Beschreibung
Zoomania ist eine Metropole wie keine andere, eine Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten und Schmelztiegel der unterschiedlichsten Tierarten aus aller Welt. Wüstenbewohner leben in Sahara-Wolkenkratzern neben Eisbären in kühlen Iglu-Appartements. Spezies aus dem schwül-warmen Regenwald finden hier genauso ein Zuhause wie Millionen flauschiger Kaninchen. In Zoomania scheint für jeden alles möglich zu sein, egal, ob winzige Spitzmaus oder gigantischer Elefant.
In einem putzigen Prolog lernen wir im Provinzort Nageria die süße Häsin Judy Hopps (Stimme im US-Original: Ginnifer Goodwin; deutsche Synchronsprecherin: Josefine Preuss) kennen, die, seit sie denken kann, davon träumt, eines Tages in Zoomania als Polizistin zu arbeiten. Ein Wunsch, den ihr ihre stets besorgten Eltern, die ihr Glück als Karotten-Farmer gefunden haben, auch nicht mehr ausreden können.
Zwar gibt’s in Zoomania noch keinen einzigen Hasen, der es zum Cop geschafft hat – dieser Job wird vor allem von großen Tieren wie Elefanten, Büffeln und Nashörnern erledigt – doch Judy lässt sich nicht unterkriegen und arbeitet zielstrebig und mit viel Ehrgeiz auf ihr Ziel hin. Schließlich absolviert sie die Polizeiakademie sogar als Jahrgangsbeste – und bricht voller Enthusiasmus in die große Stadt auf.
Leider hält ihr neuer Vorgesetzter, der bullige Büffel Bogo (Idris Elba/Oliver Stritzel), nicht viel von Kleintieren bei der Polizei und teilt Judy sehr zu ihrem Leidwesen nur zum Strafzettelschreiben ein. Doch Judy wäre nicht Judy, wenn sie nicht auch aus dieser Situation das Beste machen würde. Als schnellste Politesse aller Zeiten verteilt sie im Rekordtempo Strafzettel – und lernt so den ebenso cleveren wie charmanten Fuchs Nick Wilde (Jason Bateman/Florian Halm) kennen, der sich auf den Straßen Zoomanias als Trickbetrüger durchschlägt.
Als die verzweifelte Mrs. Otterson, die ihren spurlos verschwundenen Mann vermisst, bei Bogo auf taube Ohren stößt, wittert Judy ihre Chance. Vorlaut bietet sie der Dame an, sich persönlich um ihren Fall zu kümmern. Bogo, der das aufmüpfige Häschen gern loswerden möchte, willigt ein. Allerdings nur unter einer Bedingung: Sie muss den Fall innerhalb von 48 Stunden lösen – oder sich versetzen lassen.
Judy akzeptiert den Deal und macht sich an die Arbeit. Und siehe da: Auf dem letzten Bild von Mr. Otterton, das von einer Überwachungskamera gemacht wurde, erkennt Judy nicht nur den vermissten Otter, sondern auch Nick. Also sucht sie den Fuchs auf.
Der Hinweis auf eine mögliche Steuerprüfung seines illegalen Einkommens genügt, und Nick erklärt sich zähneknirschend bereit, Judy bei ihrem Fall zu helfen. Schnell ist das ungleiche Duo einer Verschwörung um das Verschwinden von 14 Raubtieren auf der Spur …
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Rezension: Unsere Kritik zum Film
Wo Disney draufsteht, ist eigentlich immer auch Disney drin. Diesmal noch mehr. „Zoomania“ markiert für das altehrwürdige Animationsfilmstudio nämlich zumindest in erzählerischer Hinsicht so etwas wie eine Rückkehr zu den traditionellen Zeichentrick-Wurzeln. Schließlich gibt’s in „Zoomania“ (der Original titel lautet übrigens „Zootopia“) nur tierische Protagonisten, und so folgt das 55. abendfüllende Disney-Abenteuer den Spuren zeitlos schöner Genre-Klassiker wie „Dumbo“ (1941), „Bambi“ (1942), „Das Dschungelbuch“ (1967), „Robin Hood“ (1973) und „Der König der Löwen“ (1994) – auch wenn sowohl inhaltlich als auch stilistisch zwischen den oben erwähnten Filmen und „Zoomania“ Welten liegen.
Dass die Vermenschlichung von Tieren bei Disney große Tradition hat, ist nichts Neues, im Animationsfilm „Zoomania“ erreicht sie allerdings eine ganz neue Dimension. Außerdem wurden in der von Säugetieren bevölkerten Titelmetropole, die als Spiegelbild für unsere Menschenwelt fungiert, die Machtverhältnisse kurzerhand auf den Kopf gestellt – Raubtiere werden hier gesellschaftlich eher unterdrückt, während die Pflanzenfresser die Machtpositionen als Ordnungshüter, Verwaltungsbeamte oder auch als Schurken besetzen.
Für große Lacher sorgt aber nicht nur die vertauschte Hackordnung: So nimmt zum Beispiel eine zum Zerkugeln komische Szene mit Hilfe des unfassbar langsamen Faultiers Flash (!) die gefühlt in Zeitlupe mahlenden Mühlen der Bürokratie auf die Schaufel. Köstlich ist auch eine Hochzeitsfeier mit der Familie eines Spitzmaus-Mafioso (die Anspielungen auf Francis Ford Coppolas Mafia-Kultfilm „Der Pate“ sind unübersehbar!), die von Eisbär-Bodyguards bewacht wird. In „Zoomania“ konnten Designer und Animateure ihrer überbordenden Fantasie jedenfalls freien Lauf lassen.
Dass sie dabei nichts dem Zufall überlassen haben, versteht sich von selbst. Schließlich sind für Produzent John Lasseter umfassende Recherchen das Fundament aller Disney-Filme und bilden die Grundvoraussetzung, um eine tolle Story zu erzählen. Also befassten sich die Regisseure Byron Howard („Rapunzel – Neu verföhnt“) und Rich Moore („Ralph reichts“) sowie ihr Team 18 Monate lang mit Tieren, reisten u. a. nach Afrika und befragten unzählige Experten.
Seit Pixar-Guru John Lasseter (u. a. „Toy Story“, „Das große Krabbeln“ und „Cars“) die Leitung der Disney Animation übernommen hat, bescherte er dem Mausstudio mit Hits wie „Rapunzel – Neu verföhnt“ (2010), „Ralph reichts“ (2012), „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ (2013) und „Baymax – Riesiges Robowabohu“ (2015) eine Erfolgsserie, die ihresgleichen sucht.
Der um 150 Millionen US-Dollar produzierte Animationsfilm „Zoomania“ (2016) spielte international über eine Milliarde USD ein! Dass es trotz dieses enormen Erfolgs bisweilen „nur“ ein Spin-off in Form der TV-Serie „Zoomania+“ (2022) gibt, ist indes verwunderlich.
Fazit: „Zoomania“ ist eine Hetz für Groß und Klein!