Beschreibung
Einst war Oli Simon (Frederick Lau) ein gefeierter Fußballer. Eine Knieverletzung kostete ihn die Karriere – jetzt hat er Schulden bei dubiosen Leuten und Kleinkriminellen und führt Esther Klein (Katharina Thalbach), eine gutbetuchte alte Dame, mit ihrem Rollator spazieren. Als die ins Spital muss, gibt sie ihm Geld, damit er sich um ihre Französische Bulldogge Elfriede kümmert.
Erst zögernd entdeckt Oli, dass ihn der Hund aus der Sinnkrise holt. Und weil man für’s Gassigehen und Haustierbetreuen auch gut abkassieren kann, entscheidet er sich kurzerhand dazu, einen alten Van zum mobilen Hundehotel umzufunktionieren und die Nobelgegenden von Berlin auf der Suche nach potenzieller, zahlungswilliger Kundschaft abzuklappern.
So einen Lichtblick könnten auch die vier Freundinnen Ella (Emily Cox), Cécile (Johanna Wokalek), Lulu (Maite Kelly) und Silke (Marie Burchard) gut gebrauchen – deren unterschiedliche Leben in Episoden gezeigt werden, die allesamt durch oder mit Hunden, und in weiterer Folge mit Oli, verbunden sind.
Journalistin Ella wurde gerade nicht nur von ihrem Freund Oscar (Holger Stockhaus) verlassen, von dem sie Ehe und Kinder einforderte – er hat sie auch noch im Job ausgebootet und wurde zum neuen Redaktionsleiter ernannt. Ein Posten, der eigentlich ihr zugestanden hätte! Weil sie daraufhin mit der Männerwelt abschließen möchte – ganz zum Leidwesen ihrer Schickimicki-Eltern (Judy Winter und Gert Klotzek), die sich sehnlichst Enkelkinder wünschen –, geht sie ins Tierheim und adoptiert mit Bozer einen Mischling, der gerne Reißaus nimmt und sie noch auf Trab halten soll.
Cécile wiederum steckt mitten in einer Ehekrise: Sie ist großteils allein daheim, schupft den Haushalt und kümmert sich um ihre beiden Kinder im Volksschulalter, wovon eines mit Trisomie 21 (Anm. Down-Syndrom) geboren wurde. Dazu kommt ihr gestresster Musiker-Ehemann Max (Urs Jucker), der sich vor ihrem gemeinsamen Berner Sennenhund Simpson fürchtet, der ihn plötzlich nur noch anbellt. Ob der sanftmütige Riese mit seiner Spürnase in Wahrheit etwas wittert? Entweder der Hund geht, oder er! Eine schwere Entscheidung, zumal der Vierbeiner vor allem dem behinderten Sohn eine wichtige Stütze ist.
Lulu, bei denen die Freundinnen öfters gemeinsam einkehren um sich von ihr „Karten lesen“ zu lassen, sucht wiederum mit allen Mitteln endlich einen Mann, aber der muss auch ihre heißgeliebte Katze akzeptieren!
Und dann wäre da noch die resche Silke, die als Hundetrainerin mit eigener Hundeschule bisher ein gutes Leben führen konnte, plötzlich jedoch die Kundschaft verliert weil irgendjemand in der Stadt scheinbar billigere Preise anbietet als sie und die halbe Berliner Hundewelt im Sturm erobert.
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Die deutsche Romantikkomödie „Wuff – Folge dem Hund“ (2018) zeigt in Episoden die Leben von vier Freundinnen (Emily Cox, Johanna Wokalek, Maite Kelly, Marie Burchard), deren Schicksale alle mit und durch Hunde – und Ex-Fußballer Frederick Lau – verbunden sind.
Was sich nach 08/15-Stoff anhört, entpuppt sich als handwerklich gelungene und feine sowie herrlich komische Rom-Com, die auch mit nachdenklichen Momenten daherkommt.
Wohlwollend muss auch erwähnt werden, dass man bei „Wuff – Folge dem Hund“ jedem/jeder Schauspieler:in seine/ihre Rolle glaubhaft abnimmt, sogar die Nebenrollen (u. a. Kostja Ullmann und Kida Khodr Ramadan) sind sympathisch besetzt! Und die Wauzis sind sowieso durch die Bank herzallerliebst anzusehen.
Dem deutsche Regie-Veteran Detlev Buck („Männerpension“, „Die Vermessung der Welt“, „Rubbeldiekatz“, „Bibi & Tina“) gelingt in dieser sehr ansprechend fotografierten und freundlich kolorierten Romanze ausgezeichnet, Profis und Amateure, Hunde und Menschen unter einen gut gelaunten Hut zu bringen!
Vor allem nehmen sich er und seine Drehbuchautorin Andrea Willson die Zeit und geben genug Raum, um den Kardinalfehler von verknüpften Episodenkomödien zu verhindern: zu viele Handlungsstränge und viele Figuren ins Spiel zu werfen, so dass alles an der Oberfläche dahintreibt.
Außerdem schafft es Buck, die alte Schauspielerweisheit, niemals gemeinsam mit Kindern und Hunden aufzutreten, weil die einen immer in den Augen des Publikums an die Wand spielen, gerecht aufzulösen. Die unterschiedlichen Caniden dürfen ohne Verkitschung allerliebst und herzensöffnend sein, gleichzeitig nutzen die menschlichen Darsteller ihre Chancen, beim Publikum zu punkten.