch Bösewicht Magnifico bleibt ein Rätsel, weil erst echt nett und von einer Sekunde auf die andere anlasslos fies.
Gelungen sind die Songs. Die Originalstimme von Ariana DeBose ist großartig, auch die Easter Eggs erfreuen. Kinder werden streckenweise ihre Freude an „Wish“ haben. Wer aber das Walt-Disney-Universum und seine Geschichte kennt, kommt am Gefühl nicht vorbei: Zum 100er hätte sich diese einst so magische Glücksfabrik mehr verdient …