Wenn der Vater mit dem Sohne im selben Betrieb arbeitet, ist von trauter Harmonie oft wenig zu spüren. Das ist auch beim Berliner Servicetechniker Viktor Kudinski (Moritz Bleibtreu) und seinem Filius Mika (Enzo Brumm) nicht anders.
Papa liefert Elektrogeräte aus und montiert diese, der Philosophie studierende Sohn aus erster Ehe hilft ihm dabei. Weil der eine ein weißer alter Mann par excellence und der andere ein woker Besserwisser mit lackierten Fingernägeln ist, liegen sich die beiden eigentlich wegen jeder Kleinigkeit in den Haaren. Ihr Geplänkel setzt sich im Rahmen der Aufträge fort.
In jeder der acht Episoden der Amazon-Prime-Serie „Viktor bringt’s“ (2024) suchen die beiden einen anderen illustren Kunden auf – darunter Ex-Buhlschaft Caroline Peters als Hirnforscherin, Heino Ferch als Afghanistan-Veteran und David Kross als an der Börse zockender Pfarrer –, verbreiten dabei viel handwerkliches Chaos und stehen, von ihrer jeweiligen Warte aus, mit Trost und Rat parat.
Idee und Drehbücher der Amazon-Prime-Serie „Viktor bringt’s“ stammen von Marcus Pfeiffer („Beckenrand Sheriff“), Regie führte Ed Herzog, der nunmehr fast im Jahrestakt die unterhaltsamen „Eberhofer-Krimis“ mit Sebastian Bezzel und Simon Schwarz in Szene setzte.
An Spielfreude aller Beteiligten mangelt es nicht, aber das nicht wirklich lustige Gewitzel wirkt etwas angestaubt. Wer gerne über Klischees lacht, kommt bei „Viktor bringt’s“ jedenfalls gut auf seine Kosten.