Zeig mir, wer du bist

Beschreibung

Forbes (David W. Thompson) haben sie alle seit dem College nicht mehr gesehen, und das hätte auch ruhig so bleiben dürfen. Doch jetzt steht das ehemalige Mitglied der Clique vor der Tür und schlägt ein mysteriöses Spiel vor. Sieben Freunde haben sich anlässlich der anstehenden Hochzeit von Reuben (Devon Terrell) im Haus von dessen verstorbener Mutter eingefunden, um noch einmal richtig zu feiern. Als der achte Gast zu spät kommt und einen unscheinbaren Koffer auf den Tisch stellt, ahnen sie noch nicht, wo der Abend hinführen wird.

Das sei alles komplett harmlos und nach 20 Sekunden wieder vorbei, verspricht er und erklärt den Ablauf: Alle Anwesenden kleben sich Elektroden an die Schläfen, die mit dem Gerät im Koffer verbunden sind. Wenn Forbes den Schalter umlegt, vollzieht sich ein mehrfacher Körpertausch. Wie die Daten auf Festplatten, werden die Gedanken und Geheimnisse der Freunde transferiert.

Nach anfänglicher Faszination für die abgefahrene Erfahrung nimmt die Feier schnell eine düstere Wendung und versinkt im Chaos. Alte Konflikte kochen hoch, und das Beziehungsgefüge der Gruppe wird ganz schön durcheinandergewirbelt.

Das betrifft nicht nur den Bräutigam selbst, der vor der Trauung schon kalte Füße bekommt, sondern auch die anderen illustren Gestalten der Party. Da wäre etwa die zweifelnde Shelby (Brittany O'Grady), die von ihrem Freund Cyrus (James Morosini) zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, die Influencerin Nikki (Alycia Debnam-Carey) oder der exzentrische Dennis (Gavin Leatherwood).

Dass das Spiel nicht nach 20 Sekunden aus ist, ist klar, und es wird auch nicht die letzte Runde des Abends bleiben …

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Rezension: Unsere Kritik zum Film

„Zeig mir, wer du bist“ (2024) ist eine Produktion von Netflix und nicht so einfach in eine Genreschublade zu verfrachten: Sci-Fi trifft Mystery, trifft Thriller, trifft Comedy, trifft Horror. Das Spielfilmdebüt von Greg Jardin, der bereits zahlreiche Musikvideos und Kurzfilme verantwortet hat, erinnert ein wenig an die Horrorkomödie „Bodies Bodies Bodies“ und an den fiesen australischen Indie-Überraschungshit „Talk to Me“, die beide 2022 erschienen und von Partys erzählen, die anders verlaufen als geplant.

„Zeig mir, wer du bist“ hebt sich aber mit seinem neonfarbenen Bildstil und etlichen speziellen Einstellungen ab. Der wilde Genremix, der vorrangig in einer einzigen Location spielt, hatte im Frühjahr am Sundance Film Festival in der Mitternacht-Sektion Premiere und wurde für 17 Millionen US-Dollar an Netflix verkauft – die höchste Summe, die jemals für einen Film dieser Sparte bezahlt wurde. Es ist nicht das erste Mal, dass der Streamingriese in Sundance tief in die Tasche greift. Erst im Jahr 2023 investierte Netflix 20 Mio. USD für den Thriller „Fair Play“, heuer kaufte er u. a. noch die Dokus „Four Daughters“ und „Will & Harper“ ein. Ein Garant für Qualität müssen solche Summen allerdings nicht sein.

Der mit Newcomern besetzte Film „Zeig mir, wer du bist“ (2024) ist stark gespielt und äußerst beeindruckend umgesetzt. Die grellen Neonfarben, die stark choreografierten Kamerafahrten, die Musik. Der Film erschlägt einen förmlich mit kreativem Einfallsreichtum, ohne ermüdend zu werden. Das Konzept ist zwar am Ende besser als die tatsächliche, sehr twistreiche Story, aber der erfrischende Genremix überzeugt als wilder Trip.