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Verbotene Filme: Warum diese 7 Filme in einigen Ländern nicht gezeigt werden dürfen
Echte Leichen, Tierquälerei, enorme Brutalität, Angst vor Aufständen – oder die Darstellung der Liebe zwischen zwei Männern. Es gibt viele kontroverse Gründe, warum zahlreiche Filme in bestimmten Ländern – zumindest für eine gewisse Zeit – verboten wurden. Hier sind sieben solcher verbotenen Filme, die mancherorts auf den Index wanderten und fallweise sogar heute noch verboten sind.
Verbotene Filme Nr. 1: „Fifty Shades of Grey“ (2015)
Warum der Film „Fifty Shades of Grey“ (2015) verboten wurde:
Der Erotikfilm „Fifty Shades of Grey“ erschien 2015, basiert auf der gleichnamigen Bestsellerreihe der britischen Autorin E. L. James, und wurde in den Kinos der arabischen Emirate, Malaysia, Indonesien, Nigeria, Kenia und Kambodscha verboten. Die traditionellen Länder sind offensichtlich nicht mit dem Plot zufrieden. Im Filmt verliebt sich nämlich die anfangs prüde Studentin Anastasia „Ana“ Steele (Dakota Johnson) in den attraktiven Unternehmer Christian Grey (Jamie Dornan), der sie in seine heimlichen BDSM-Spiele miteinbezieht und ihr dabei große körperliche Schmerzen zufügt. Trotz der Verbote in einigen Ländern, spielte der Film weltweit rund 570 Millionen US-Dollar ein!
Als Literatur-Studentin Anastasia Steele den aufstrebenden Unternehmer Christian Grey für ihre Universitätszeitung interviewt, begegnet sie einem Mann, mit dessen arroganter und anzüglicher Art sie nicht recht umzugehen vermag. Doch den attraktiven Milliardär umhüllt eine anziehende Aura, der sich die junge Frau schon bald nicht mehr entziehen kann. Anastasia, ein unbeschriebenes Blatt in Sachen Liebe und Begehren, gibt sich der Faszination hin. Grey kostet es keine Anstrengung, die Studentin in seine Arme zu treiben. Seine einschüchternde Art löst bei Anastasia Angst und körperliche Zuneigung zugleich aus. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Affäre, wobei der junge Mann stets die Oberhand behält. Im Laufe ihrer Liaison begegnet Anastasia den dunklen Geheimnissen des vermögenden Mannes und entdeckt an sich ungeahnte Seiten der Lust, Fesseln und Peitsche eingeschlossen.
Verbotene Filme Nr. 2: „Gesichter des Todes“ (1978)
Warum der Film „Gesichter des Todes“ (1978) verboten wurde:
Der Mondo-Film „Gesichter des Todes“ gilt als einer der kontroversesten Filme aller Zeiten. Er ist sogar als „der in 46 Ländern verbotene Film“ bekannt und wird sogar mit diesem Spruch beworben. Er erschien 1978 und wurde kurz darauf in Australien, Norwegen, Finnland, Neuseeland und Großbritannien verboten. Bis heute ist nicht bekannt, in welchen Szenen echte Morde oder Tierschlachtungen gezeigt werden und welche Szenen nur gestellt sind. Laut dem Maskenbildner Allan A. Apone sind allerdings „nur 40 % der Morde nicht real“. Im Film zeigt ein fiktiver Pathologe Videomaterial zum Thema Tod, weil er die Gesichter des Todes dokumentieren möchte.
Gesichter des Todes ist ein sogenannter Mondofilm, eine Art Dokumentation, die sich durch explizite Gewaltdarstellung auszeichnet. Der Film zeigt verschiedene, besonders grausame Todesfälle, die dem Zuschauer wie ein Zusammenschnitt verschiedener Nachrichtenausschnitte und Amateuraufnahmen erscheinen. Die meisten Szenen sind allerdings inszeniert.
Verbotene Filme Nr. 3: „Nackt und zerfleischt“ (1980)
Warum der Film „Nackt und zerfleischt“ (1980) verboten wurde:
Der italienische Film „Nackt und zerfleischt“ wurde in über 40 Ländern verboten, unter anderem im Produktionsland Italien, in Island, Australien sowie in Großbritannien. Der Film spielt im Amazonas, gezeigt wird unter anderem die Vergewaltigung einer Einheimischen durch Mitglieder einer Filmcrew. Ein scheinbar echtes Dorf wurde für die Aufnahmen außerdem niedergebrannt. Lange Zeit wurde vermutet, dass die Schauspieler:innen im Film tatsächlich getötet wurden, da die Szenen zu realistisch wirkten – wie für das hier zugrundeliegende Exploitation-Genre üblich.
Zehn Tage nach der Premiere im Jahr 1980 wurde der Regisseur verhaftet. Filmemacher Ruggero Deodato hat seine Schauspieler:innen einen Vertrag unterzeichnen lassen, der ihnen öffentliche Auftritte verbot – ein gelungener Marketing-Coup. Die Schauspieler:innen erschienen schließlich bei der Anhörung, um seine Unschuld zu beweisen. Kurze Zeit später, musste er jedoch erneut vor Gericht, um sich wegen der Tierquälerei im Film zu verantworten. Es wurde bestätigt, dass während der Dreharbeiten tatsächlich echte Tiere ums Leben kamen.
Ein Fernsehteam macht sich auf, um im brasilianischen Urwald eine Dokumentation über die letzten Kannibalen zu drehen. Als nach 2 Monaten jegliche Lebenszeichen von ihnen ausbleiben, wird ein zweites Team in den Wald geschickt, um die Vermissten zu finden. Dies geschieht auch - allerdings ist alles, was man von den jungen Leuten noch findet, ihre von Maden und Käfern bewohnten Skelette. Immerhin ihr Filmmaterial findet den Weg zurück in die Heimat und wird zwecks einer TV-Ausstrahlung ausgewertet. Nun kommt die ganze schreckliche Wahrheit ans Licht: Um gute Bilder zu bekommen, haben die skrupellosen Reporter die Naturvölker gequält, mißbraucht und geschändet. Klar, dass diese sich dafür rächen wollten..
Verbotene Filme Nr. 4: „Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1“ (2014)
Warum der Film „Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1“ (2014) verboten wurde:
Das Sci-Fi-Abenteuer „Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1“ aus dem Jahr 2014 hat vor allem in Thailand für eine Menge Ärger gesorgt. Thailändische Student:innen wurden verhaftet, weil sie den Premierminister mit dem „Drei-Finger-Gruß“ des Films grüßten – eine Geste der Revolution, mit der sich im Film die unterdrückten Bürger:innen gegen das System auflehnen. Die Kinokette Apex hat „Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1“ abgesetzt, weil sie „politischem Aktivismus keine Bühne bieten wollte“. Die Militärregierung hat die Geste außerdem verboten. Auch in China fürchtete man sich davor, dass der Film die Massen zu einem Aufstand gegen die Regierung animieren könnte. Der Film wurde in letzter Minute nicht aufgeführt. Der offizielle Grund lautete jedoch, dass man einheimische Filme dadurch mehr unterstützen wollte.
Teil 3 der „Tribute von Panem“-Filme, nach der Bestsellerreihe „The Hunger Games“ von US-Autorin Suzanne Collins: Am Ende des Vorgängers „Die Tribute von Panem – Catching Fire“ (2013) wurde Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) von den Rebellen aus der Arena der 75. Hungerspiele gerettet. Nun ist sie im unterirdischen Bunker im – angeblich vom Kapitol vernichteten – Distrikt 13 in Sicherheit, aber arg traumatisiert. Dass die junge Frau und ihre Spotttölpel-Brosche (englisch: „Mockingjay“) zum Symbol des Widerstands gegen das Kapitol und Präsident Snow (Donald Sutherland) wurden, überfordert sie.
Und so zögert Katniss auch, als die Anführer der Revolte (darunter Julianne Moore als Präsidentin Alma Coin) mit ihr als „Gesicht der Rebellion“ Propagandavideos drehen wollen, um die Menschen aller Distrikte zum Widerstand gegen das Kapitol zu bewegen. Erst als sie sieht, dass Präsident Snow ihre Heimat, den zwölften Distrikt, zerstört hat und ihren Freund Peeta (Josh Hutcherson) in Gefangenschaft hält, willigt sie schließlich ein …
Verbotene Filme Nr. 5: „Blutgericht in Texas“ (1974)
Warum der Film „Blutgericht in Texas“ (1974) verboten wurde:
Der Kult-Film „Blutgericht in Texas“ erschien 1974 und wurde in Großbritannien, Chile, Deutschland, Brasilien, Singapur, Frankreich und in der Ukraine verboten. Der Horrorfilm zeigt fünf junge Freund:innen, die von einer Kannibalen-Familie gefangen genommen und nach und nach mit einer Kettensäge zerstückelt werden. Das ganze Haus ist mit menschlichen oder tierischen Überresten dekoriert. Der Plot wurde als „wahre Geschichte“ vermarktet, um mehr Leute in die Kinos zu ziehen.
Mit Erfolg: Unter dem Namen „Texas Chain Saw Massacre“ existiert heute eine ganze Franchise, basierend auf diesem Slasher aus den 70er-Jahren. Die Remakes und Neuinterpretationen sind allerdings wesentlich entschärfter – auch wenn die Gewaltdarstellungen immer noch unschön anzusehen sind, allerdings für das moderne Horrorkino hochstilisiert werden.
Eine Gruppe junger Leute unternimmt einen Ausflug in die texanische Prärie, während der Wetterbericht von atmosphärischen Störungen kündet, welche nicht ohne Folgen auf die menschliche Psyche bleiben sollen. Als die Kids an einer scheinbar verlassenen Villa rasten, werden sie nacheinander von Mitgliedern einer in der Gegend ansässigen Metzgerfamilie attackiert, entführt oder ermordet. Lediglich einer der fünf Reisenden gelingt in letzter Sekunde die Flucht.
Verbotene Filme Nr. 6: „South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten“ (1999)
Warum der Film „South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten“ (1999) verboten wurde:
Der Zeichentrickfilm „South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten“ erschien 1999 und wurde in mindestens 16 Ländern sofort verboten. Unter diesen Ländern befinden sich Kambodscha, Kuwait, Iran, Irak, Libanon, der Vatikan, Russland, Saudi-Arabien, Sri Lanka, Vietnam und Thailand. Wer die US-amerikanische Fernsehserie „South Park“ (von Trey Parker und Matt Stone) kennt, kann sich wahrscheinlich schon vorstellen, dass auch der erste „South Park“-Film äußerst kontroverse Geschehnisse zeigt und für Entsetzen bei Eltern sorgte.
Neben zahlreichen Schimpfwörtern wie „Scheiße“, „Fuck“ und „Schlampe“ (das Guinness Buch der Rekorde listete den Film im Jahr 2001 als „Animationsfilm mit den meisten Schimpfwörtern“; die Gesamtzahl beträgt 399 Schimpfworte), toten Kindern und einem Krieg gegen Kanada, wird Saddam Hussein als der Liebhaber von Satan dargestellt. Das haben viele traditionelle Länder offenbar nicht so einfach hinnehmen wollen, schon gar nicht, weil der Film „getarnt“ als Zeichentrick/Cartoon daherkommt.
Kenny, Cartman, Kyle und Stan schleichen sich in den kanadischen Kinofilm Feurige Ärsche - und das Chaos in South Park nimmt seinen Lauf. Die Vier kommen völlig versaut aus dem Kino und die Eltern sind außer sich: Sie gründen eine militante Bürgerinitiative und fordern die Hinrichtung der beiden Hauptdarsteller Terrance und Phillip. Die Sache eskaliert und führt die USA geradewegs in den Krieg gegen Kanada. Und ehe die Jungs sich versehen, riskieren sie ihr Leben für Frieden und Freiheit...
Verbotene Filme Nr. 7: „Brokeback Mountain“ (2005)
Warum der Film „Brokeback Mountain“ (2005) verboten wurde:
Das Drama „Brokeback Mountain“ ist im Jahr 2005 erschienen und wurde kurz danach in den Vereinigten Arabischen Emiraten, China und den Bahamas verboten. Im Film geht es um die heimliche Liebesbeziehung zweier homosexueller Cowboys (Heath Ledger und Jake Gyllenhaal). Das Informationsministerium der Arabischen Emirate erklärte, dass der Film „die Werte und Moral der Gesellschaft vernichten würde“. Auch für China war die Affäre zwischen den männlichen Hauptdarstellern viel zu kontrovers. Die bekanntlich homophoben Bahamas wollten den Film aufgrund ihrer gesellschaftlichen Werte ebenfalls nicht in ihren Kinos zeigen.
Portal-Manager von TV-MEDIA, der mit seinem Faible für Film und Kino die größte Entertainment-Website Österreichs in Schuss hält. Liebt es, am Wochenende mit dem Millennium Falcon durch Mittelerde zu düsen und beim Pizzaessen mit den Teenage Mutant Ninja Turtles über Animes zu schwadronieren.
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