Ruth Hellberg

Ruth Hellberg

Die uneheliche Tochter des Regisseurs und Theaterintendanten Fritz Holl und der Schauspielerin und Theaterhochschullehrerin Margit Hellberg gab 1923 nach dem Besuch der Schauspielschule ihr Debüt am Landestheater Meiningen. Anschließend ging sie als Bühnenschauspielerin zur Theatertruppe Holtorf, wo sie zuerst als Viola in Shakespeares Was ihr wollt auftrat. Noch im selben Jahr wurde sie Mitglied der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger (GDBA). Es folgten Theaterengagements unter anderem bei Erich Ziegel an den Hamburger Kammerspielen (wo sie ihren Kollegen Gustaf Gründgens kennenlernte), bei Otto Falckenberg an den Münchener Kammerspielen, in Königsberg, Leipzig, Wien sowie von 1938 bis 1945 unter der Intendanz von Gustaf Gründgens am Berliner Staatstheater. Aus einer Liaison mit dem Schauspieler Oskar Homolka stammte ihre früh verstorbene Tochter Christine, aus der Verbindung mit Fritz Landshoff (der 1936 im Amsterdamer Exil den Roman Mephisto verlegte, in dem Klaus Mann seinen Ex-Schwager Gustaf Gründgens porträtierte) ihr Sohn Andreas. Ihre einzige Ehe schloss sie 1934 mit dem Schauspieler und Regisseur Wolfgang Liebeneiner, der sich 1944 von ihr scheiden ließ, um die Schauspielerin Hilde Krahl zu heiraten.

1933 gab Ruth Hellberg ihr Debüt als Filmschauspielerin in der Produktion Was wissen denn Männer. Ihren größten Erfolg hatte sie 1938 unter der Regie ihres Ehemannes Wolfgang Liebeneiner mit Yvette. Sie spielte neben Zarah Leander (Heimat), Heinrich George (Der Postmeister) und Paul Hartmann (Bismarck).

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Ruth Hellberg vorwiegend als Theaterschauspielerin tätig, unter anderem in Stuttgart, Wiesbaden, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Bochum und München. Ihre letzte Filmrolle spielte sie 1991 neben Karin Baal in Im Kreis der Lieben.

Daneben arbeitete sie seit Mitte der 1930er-Jahre umfangreich in der Synchronisation und lieh ihre Stimme international bekannten Kolleginnen wie Vivien Leigh (u. a. in Caesar und Cleopatra und Anna Karenina), Myrna Loy (Mitternachtsspitzen), Elisabeth Bergner (u. a. Katharina die Große und Die große Lüge), Helen Hayes (in ihrer Oscar-prämierten Rolle in Airport), Jeanne Moreau (Müssen Frauen so sein?) und Martha Scott in Ben Hur. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof St. Annen in Berlin-Dahlem.

Quelle: Wikipedia